Projekt Eichholz-Maar

 

Spätglazial-holozäner Landschaftswandel und Landnutzung in der Umgebung des Eichholz-Maares (Eifel)

Das Eichholz-Maar liegt zwischen Gerolstein, Hillesheim und Stadtkyll am nördlichen Rand der Westeifel. Morphographisch stellt sich die an der Grenze vom klastischen Unterdevon zum Buntsandstein gelegene Maar-Lokalität als ein ca. 80 m breiter, nahezu kreisförmiger Talkessel eines Trockenmaares dar.

Ausgangspunkt der Forschungen zur Paläoumweltentwicklung in der Umgebung des Eichholz-Maares waren Erkenntnisse zum Aufbau der Kratersedimente, die dort im Jahr 2004 im Rahmen der 2. Sommerschule des Fachbereichs Geowissenschaften/Geographie der J.W. Goethe-Universität Frankfurt a. M. gewonnen werden konnten.

Ziel ist es, den spät- und postglazialen Wandel sowie nutzungsbedingte Veränderungen der Landschaft für diesen Raum exemplarisch an Sedimenten aus dem Eichholz-Maar zu beschreiben, und die Entwicklungsphasen geochronologisch einzuordnen. Dies soll überregionale Vergleiche mit weiter im Süden gelegenen Eifel-Maaren ermöglichen.

Gestützt auf eine multimethodische Herangehensweise wird gegenwärtig ein Sedimentkern aus dem Zentrum des Eichholz-Maares untersucht. Im Vordergrund stehen sedimentologische, bodenkundliche und palynologische Studien, die in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Dr. P. Houben (Frankfurt a. M.) und Dr. N. Kühl (Bonn) durchgeführt werden.

Erste Ergebnisse aus dem Eichholz-Maar belegen die sedimentäre Füllung mit lithogenetisch variierenden Lockersedimenten. Möglichkeit zur chronostratigraphischen Einordnung bietet die in  12m Tiefe nachgewiesene Laacher See-Tephra (ca. 12900 cal. BP), auf die in höheren Profilabschnitten mehr als 8m mächtige lakustrische Ablagerungen abfolgen. Zum Teil hervorragend erhaltene Pflanzenreste (z.B. Blätter, Torf) in den an organischer Substanz reichen Sedimenten, lassen vielversprechende Erkenntnisse zur Paläoumwelt erwarten.

Die Ergebnisse gehen ein in das geotouristische Erschließungskonzept des Tourismusverbandes Obere Kyll. Es ist geplant das Eichholz-Maar zu renaturieren. Dazu soll an der Lokalität ein künstlich aufgestauter „Maar-See“ entstehen.

[Vulkaneifel European Geopark] [Gerolsteiner Land]