Forschung


 

Afrikanische, asiatische und internationale Akteure im zentralafrikanischen Minensektor (Kamerun und Zentralafrikanische Republik)

Zentralafrika gehört zu den ressourcenreichsten Gebieten des Kontinents. Aufgrund von Korruption, Misswirtschaft und schlechter Regierungsführung (Bad Governance) hat die überwiegende Zahl dieser Länder bislang kaum Entwicklungsimpulse aus dem Rohstoffreichtum ziehen können. Unter volkswirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Gesichtspunkten zählen sie zu den ärmsten der Welt. Das verstärkte Auftreten von China und Indien als schnell wachsende und Rohstoff benötigende Volkswirtschaften in den Beispielländern Kamerun (CAM) und Zentralafrikanische Republik (ZAR), erzeugt geo- und entwicklungspolitische Konstellationen und Konflikte, über die bislang wenig interdisziplinär gearbeitet wurde. Im Rahmen des AFRASO Forscherverbundes ist das Vorhaben aus dem Institut für Physische Geographie (Prof. Runge) auf Plattform A: Neue Kooperationen – neue Abhängigkeiten verortet und fokussiert auf Schwerpunkt 1: Märkte in Bewegung. Sowohl mit Blick auf die naturräumlichen und die umweltpolitischen Wirkungen als auch auf die sozioökonomischen und interkulturellen Rückkopplungen, die mit dem wachsenden Einfluss asiatischer und anderer internationaler Akteure im Bergbau in Afrika einhergehen, leistet das geographische Forschungsvorhaben einen Beitrag zum Verständnis komplexer afrikanisch-asiatischer Interdependenzen und daraus resultierender Entscheidungs- und Entwicklungsoptionen. Durch die holistische Perspektive und die transdisziplinäre Herangehensweise der AFRASO Plattformen wird ein neuer Blickwinkel generiert, aus dem wissenschaftliche Erkenntnis abgeleitet wird.

Environmental impacts of mining and standards monitoring for solid minerals extraction in Nigeria

Umweltauswirkungen durch Bergbau und Monitoring-Standards bei der Gewinnung mineralischer Bodenschätze in Nigeria

Gemeinsam mit dem Institute of Ecology and Environmental Studies der Obafemi Awolowo University (OAU) in Ile-Ife (Nigeria) untersucht die AG Runge die Auswirkungen des informellen Minensektors (Gold, Tantal, Kaolin) auf die Umwelt und analysiert Landnutzungskonflikte, die durch ungeregelte Bergbautätigkeit entstehen. Darüber hinaus sollen neue Monitoring-Standards für den in Nigeria bislang vernachlässigten mineralischen Minensektor entwickelt und implementiert werden.

Es handelt sich um ein von der DFG gefördertes Projekt zur Internationalisierung (Nord-Süd Kooperation).

DFG Forschergruppe: Ökologischer Wandel und kulturelle Umbrüche in West- und Zentralafrika

Das Physiogeographisch ausgerichtete ReSaKo-Projekt (Regenwald-Savannen-Kontakt) im Rahmen der DFG-Forschergruppe 510 untersucht mit geomorphologischen und pedologischen Methoden die raum-zeitliche Landschaftsdynamik des Übergangsbereiches zwischen Savanne und Regenwald in Südwestkamerun während der letzten 3000 Jahre. Durch Konzepte zur Sensitivität von Landschaften (landscape sensitivity) ist deutlich geworden, dass viele Ökosysteme durch einschneidende Umweltveränderungen auch in relativ kurzer Zeit großräumig Modifikationen hinsichtlich Ausdehnung und Struktur erfahren können. Mit Blick auf mehrere unterschieldich große Flusseinzugsgebiete in Südkamerun (Sanaga, Nyong, Ntem) wird die auffällige Koinzidenz der vor 3000 Jahren in Zentralafrika einsetzenden Aridisierung des Klimas und kultureller Innovationen (Sesshaftigkeit, Ackerbau) untersucht. Dieser ökologische Wandel (Verschiebung der Regenwald-Savannen-Grenze zugunsten der Savanne) begünstigte möglicherweise eine Siedlungsexpansion keramikherstellender, bantu-sprachiger Voksgruppen in die heute von Regenwald bedeckten Gebiete.

weitere Informationen >

 

BIOTA W11: Phytodiversität in der Sahel- und Sudanzone Westafrikas - Entwicklung und Bewertung

Das Projekt BIOTA W11 ist Teilprojekt eines großen Forschungsverbundes BIOTA (Biodiversity Monitoring Transect Analysis in Africa), der vom Bundesminsiterium für Bildung und Forschung seit 2001 im Rahmen des Biodiversity und Global Change Programms finanziert wird. In drei Regionalgruppen (BIOTA West, Ost, Süd) wird der Wandel der Biodiversität im Kontext von Klimaveränderungen und steigendem menschlichem Einfluß mit standardisierten Methoden untersucht. An BIOTA W11 sind Botaniker, Geographen, Ethnologen und Soziologen der Universitäten Frankfurt, Mainz, Ouagadougou/Burkina Faso, Abomey-Calavi/Benin und des Forschungsinstituts Senckenberg/Frankfurt beteiligt. Die Arbeitsgebiete befinden sich in Benin und Burkina Faso.

Ziel des Projekts ist es in einem interdisziplinären Ansatz die aktuelle Artenvielfalt und ihre Dynamik unter verschiedenen Nutzungseinflüssen entlang eines klimatischen Gradienten zu erfassen und zu bewerten. Parallel wird die Bedeutung der Diversitätsveränderungen und deren Folgen für die lokale Bevölkerung analysiert. Daraus sollen u.a. Kriterien für nachhaltige Nutzungskonzepte und Schutzmaßnahmen sowie Prognosen über zukünftige Entwicklungen abgeleitet werden. Hierzu werden Fernerkundungsdaten mit botanischen und sozio-ökonomischen Daten in einem geographisches Informationssystem (GIS) integriert und räumlich analysiert. Dies erlaubt die Abschätzung der Folgen aktueller Landnutzungsmuster für die Zusammensetzung und Diversität von Vegetationseinheiten.

aktuelle Projekte > BIOTA West Atlas (engl.)

BIOTA in Frankfurt: Analyse, Managementkonzepte und Anwendungen zur Erhaltung und nachhaltigen Nutzung der Pflanzenvielfalt in Westafrika

weitere Informationen > Biota West Homepage