Overwash-Prozesse auf Nordseeinseln

Overwash-Prozesse auf den Inseln der Nordsee

Mitarbeiterin

Dipl.-Geogr. T. Tillmann

Projektskizze

Naturkatastrophen wird gegenwärtig auf nationaler und internationaler Ebene große Bedeutung beigemessen. Nicht zuletzt die Hurrikans Katrina (2005) und Ike (2008) sowie die Tsunamis im September 2009 und an Weihnachten 2004 im Pazifik und Indischen Ozean haben gezeigt, wie wichtig ein besseres Verständnis der küstenmorphologischen Prozesse für die Klimafolgenforschung ist. Auch im Gebiet der Nordsee ist die Grundlagenforschung der zum geologischen und geomorphologischen Aufbau und der Entwicklung der Inseln und Nehrungen geführten Prozesse im Hinblick auf den durch den Klimawandel induzierten Meeres- und Sturmflutspiegelanstieg von essentieller Bedeutung.

Overwash Prozesse und Washover Sedimente sollen im Rahmen einer Bestandsaufnahme auf den Inseln Sylt und Amrum durch die Kombination von Georadardaten und sedimentologischen Daten identifiziert, voneinander abgegrenzt und klassifiziert werden. Ziel ist es den oberflächennahen Untergrund detailliert zu erfassen und ein prozessorientiertes Modell der geologischen Entwicklung von Nehrungshaken und Barriereinseln unter besonderer Berücksichtigung der Overwash Dynamik zu generieren. Auf der Basis des entwickelten Modells sollen allgemeine Aussagen zur geologischen Entstehung von Nehrungen und Barriereinseln getroffen werden. Ein Vergleich der geologischen Entstehung des südlichen Sylter Nehrungshakens mit der Nordspitze der Insel Amrum wird angestrebt. Festzustellen gilt außerdem, wie sich Overwash Prozesse in der Vergangenheit auf die morphologische Genese der Insel und deren Sedimentbudget ausgewirkt haben.

Im Rahmen des Projektes wurden Georadarmessungen im Süden der Insel Sylt und im Norden der Insel Amrum durchgeführt. Durch die Kombination von Georadardaten und sedimentologischen Daten wird eine hochauflösende Stratigraphie des oberflächennahen Untergrundes der Inseln ermöglicht. Bislang wurden 65 GPR-Profile von insgesamt 19 km Länge auf Sylt und 29 GPR-Profile von 7 km Länge auf Amrum aufgenommen. Die Georadarmessungen wurden mit einem GSSI SIR-2000 und verschiedenen Antennenfrequenzen (100 MHz, 200 MHz und 400 MHz) durchgeführt. Die Topographie der Profile wurde mit einem dGPS (ProMark 2/Ashtech) vermessen.

Die hohe Auflösung der Georadardaten und eine Eindringtiefen von bis zu 15 m ermöglichen es, einzelne küstenmorphologische Elemente zu identifizieren und anhand der Methode der Radarstratigraphie zu interpretieren. Durch die Definition unterschiedlicher Radarfazien wurden die Radargramme in Sedimentationsräume unterteilt, die auf die geologische Entwicklung der Arbeitsgebiete auf Sylt und Amrum schließen lassen.

Georadar

 


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