Aktuelle Publikationen zu Forschungsprojekten

Reihe "Pädagogik - Perspektiven"

Alfred Schäfer und Christiane Thompson (Ferdinand Schöhning Verlag)

Auf eine gewisse Weise ist das Reden über pädagogische Sachverhalte befremdlich. Einerseits scheint jeder zu wissen, worauf es ankommt: Selbstbestimmte und verantwortliche Erwachsene helfen Heranwachsenden dabei, ebenfalls selbstbestimmte und verantwortliche Erwachsene zu werden. Andererseits aber ist das Reden über Erziehung auch durch eine Rhetorik des Scheiterns, vergeblicher Bemühungen und unerschütterlicher Hoffnungen gekennzeichnet. Wenn aber das pädagogische Geschäft doch nicht so einfach zu sein scheint, dann müsste sich dies doch auch in zentralen Konzepten und Begriffen zeigen, mit denen man sich der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns vergewissern möchte. Wenn etwa »Autorität«, »Anerkennung«, »Werte«, »Scham« oder »Gewalt« Bezugspunkte darstellen, mit deren Hilfe man sich das erzieherische Feld zu erschließen versucht, dann stellt sich die Frage, wie man sich solchen und ähnlichen Begriffen so nähert, dass die Schwierigkeiten und Unsicherheiten pädagogischer Perspektiven gewahrt werden können. Die Bände dieser Reihe versuchen, sich einer Antwort auf diese Frage zu nähern.


Autorisierungen des pädagogischen Selbst

Autorisierung978 3 658 13811 0

Kerstin Jergus und Christiane Thompson (Hrsg.)

Autorisierungen des pädagogischen Selbst
Wiesbaden: Springer VS 2017
(ISBN 978-3-658-13811-0)

Frühpädagogische Fachkräfte sehen sich gegenwärtig umgreifenden Transformationen ihres Arbeitsfeldes gegenüber: Verbunden mit einem ‚neuen Blick auf das Kind‘ verändern sich bildungspolitische Vorgaben, Konzeptionalisierungen frühkindlicher Bildungsprozesse, pädagogische Handlungseinsätze und Ausbildungskonzepte. In diesem Buch wird herausgearbeitet, wie pädagogische Fachkräfte im Horizont einer Bildungskindheit adressiert werden und sich mit Blick auf diese Anforderungen als pädagogische Subjekte autorisieren bzw. autorisiert werden.


Bildung und Politik nach dem Spätkapitalismus

Buch schenk

Carsten Bünger, Olaf Sanders und Sabrina Schenk (Hrsg.)

ISBN 978-3-86754-506-8
Argument Verlag, 2018, 255 Seiten

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewannen gesellschaftskritische Perspektiven an Bedeutung für pädagogische Selbstverständigungen. Mit der Analyse des ›Spätkapitalismus‹ schien es möglich, das gesellschaftliche Allgemeine in seinen Widersprüchen so zu bestimmen, dass Bildung und Politik in ein emanzipatorisches Verhältnis gesetzt werden konnten. In den letzten 50 Jahren haben sich jedoch nicht nur die gesellschaftlichen Bedingungen, sondern auch die Formen ihrer bildungstheoretischen Analyse verändert. Die Situationsbeschreibung »nach dem Spätkapitalismus« greift die doppelte Problemlage auf, die sich aus der Umstrittenheit des Allgemeinen und der Einsicht in die historische Bedingtheit des Denkens ergibt. Den Einsatz einer gesellschaftskritischen Pädagogik allein durch gegenwärtige Zeitdiagnosen zu aktualisieren, ohne auch die sich wandelnden Theorieformen zu befragen, scheint keine hinreichende Antwort darauf zu sein. Entlang heterogener Theoriebezüge versuchen die Beiträge dieses Bandes die inneren Verflechtungen von Bildung und Politik neu zu denken und so die Frage nach einer kritischen Pädagogik wieder aufzunehmen.