Allgemeine Informationen
Das Thema Mythos
wurde gewählt dank der Allgegenwärtigkeit des Begriffs Mythos in der Öffentlichkeit: "Der Mythos lebt", "Der Mythos Callas", "Wirklichkeit und Mythos", "Der Mythos des zwanzigsten Jahrhunderts", "Odyssee - ein unsterblicher Mythos"... Mythen haben eine sinnstiftende, auch mobilisierende Funktion; sie sind eine eigenartige Interpretation der Wirklichkeit, entwickeln Bilder vom Menschen und entfalten eine die Kultur prägende, das Gesicht einer Kultur bestimmende Kraft. Man denke an den Mythos von Prometheus oder den vom "goldenen Westen". Die Vielschichtigkeit von Begriff und Phänomen "Mythos" bringt es mit sich, dass viele wissenschaftliche Fachgebiete Erkenntnisse zum Mythos und zu Mythen zur Diskussion gestellt haben. Das Themenspektrum des hier entwickelten Studiengangs reicht daher von antiker Mythologie und ihrem offenbar ungebrochenen Nachleben über außereuropäische Mythologien und das vielschichtige Verhältnis von Religion und Mythos bis zum modernen Gebrauch des Mythos in politischen und philosophischen Theorien.
›› Übersicht zum Studiengang "Mythos in Geschichte und Gegenwart"
Teilnahmebedingungen und Studienordnung
Lehrveranstaltungen:
Das Studienangebot setzt sich aus regulären Veranstaltungen der U3L zusammen, die für alle Studierenden der U3L offen sind.
WebCT:
Das Angebot wird durch die Internet-Lernplattform WebCT begleitet, indem die Studiengruppe sowohl zur Verfügung gestelltes Material erhält und über Organisatorisches informiert wird als auch Gelegenheit zum aktiven Austausch hat.
Dauer:
Das Zertifikatsstudium dauert 4 Semester und schließt mit einer im 5. Semester zu verfassenden Hausarbeit ab.
Zeitraum:
WS 2007/08 – SS 2009
Abschluss-Semester WS 2009/10
Umfang und erforderliche Studienleistungen:
Im Laufe der 4 Studiensemester müssen insgesamt 10 Lehrveranstaltungen besucht werden (bzw. 20SWS = Semesterwochenstunden). Zwei SWS entsprechen einer regulären Lehrveranstaltung, die das ganze Semester über einmal wöchentlich abgehalten wird. Verpflichtend ist dabei der Besuch von 2 Grundlagenveranstaltungen (4 SWS) im WS 2007/08.
Innerhalb des Studiengangs ist die Teilnahme an einem Seminar „Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten“ erforderlich, falls dieses Seminar nicht bereits absolviert wurde oder vergleichbare Kenntnisse vorliegen. Darüber hinaus ist der Besuch der Angebote unter „Studienmethoden“ empfehlenswert.
Das strukturierte Studium kann nur zum WS 2007/08 aufgenommen werden (Ausnahmen sind nach Rücksprache ggf. möglich)
Zugangsbedingungen:
Die Zulassungsvoraussetzungen sind mit der Anmeldung zur Universität des 3. Lebensalters erfüllt.
Leistungsnachweise:
Es sind zwei Leistungsnachweise in unterschiedlichen Sachgebieten zu erbringen. Als Leistungsnachweis gelten Referate und Hausarbeiten, die jeweils in Absprache mit den Lehrbeauftragten in Veranstaltungen des Studiengangs erbracht werden. Die Anforderungen werden von den Lehrbeauftragten festgelegt.
Abschlussarbeit:
Das Studium wird durch eine schriftliche Hausarbeit (Umfang ca. 30 Seiten) abgeschlossen, die die Verwendung von wissenschaftlicher Literatur und die Vertrautheit mit dem Gegenstand sowie mit wissenschaftlicher Methodik erkennen lässt. Die Arbeit wird von einer/einem Lehrbeauftragten innerhalb des strukturierten Studienangebots betreut, mit der/dem gemeinsam das Thema der Arbeit festgelegt wird.
Studienformular:
Der Besuch der Lehrveranstaltungen und die Leistungsnachweise werden auf einem Studienformular durch Unterschrift der Lehrbeauftragten bestätigt. Dieses Formular ist bei der Anmeldung zur Abschlussarbeit bei den Koordinatorinnen (s. u.) des strukturierten Studienangebots vorzulegen, um die Zulassung zur Abschlussarbeit zu erhalten.
Zertifikat:
Die erfolgreiche Teilnahme wird mit einem Zertifikat bescheinigt. Das Zertifikat stellt keinen akademischen Abschluss dar, sondern gilt als ein individueller Leistungsnachweis über die Befähigung zu wissenschaftlich-methodischem Umgang mit akademisch-systematisch erworbenem Wissen in einem bestimmten Gebiet. Mit ihm sind keinerlei Berechtigungen verbunden.
Kosten:
Besondere Kosten entstehen während der vier Studiensemester nicht. Im Abschluss-Semester wird bei Zulassung zur Abschlussarbeit eine Gebühr in Höhe von 50 € erhoben.
Anmeldezeiten zur Abschlussarbeit:
Mo, den 5.10. bis zum Fr, den 23.10.09 (während der Öffnungszeiten des Geschäftszimmers),
Mo - Do von 9.30 Uhr - 12 Uhr und
Mo von 13.30 - 15.30 Uhr
sowie nach Rücksprache bei
Silvia Dabo-Cruz (AfE-Turm, Raum 328) dabo-cruz@em.uni-frankfurt.de, Tel.: 069 / 798 23085 oder
Elisabeth Wagner (AfE-Turm, Raum 329) e.wagner@em.uni-frankfurt.de, Tel.: 069 / 798 28495
Themen der Abschlussarbeiten „Mythos in Geschichte und Gegenwart“
sowie die Betreuer/innen der Arbeiten in Klammern
- Ilse Baltzer: Genese und Rezeption des Prokne-Mythos (Johanna Scherb)
- Heinrich Becker: Der Apollontempel von Bassae-Phigalia (Haritini Kotsidu)
- Inge Beckerle: Leonidas und Xerxes – ihr Zusammentreffen in der Schlacht an den Thermopylen (David Toalster)
- Aleksandar Djordjevic:Inzest im antiken Mythos (Udo Reinhardt)
- Hildegard Müller-Steiniger:Hybris und Strafe im griechischen Agon (Udo Reinhardt)
- Peter Olschewski:Muss die Biographie der Polis umgeschrieben werden? (David Toalster)
- Gudrun Sohn-Niemann: Die Medea des Euripides und die Medea in Prag von Max Zweig. Ein Vergleich (Johanna Scherb)
- Alfred Weiler:Endzeitmythos Apokalypse. Die Auswirkungen der Buchillustrationen der Beatus-Apokalypse im Mittelalter (Johanna Scherb)
- Wilfried Kayser:Der Mythos vom Element Feuer (Martin Trömel)
- Gerd Kixmöller: Der ehrbare Kaufmann: Was haben Leitbilder von Berufsgruppen mit dem Mythos zu tun und inwiefern haben sie in der heutigen Welt Bestand? (Ulrich Baier)
- Heinz-Jürgen Nürrenbach: Abraham Lincoln - ein amerikanischer Mythos (Ralf Roth)
- Hans Zackel: Der Führer-Mythos im Dritten Reich (Thomas Hammer)
- Gisela Starke: Mythische Elemente im Nationalsozialismus (Thomas Hammer und Ulrich Baier)
- Carl-Ulrich Leonhardt: Mythische Elemente im Nationalsozialismus (Thomas Hammer + Ulrich Baier)
- Wolfram Wiesemann: Katyn – nur ein polnischer Mythos? (Ralf Roth)
- Manfred Ludwig: Mythos im Sprachgebrauch – Wesensmerkmale unterschiedlicher Mythostypen und die Frage nach dem gemeinsamen Kern (Ulrich Baier)
- Else Siebrecht: Aspekte philosophischer Mythentheorien im 20. Jahrhundert (Thomas Hammer)
Weitere Veröffentlichungen:
Elisabeth Wagner: Strukturiertes Lernen im selbstbestimmten Studium. Forschungsergebnisse zur Nutzung des strukturierten Studiengangs Mythos in Geschichte und Gegenwart. Frankfurt 2010. Erhältlich im Geschäftszimmer der U3L 4,00 €