Qualität und Qualitätsmanagement in der universitären naturwissenschaftlichen Lehrerfortbildung

Im Rahmen des von der Bund-Länder-Kommission geförderten Verbund-Projektes "Netzwerk Wissenschaftliche Weiterbildung für Lehramtsberufe" beschäftigen wir uns mit der Definition von Qualitätszielen und der Entwicklung von Instrumenten eines Qualitätsmanagementsystems für die universitäre naturwissenschaftliche Lehrerfortbildung.

In einer Vorstudie wurden mit Hilfe von qualitativen Interviews Ansprüche (Qualitätsziele) verschiedener beteiligter Gruppen – Lehrkräfte, Schulaufsicht und Ministerium, Fortbildner, Sponsoren – sowie von weiteren Experten exploriert. Die gefundenen Kategorien dienten neben der Planung und Evaluation von Fortbildungen auch als Grundlage für eine Umfrage unter universitären Fortbildnern zu ihren derzeitigen Aktivitäten in der Qualitätsentwicklung. Neben der Erfassung der üblicherweise unternommen Anstrengungen zur Qualitätsentwicklung wird damit auch ein erster Rahmen abgesteckt, in welcher Ausprägung professionelle Qualitätsentwicklung für die Fortbildung an universitären Instituten, die sich ja nur unter anderem mit Fortbildungen beschäftigen, momentan realistischerweise erwartet werden kann. Als systematisierender Orientierungsrahmen dient dabei das Qualitätsmanagementsystem LQW2, das speziell für Weiterbildungsinstitutionen entwickelt worden ist.

Die zum Erreichen der gesteckten Qualitätsziele relevanten Prozesse und Rahmenbedingungen von Fortbildungen des Lehrerfortbildungszentrums für Chemie der Universität Frankfurt werden exemplarisch in einer Fallstudie tiefergehend identifiziert. Auf dieser Basis wird "on the job" ein "Qualitätsmanagementsystem" (QMS) entwickelt, mit dem das Erreichen der gesteckten Ziele steuerbar werden soll (Aktionsforschung). Dieses QMS wird wiederum mit wissenschaftlichen Methoden evaluiert (formative Evaluation). Ziel ist es, das System so weit zu entwickeln und zu evaluieren, dass es für die Chemielehrerfortbildung allgemein einsetzbar ist und auch Ansätze für andere universitäre, naturwissenschaftliche Fortbildungsinstitutionen bietet.

Mitarbeiterin:

Kerstin Ansorge-Grein