Mutual Perceptions of Judaism, Christianity and Islam from the Middle Ages to the Present

Internationale Konferenz

Sonntag, 20 Juli 2014, Goethe-Universität, Campus Westend, Casino, Raum 1.811


Montag, 21. Juli 2014 bis Mittwoch, 23. Juli 2014, Goethe-Universität, Campus Westend, Casino, Raum 1.801


Die Konferenz zielt auf eine umfassende und differenzierte historische Analyse der religiösen und kulturellen Begegnung der drei monotheistischen Religionen in unterschiedlichen ge­schichtlichen, geographischen und kulturellen Kontexten seit dem Mittelalter. Die Konferenz soll eine breite Vielfalt relevanter Themen behandeln: die häufig polemische theologische Begegnung von Judentum, Christentum und Islam im mittelalterlichen Europa und Nahen Osten; das Zusammenleben und die kulturelle Koexistenz der drei Religionen in Spanien vor 1492; die Erfahrung der jüdischen und christlichen Gemeinschaft auf dem Balkan und im Osmanischen Reich vom 16. bis zum 19. Jahrhundert sowie die Erfahrung von Muslimen mit dem frühneuzeitlichen und modernen Europa; die Wirkung der Aufklärung auf christliche Wahrnehmungen des Judentums und des Islam, auf jüdische Wahrnehmungen der beiden anderen Religionen sowie auf islamische Wahrnehmungen Europas zur Zeit der Aufklärung; die Entwicklung eines christlichen und jüdischen Orientalismus im 19. Jahrhundert und die Frage eines muslimischen “Okzidentalismus”; die Auswirkungen des Zionismus und der Errichtung des Staates Israel auf die theologischen und kulturellen Beziehungen zwischen den drei Religionen, einschließlich der sich wandelnden islamischen Wahrnehmungen des Judentums und jüdischer Wahrnehmungen des Islam im Kontext des Nahostkonflikts; die europäisch-christliche Wahrnehmung von Judentum und Islam in einer Zeit des wachsenden Fundamentalismus und der Terrorismusangst; der Einfluss christlicher, jüdischer und islamischer Fundamentalismen auf die interreligiösen Beziehungen; und die Begegnung von Judentum, Christentum und Islam in unterschiedlichen europäischen Gesellschaften der Gegenwart. Es geht in der Konferenz darum, so viele Perspektiven wie möglich zu berück­sichtigen, um die vielgestaltigen religiösen, kulturellen und historischen Dimensionen eines wichtigen, umstrittenen Themas vor Augen zu führen, das sich durch eine Fülle gegen­wärtiger politischer Implikationen auszeichnet. Über die historische Rekonstruktion der wechselseitigen Wahrnehmungen hinaus zielt die Konferenz auf eine intensive Diskussion von Modellen der Begegnung, der Anerkennung von Diversität und Differenz und des inter­religiösen Dialogs im Zusammenhang der gesellschaftlichen Debatten und Konflikte über Religion und Demokratie, Religion und Pluralität, Religion und Menschenrechte in Europa, den USA und im Nahen Osten.

In Kooperation mit Universität Tel Aviv, University of Pennsylvania, University of Chicago.