Kursstruktur P-O-P

Das Fortbildungsmodell wurde im Rahmen des Projektes "Lehr@mt" entwickelt und wird derzeit am Chemielehrerfortbildungszentrum der Universität Frankfurt erprobt. Bei der Konzeption war es das Ziel die Kompetenzen der Teilnehmer in drei Bereichen zu verbessern:

  • Nutzung neuer Medien (eigene Medienkompetenz)
  • unterrichtsrelevante Methoden, die neue Medien nutzen (Methodenkompetenz)
  • fachliches, schulrelevantes Wissen (Fachkompetenz)

Dieser Ansatz, bei dem hier "Drei Fliegen mit einer Klappe" geschlagen werden, ist darin begründet, dass Medienkompetenz nur dann erwerbbar und für den Unterricht nutzbar ist, wenn dies an konkreten Beispielen erfolgt. Diese müssen sowohl methodische als auch fachinhaltliche Aspekte integrieren.

Organisationsform

Als Organisationsform bieten wir Ihnen ein Blended-Learning-Arrangement an. Die Befragungen von Chemielehrkräften haben ergeben, dass Gründe für die Nichtteilnahme an Fortbildungsmaßnahmen weite Anfahrtswege und Probleme z. B. bei der Kinderbetreuung sind. Für Lehrerinnen und Lehrer bietet sich daher ein Angebot an, das die Präsenzzeiten reduziert und flexible Arbeitszeiten ermöglicht. Auf Präsenzzeiten ganz zu verzichten, hat sich in der Praxis jedoch nicht bewährt, da die damit verbundene Anonymität die Motivation vermindert und zu geringer Akzeptanz der Teilnehmer und hohen Abbruchraten führt. Lernen findet auch mit neuen Medien immer noch im sozialen Kontext statt.

Blended-learning ist eine Kombination aus dem klassischen Präsenzlernen und E-Learning-Komponenten. Dabei wird das Lernen auf Präsenztage und E-learning-Phasen aufgeteilt. Ein Beispiel ist die so genannte P-O-P-Struktur, die unserem Kurskonzept zu Grunde liegt.

P-O-P-Struktur

Da es um Verbesserung der Kompetenzen im Umgang mit dem Computer geht, bietet es sich weiterhin an, diesen nicht nur als Werkzeug, sondern auch als Kommunikationsmittel während der Onlinephasen einzusetzen. Die angebotenen Veranstaltungen besitzen eine so genannte P-O-P-Struktur. Am ersten Präsenztag, der u. a. dem Kennen lernen der Teilnehmer und der Gruppenbildung dient, werden Ihnen Fertigkeiten im Umgang mit den ausgewählten Methoden bzw. Werkzeugen vermittelt. Zudem werden Sie für die Onlinephase wichtige Funktionen einüben (Dateien auf einen Server laden, im Forum kommunizieren etc.) Es folgt eine drei- bis vierwöchige Onlinephase, in der Sie in regelmäßigen Abständen Aufgaben bearbeiten. Dazu erhalten Sie fachliche Informationen über ein Internetportal. Bei den Aufgaben handelt es sich nicht um einfache Abfragen, sondern um komplexe, zum Teil in Gruppen zu bearbeitende Aufträge, die die Nutzung von Medienwerkzeugen einschließt. Während dieser Zeit findet die Kommunikation auf elektronischem Weg statt (Forum, Chat, Mail) und Sie erhalten Hilfestellungen und Rückmeldungen zu den Aufgaben durch einen Tutor. Der zweite Präsenztag ist in der Regel ein Praktikumstag, bei dem Schulversuche zum jeweiligen Thema erprobt werden können.

Gestaltungsprinzipien

Bei der Konzeption der Fortbildungskurse spielten moderne Theorien der Gestaltung von medialen Lernumgebungen eine Rolle. Nicht mehr nur die reine Anwesenheit ist entscheidend. Es wird besonderen Wert auf die Aktivierung unserer Teilnehmer gelegt. Sie finden hier eine Lernumgebung vor, in der Sie sich aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen können. Auf die Bedeutung solcher Lernarrangements weisen auch Tergen et.al in Was macht E-Learning erfolgreich? hin:

 „ Die Aktivitäten der Lernenden selber und die den Aktivitäten zugrunde liegende Motivation machen Lernen erfolgreich oder lassen Lernen misslingen. (…)“

Die Bedingungen, die letztlich zum Gelingen einer Fortbildungsmaßnahme führen, sind vielfältig. Daher bieten wir Ihnen nicht nur geeignetes Material, gute Themen und ein durchdachtes Konzept an, Sie werden es auch durch einen den Kurs begleitenden Tutor betreut, damit Sie sich sicher fühlen und Hemmschwellen abgebaut werden können.

 Derart begleitete Kurse sind in der Weiterbildung bisher selten, da von Veranstalterseite relativ viel Arbeitskraft eingesetzt wird. Sie sind unserer Erfahrung nach aber gerade bei der Zielsetzung der Steigerung von Medienkompetenz sehr sinnvoll. Denn oft beziehen sich Fragen der Teilnehmer nicht auf die aktuellen Aufgaben, sondern betreffen Basiskompetenzen im Umgang mit dem Computer, die auf diese Weise mit beantwortet werden.