Alumni Berichten

In unregelmäßigen Abständen lädt der Verein ehemalige Studierende und Absolventen des Instituts ein, vor aktuell Studierenden von ihrem Werdegang zu berichten. Wir hoffen, so eine weitere Perspektive für die Zukunft als GeisteswissenschaftlerIn zu zeigen.

Die Calliopean Society sieht sich als Schnittstelle zwischen universitärerer Theorie und beruflicher Praxis und will den Wahlspruch der Universität, "Hier wird Wissen Wirklichkeit" auch tatsächlich umsetzen: Know-How, Insider-Tipps, Expertise, first-hand information, kurz: wertvolle Informationen eines Praktikers und damit "wirkliches Wissen" gilt es zu vermitteln!

Frei nach dem Motto: "Er/Sie hat bei uns studiert – und es ist trotzdem was aus ihm/ihr geworden!"


Tilmann Köllner, Moderator und Redakteur bei YOUFM (Frankfurt)

 „Songs statt Seminare: Von der Uni zum Radio“

 Am 21.06. war es wieder soweit. „Alumni berichten“ meldete sich mit einer neuen Veranstaltung zurück. Als Gastreferent der Calliopean Society-Vortragsreihe war diesmal YOUFM Moderator und Redakteur Tilmann Köllner an den Campus Westend gekommen. Mit Hörproben im Gepäck und viel Humor berichtete der 31 jährige Alumnus hier Studierenden von seinem Werdegang.

 Köllner hat am IEAS studiert. Seit seinem Studienabschluss 2009 ist er nun bei YOUFM, der Jugendwelle des Hessischen Rundfunks als „Freier Mitarbeiter“ beschäftigt. Als Redakteur in der aktuellen Tagesredaktion und als Moderator der Musiksendung YOUFM Soundcheck ist er heute fast täglich im Sender, auch am Wochenende. Als Trainee in Musik- und Wort-Redaktion hat er begonnen. „Wenn man sich ohne journalistische Vorkenntnisse auf eine solche Redakteursstelle bewirbt, wird man in den seltensten Fällen zum Vorstellungsgespräch eingeladen“, betonte er.

 Daher sei es wichtig, bereits während des Studiums praktische Erfahrungen zu sammeln. „Man muss hier allerdings aufpassen, dass man nicht inflationär wird“, zudem solle man zielgerichtet auswählen, was man macht. Er selbst habe Glück gehabt. Denn die Zwischenprüfung in der Anglistik, die er bei IEAS-Gastdozent Dr. Alf Mentzer von hr2 machte, führte Köllner zu einer studentischen Aushilfsstelle im hr. Den Job als Hörfunkproducer habe er bis zu seinem Studienabschluss gemacht.

 Den Abschluss machte Köllner zwar in Politikwissenschaften und TFM. Die Studienfachwahl sei jedoch nicht das entscheidende Kriterium, um in der Medienbranche eine Stelle zu bekommen. Den Abschluss gemacht zu haben, sei ihm sehr wichtig gewesen, sagte Köllner. Nicht nur, weil er das Eintrittsticket zum Volontariat beim Hessischen Rundfunks sei, sondern auch, weil er hiermit  zeige, dass er weitergekommen sei, ein Ziel erreicht habe. Er könne hiermit „zertifiziertes Spezialwissen vorzeigen“ – und Geld verdienen wollte er auch endlich.

 Studiert zu haben, mache sich heute für ihn bezahlt. Denn als Redakteur wende er das, was er im Studium gelernt hat, nun täglich an. Das an der Uni „antrainierte Verständnissystem“ greife bei ihm in der Praxis. Zu seinen Hauptaufgaben als Redakteur gehöre vor allem gründliche Recherche, denn beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk ginge es ja im Kern auch darum, Informationen aufzubereiten und weiterzugeben.

 „Welche drei Fähigkeiten sollte man denn, deiner Meinung nach, als Journalist unbedingt besitzen“, fragte ein Student während der Diskussionsrunde nach Köllners Vortrag. Teamfähigkeit, eine solide Allgemeinbildung und ein breites Interesse an jeglichen Themen seien Grundvoraussetzungen. „Das ist nicht mein Thema“ gäbe es im Journalismus nicht. „Prinzipiell ist jedes Thema interessant.“ Auch an der Uni könne man dies als Prämisse setzen. Denn auch hier ginge es letztlich darum, dass man einen Aspekt eines Themas, das man selber spannend findet, so bearbeitet, dass der Professor sage: „Eigentlich interessant, was du da geschrieben hast“.

 „Ermutigend“ fand Nicole Lindenberg, die zweite Vorsitzende der Calliopean Society, begeistert über die vielen Fragen der Studierenden und den Vortrag Köllners. Es war ein gelungener Start für das neue Organisations-Team der „Alumni berichten“ Reihe, das nun, so Lindenberg stellvertretend für das Team, hofft „viele weitere Beitragende zu finden, die so großes Interesse wecken“. 

weitere Veranstaltungen