Stärkung durch Kompetenz - Ein Fortbildungskonzept zur Förderung der Naturwissenschaften im Sachunterricht

Im Rahmenplan des Sachunterrichtes finden sich zahlreiche Anknüpfungspunkte für naturwissenschaftliche, insbesondere chemische und physikalische Themengebiete. Diese werden allerdings meist nur in reduzierter Form und unzureichend unterrichtet.

Eine der möglichen Ursachen dafür ist, daß nicht alle Primarstufenlehrerinnen und –lehrer das Fach Sachunterricht oder ein naturwissenschaftliches Fach studiert haben und somit von ihrer Ausbildung her nicht über ausreichende Kenntnisse in den Naturwissenschaften verfügen. Sie schätzen ihre Kompetenz auf dem Gebiet der chemisch-physikalischen Themen als eher gering ein, was sich in der unterrichtlichen Bearbeitung dieser Themen niederschlägt.

Da sachunterrichtsbezogene Lehrerfortbildungen mit naturwissenschaftlichen Inhalten in Hessen bislang nicht angeboten wurden, führt das Institut für Didaktik der Chemie der Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Institut für Lehrerfortbildung und Pädagogik (HeLP) seit 1998/99 zur Verbesserung dieser Situation ein Modellprojekt durch.

Ziel des Fortbildungskonzeptes ist es, unterrichtsrelevante Inhalte und didaktisch-methodische Anregungen zu bearbeiten und zu diskutieren und somit die Fachkompetenz der Primarstufenlehrerinnen und -lehrer bezüglich chemisch-physikalischer Inhalte aufzubauen. Auf diesem Wege sollen die Anteile und die Qualität naturwissenschaftlicher Inhalte im Sachunterricht erhöht werden.

Die Konzeption einer schulinternen Lehrerfortbildung für ein gesamtes Kollegium berücksichtigt, dass beinahe alle Primarstufenlehrerinnen und –lehrer Sachunterricht erteilen. Die Fortbildungsveranstaltung kann im Rahmen eines Pädagogischen Tages oder eines Nachmittages unter Berücksichtigung des unterschiedlichen Bedarfs und der schulinternen Gegebenheiten vor Ort wahrgenommen werden.

Ein wesentlicher Bestandteil des Modellprojektes ist die Erhebung und Auswertung vonDaten in einer begleitenden Evaluation. Daraus sollen sowohl Informationen über die Voraussetzungen und Interessenlagen als auch die Haltungen und Einschätzungen der Lehrkräfte gegenüber chemisch-physikalischen Themenbereichen erhalten werden. Ferner dient die Evaluation zur Überprüfung der Effektivität der von uns durchgeführten Lehrerfortbildung.

Anmeldungen , Termin- und inhaltliche Absprache erfolgen direkt über die beteiligten Mitarbeiter des Instituts für Didaktik der Chemie.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter:

Beate Drechsler (Projektleitung), Simone Gerlach, Susanne Grünleitner

Publikationen:

  • H. J. Bader und Nicole Schöcklmann, Umwelterziehung an Grundschulen - Ergebnisse einer Lehrerbefragung, NLZ 16 (1992) 1880.
  • H. J. Bader und N. Schöcklmann, Umwelterziehung an Grundschulen aus Lehrersicht. in: Zur Didaktik der Physik und Chemie (Hrsg. H. Behrendt), Leuchtturm, Alsbach 1993, S. 124.
  • H. J. Bader und S. Vogel, Vorstellungen und Wissen zukünftiger Grundschullehrer über einfache Oxidationsreaktionen, Mitteilungsblatt Nr. 18 der GDCh-Fachgruppe Chemieunterricht, S. 48, Frankfurt 1993.
  • A. Flint und H. J. Bader: Chemie-Projekt an einer Grundschule. Nachr. Chem. Tech. Lab. 45 (1997) Nr. 11, 1136.
  • B. Drechsler, S. Gerlach und H. J. Bader: Naturwissenschaftliches Interesse schon in der Grundschule wecken. Nachr. Chem. Tech. Lab. (im Druck).