Informationen für Studieninteressierte


Ausführliche Informationen zum Bachelor- und Masterstudium in Mathematik in Frankfurt finden Sie in der Broschüre Bachelor und Master in Mathematik.

Wieso Mathematik?

Die Mathematik ist gleichermaßen eine Kulturwissenschaft mit langer Tradition als auch treibende Kraft hinter vielen modernen Technologien und damit Schlüsseldisziplin des Informationszeitalters. Zum einen zielt die Mathematik darauf ab, abstrakte Strukturen und ihre Zusammenhänge zu verstehen; zum anderen entwickelt sie kraftvolle Methoden, um Frage- und Problemstellungen in zahlreichen Wissenschaftsdisziplinen zu behandeln.

Moderne Anwendungen der Mathematik liegen beispielsweise in den Bereichen der Datensicherheit und -kompression, der Verkehrssteuerung, der Bewertung und Optimierung von Finanzinstrumenten oder der medizinischen Operationsplanung.



Was muss ich an Vorkenntnissen für ein Mathematikstudium mitbringen?

Vorkenntnisse, wie sie etwa nur in Leistungskursen an der Oberstufe eines Gymnasiums vermittelt werden, sind nicht essentiell für die Aufnahme eines Mathematikstudiums. Was man sicherlich für ein Mathematikstudium mitbringen sollte, sind Neugierde, Freude, Probleme zu analysieren, zu strukturieren und zu lösen und eine große Portion Durchhaltevermögen.


Wie sehen die Berufschancen für Mathematiker aus?

Die beruflichen Perspektiven für Absolventinnen und Absolventen der Mathematik sind sehr gut. Typische Tätigkeitsfelder finden sich bei Banken, Versicherungen, in der Software- und IT-Branche, bei Unternehmensberatungen, in der Datenverarbeitung oder in Forschung und Entwicklung und auch Mathematiklehrer werden sehr gesucht.

Mit einem Masterabschluss in Mathematik besteht außerdem die Möglichkeit, als Doktorand und/oder wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. Mitarbeiter an einer Universität tätig zu werden.

Weitere Informationen zu Berufsbildern für Mathematiker findet man auch unter dmv.mathematik.de.


Mathematik in Frankfurt

Mathematik hat an der Goethe-Universität bereits eine lange Tradition, die schon kurz nach der Gründung der Universität von bedeutenden Mathematikern wie Max Dehn und Carl Ludwig Siegel begründet wurde. In der jungen Vergangenheit wurden zwei renommierte ERC-Grants des European Research Councils an Wissenschaftler des Instituts für Mathematik vergeben: Prof. Dr. Martin Möller (2010) und Prof. Dr. Amin Coja-Oghlan (2011).

Schwerpunkte

Besondere fachliche Schwerpunkte in Frankfurt bestehen in den Bereichen Algebra und Geometrie, Analysis und Numerik, Diskrete Mathematik, Finanzmathematik und Stochastik.

Betreuung

Für die Betreuung der mathematischen Studiengänge stehen etwa 20 Professorinnen und Professoren und über 40 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Verfügung. Die Betreuungsrelation in Frankfurt ist gut, so dass ein intensiver persönlicher Kontakt zwischen Professoren, Mitarbeitern und Studierenden besteht.

Das 2008 eröffnete Lernzentrum Mathematik unterstützt Studienanfänger bei Fragen zu den Vorlesungen und beim Bearbeiten der Übungsaufgaben und bietet darüber hinaus Platz, um alleine oder in Gruppen zu lernen.

Zahlreiche Grundlagenvorlesungen werden zudem durch ein e-learning-Angebot ergänzt, bei dem z.B. auch Vorlesungen auf Video aufgezeichnet und online verfügbar gemacht werden.


Studienaufbau

Im Folgenden wird kurz versucht zu erklären, was in einem Mathematikstudium auf Studierende zukommen wird. Für einen typischen Aufbau des Bachelorstudiengangs und detaillierte Darstellungen empfiehlt es sich die Studienordnung zu konsultieren und einen Blick auf folgende Seite zu werfen.

Der mathematische Teil

Das Bachelorstudium mit einer Regelstudienzeit von sechs Semestern besteht primär aus den Veranstaltungstypen “Vorlesung”, “(Pro-) Seminar” und “Übung”. Dabei gehört jeweils eine Veranstaltung “Übung” zu einer Veranstaltung “Vorlesung”. Für weitere Lehr- und Lernformen schauen Sie bitte in die Studienordnung (§ 6), an dieser Stelle sollen nur die im Studienalltag wesentlich vorkommenden Veranstaltungsformen erklärt werden.

Vorlesungen: Vorlesungen werden als “große” und “kleine” Vorlesungen mit entweder zweimal 2 Stunden pro Woche, respektive einmal 2 Stunden pro Woche, angeboten. In der Regel gilt in Vorlesungen keine Anwesenheitspflicht. Die Studienordnung (§ 6) definiert das Lernen in Vorlesungen als:

Vorlesungen bieten eine zusammenhängende Behandlung von Themen und vermitteln einen Überblick über einen bestimmten Wissensbereich. Von den Lehrenden werden Probleme und Lösungsmethoden, Theorien und Beispiele vorgetragen und dabei mathematische Betrachtungsweisen und mathematisches Argumentieren demonstriert.”

Begleitend zu einer Vorlesung gibt es (wöchentlich / zweiwöchentlich) Übungsaufgaben, die Sie sich ein wenig wie “Hausaufgaben” in der Schule vorstellen können. Diese werden, in der Regel binnen einer Woche, von Ihnen individuell bearbeitet und abgegeben. Ihre Lösungsvorschläge werden von einem/einer “Tutor/in” (meist Studierende in einem höheren Fachsemester) korrigiert und Sie erhalten dadurch eine individuelle Rückmeldung. In einer Kleingruppe, “Tutorium”, werden die Lösungen schließlich vorgestellt. Die Anwesenheit in den Übungsgruppen wird meist nicht als verpflichtend, sehr wohl aber als sehr zu empfehlen formuliert. Die Studienordnung definiert Übungen wie folgt:

In den Übungen, auch „Tutorien“ genannt, zu einer Vorlesung haben sich die Studierenden selbständig mit Aufgaben auseinanderzusetzen, die in der Regel mit den Hilfsmitteln der Vorlesung bzw. den dafür nötigen Voraussetzungen bearbeitet werden können. Die Aufgaben sind individuell zu bearbeiten, die Lösungen schriftlich zu formulieren und mündlich in den Tutorien vorzutragen. Übungen finden in Gruppen statt. In den Übungsstunden werden Hinweise zu den Aufgaben gegeben, die Lösungen besprochen und auch Fragen zum Vorlesungsstoff diskutiert.”

In Seminaren und Proseminaren sollen Studierende ein mathematisches Thema erarbeiten und als Referat vor anderen SeminarteilnehmerInnen vorstellen. In diesen Veranstaltungen wird meist erwartet, dass Sie bei allen Vorträgen anwesend sind.

Wie Sie sehen, besteht ein Großteil des Mathematikstudiums aus dem Selbststudium, das heißt zum Beispiel mit dem selbstständigen Bearbeiten von Übungsaufgaben oder der eigenständigen Vor- und Nachbereitung von Vorlesungen. Der hohe Grad an individueller Zeiteinteilung kann eine Herausforderung für StudienbeginnerInnen darstellen. Um dies zu verdeutlichen, sollten Sie sich folgendes Rechenbeispiel zu Herzen nehmen, was sicherlich nur eine Näherung an eine realistische Einschätzung geben kann.

Nach Studienverlaufsplan sollten Sie im ersten Semester drei Vorlesungen mit Übungen im Umfang von insgesamt 27 CP besuchen. Ein CP wird mit bis zu 30 Stunden Arbeitszeit berechnet. Auf ein Semester (6 Monate) entspricht dies also 810 Zeitstunden Arbeitsaufwand. Davon sind Sie höchstens 18 Stunden, circa 15 Wochen lang, in Präsensveranstaltungen, wodurch ein sehr hoher Anteil für das Selbststudium bleibt. In der Realität schwankt die Arbeitsbelastung selbstverständlich deutlich – aber Sie sollten sich bei Beginn eines Mathematikstudiums darüber im Klaren sein, dass viele Inhalte nur verstanden werden können, wenn Sie selbst hinreichend viel Zeit und Mühe investieren und investieren möchten.

Das Anwendungsfach

Die Veranstaltungsarten und der typische Ablauf der Veranstaltungen richtet sich nach den Gegebenheiten des anbietenden Studiengangs. In der Studienordnung finden Sie die klassischen Anwendungsfächer, weitere sind auf Antrag möglich.

Das “Kommunikationsmodul”

Im Wesentlichen können sich Studierende zwischen einem Betriebspraktikum in einem für Mathematiker üblichen Berufsfeld und der Leitung eines Tutoriums (siehe oben) entscheiden. Entsprechende Varianten und Modifikationen entnehmen Sie bitte dem Modul “BaM-SK” der Studienordnung.