Mäzene, Gelehrte, Bürger -

Jüdisches Engagement und jüdische Gelehrsamkeit in der Frankfurter Universitätsgeschichte

Symposium

Sonntag, 25. Mai 2014, 17 Uhr, Jüdisches Gemeindezentrum, Savignystr. 66


Montag, 26. Mai 2014 bis Dienstag, 27. Mai 2014, jeweils ganztägig, Goethe-Universität, Campus Westend, Casino, Raum 1.801


Der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft in Frankfurt kommt im Kontext der Gründung der Frankfurter Universität in mehrfacher Hinsicht besondere Bedeutung zu. Individuelle jüdische Stifter und jüdische Stiftungen spielten für die Finanzierung der Pläne eine herausragende Rolle – etwa die Stiftung eines Lehrstuhls für „Semitische Philologie mit Berücksichtigung der targumischen und talmudischen Literatur“ durch den Bankier Jakob Heinrich Schiff, aus dem die Anfänge des orientalistischen Seminars erwuchsen, das 1915-1931 von Josef Horovitz und 1931-1935 von Gotthold Weil geleitet wurde. Auch eine ganze Reihe weiterer Institute und Lehrstühle im Bereich der Medizin, der Naturwissenschaften, der Sozialforschung und der Geschichtswissenschaften verdanken ihre Gründung groß­zügigen Mäzenen, und auch nach ihrer Errichtung erfreute sich die Universität der Unterstützung der jüdischen Bürgerschaft. Mit diesem Engagement war vor allem auch die Hoffnung verbunden, in Frankfurt könnten jüdische Gelehrte fortan, frei von religiösen Schranken und sozialer Diskriminierung, selbstverständlich und gleichberechtigt am akademischen Leben teilhaben.

Die Vorträge des Symposiums betten die Frage nach der Rolle jüdischer Stiftungen und Stifter der Goethe-Universität ein in Beiträge zur zeitgenössischen Geschichte der jüdischen Gemeinschaft Frankfurts, zur jüdischen Philanthropie in Frankfurt, zum Bank- und Stiftungswesen sowie zu einzelnen Stifterinnen und Stiftern. Es widmet sich zudem exemplarisch der Wirksamkeit jüdischer Wissenschaftler/innen und aus jüdischen Stiftungen hervorgegangener Institute in der Frankfurter Universitätsgeschichte und erinnert die Geschichte ihrer Diskriminierung und Ausgrenzung nach der Zäsur von 1933.

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Programm als Flyer

Pressemitteilung vom 20. Mai 2014


Sonntag, 25. Mai 2014

17.00  Eröffnungsveranstaltung

 Grußworte

 Dr. Andrei Mares
Vorsitzender des Gemeinderats der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

Prof. Dr. Felix Semmelroth
Dezernent für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main

 Prof. Dr. Werner Müller-Esterl
Präsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main

 Einleitung

 Prof. Dr. Christian Wiese
Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie, Frankfurt am Main

 Festvortrag

 Prof. Dr. Salomon Korn
Vorsitzender des Vorstands der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main

Jüdisches Mäzenatentum und die Gründung der Universität Frankfurt am Main

 Musikalische Umrahmung

 Empfang

 Veranstaltungsort
Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main, Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, Savignystraße 66, 60325 Frankfurt am Main


Montag, 26.Mai 2014

(Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Casino 1.801)

9.15 Begrüßung / Einführung

Prof. Dr. Christian Wiese (Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie)
Prof. Dr. Raphael Gross (Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt am Main)

I. Stifter/innen und Stiftungen

9.30-11.00

Chair: Prof. Dr. Raphael Groß (Frankfurt am Main)

Prof. Dr. Ralf Roth (Frankfurt am Main)

Wie Wilhelm Merton zur Überzeugung gelangte, eine Akademie und eine Universität zu gründen

Dr. Michael Maaser (Frankfurt am Main)

Arthur von Weinberg. Forscher, Unternehmer, Stifter

11.00-11.30 Kaffee

11.30-13.00

 Chair: Dr. Rachel Heuberger (Frankfurt am Main)

Dr. Fritz Backhaus (Frankfurt am Main)

Die Stiftungen der Rothschilds und die Frankfurter Universität

Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer (Frankfurt am Main)

Die Speyersche Hochschulstiftung

13.00-14.30 Mittagspause

14.30-16.00

 Chair: Dr. Ottfried Fraisse (Frankfurt am Main)

Dr. Bernice Heilbrunn (Houston)

Transatlantic Citizen: Jacob H. Schiff, German-Jewish Philanthropist and Financier

 Dr. Rachel Heuberger (Frankfurt am Main)

Aron Freimann und die Schaffung der Hebraica- und Judaica-Sammlung der Universitätsbibliothek Frankfurt

 16.00-19.00

 Gelegenheit zum Besuch der AusstellungFritz Bauer. Der Staatsanwalt
NS-Verbrechen vor Gericht“ (Jüdisches Museum Frankfurt am Main)

 19.00 Abendvortrag

Grußwort
Prof. Dr. Dr. Matthias Lutz-Bachmann
(Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main)

Chair: Prof. Dr. Christian Wiese (Frankfurt am Main)

Prof. Dr. Michael A. Meyer (Cincinnati)

Juden, Judentum und die deutsche Universität

20.00

Empfang

 


Dienstag, 27. Mai 2014

(Goethe-Universität Frankfurt am Main, Campus Westend, Casino 1.801)

 II. Wissenschaftler/innen und Institute

 9.30-11.45

Chair: Dr. Michael Maaser (Frankfurt am Main)

Prof. Dr. Moritz Epple (Frankfurt am Main)

Arthur Schoenflies, Max Dehn, and the Beginnings of Frankfurt’s Mathematical Institute

Dr. Gerald Kreft (Frankfurt am Main)

Ludwig Edinger (1855-1918): Forscher – Stifter – Deutscher Jude

Dr. Axel C. Hüntelmann (Mainz)

Gegenseitige Gaben. Stiftungen und private wissenschaftliche Förderung in Frankfurt am Beispiel von Paul Ehrlich

 11.45-13.00

Präsentation des Ausstellungsprojekts 36 Stifter für eine Idee. Das Frankfurter jüdische Bürgertum und die Gründung der Universität (Campus Westend, Foyer PA-Gebäude)

 13.00-14.30 Mittagspause

14.30-16.00

Chair: Dr. Fritz Backhaus (Frankfurt am Main)

Claudia Willms (Frankfurt am Main)

Professor der Soziologie: Franz Oppenheimer in Frankfurt am Main (1919-29)

Dr. Rolf Wiggershaus (Kronberg/Ts.)

Das Institut für Sozialforschung – Symbol kritischer Gesellschaftstheorie

16.00-16.15 Kaffee

16.15-17.45

 Chair: Grażyna Jurewicz (Frankfurt am Main)

Prof. Dr. Sabine Mangold-Will (Wuppertal)

Islamkunde zwischen philologischer Gelehrsamkeit, Orientalismus und De-Orientalisierung: Josef Horovitz und seine Schüler an der Frankfurter Universität

Prof. Dr. Christian Wiese (Frankfurt am Main)

„Eine kleine Klinke, die ein großes Tor aufmacht“: Martin Bubers Wirksamkeit als Dozent für jüdische Religionswissenschaft und Ethik

18.15 Abendvortrag

Chair: Prof. Dr. Raphael Gross (Frankfurt am Main)

Prof. Dr. Micha Brumlik (Frankfurt am Main)

Traumatisches Ende, verquerer Neubeginn: Jüdische Wissenschaftler an der Frankfurter Universität


Veranstaltungsort

 Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend
Grüneburgplatz 1
60323 Frankfurt am Main

Casino, Raum 1.801

Die Teilnahme am Symposium ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kontakt
Prof. Dr. Christian Wiese
Tel: 069-798-33313 / 33342

Email: c.wiese@em.uni-frankfurt.de

Dr. Stefan Vogt
Tel: 069/798-32032
Email: s.vogt@em.uni-frankfurt.de


Veranstalter

Martin-Buber-Professur für Jüdische Religionsphilosophie (Goethe-Universität Frankfurt am Main, Fachbereich Ev. Theologie)

 Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main K.d.ö.R.

Jüdisches Museum Frankfurt am Main

 Hebraica- und Judaica Sammlung der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg