Sprachförderung von Vorschulkindern mit Deutsch als Zweitsprache im Kontext frühen naturwissenschaftlichen Lernens - Eine Trainingsstudie (Sprachförderung Nawi)

Laufzeit:
2011-2015

Leitung:
Prof. Dr. Ilonca Hardy (Goethe-Universität),
Prof. Dr. Henrik Saalbach (Universität Leipzig)

Mitarbeit vor Ort:

Förderung:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Akademie für Bildungsforschung und Lehrerbildung der Goethe-Universität Frankfurt

Projektbeschreibung:
Ziel des Dissertationsvorhabens ist es, Lernumgebungen in naturwissenschaftlichen Domänen zu entwickeln, die über den Erwerb inhaltlichen Wissens hinaus auch zur sprachlichen Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund mit Förderbedarf in der Zweitsprache Deutsch beitragen. In einer experimentellen Trainingsstudie soll dabei untersucht werden, welchen Einfluss die Nutzung sprachlicher Hilfen für den Erwerb naturwissenschaftlicher Inhalte und Strategien hat. Hierzu werden Lernsequenzen zum vorschulischen Lernen im Inhaltsbereich Magnetismus mit Sprachförderpotenzial entwickelt (siehe Steffensky & Hardy, 2013), die nach dem Prinzip des Scaffolding mit spezifischen sprachlichen Strukturen und Wortschatz angereichert werden. Wissenserwerb wird verstanden als Ko-Konstruktion im Dialog zwischen Erwachsenem und Kind sowie zwischen Kindern in kooperativen Lernsettings, wobei Sprache als Denkwerkzeug zum Aufbau begrifflichen Wissens dient.

In der Studie wird in einem Messwiederholungsdesign mit drei Gruppen die Auswirkung einer sprachlichen Anreicherung von Lernsequenzen auf den Erwerb inhalts- und prozessbezogener Kompetenzen sowie auf den Erwerb von zentralem Wortschatz und Redemitteln untersucht. Dabei nehmen Kinder mit Deutsch als Zweitsprache in Kleingruppen an kooperativen, auf aktives Lernen ausgerichteten Lernsettings teil, die sich aus Plenums- und zwischengeschalteten Partner- bzw. Einzelarbeitsphasen zusammensetzen. Um das Potenzial der Lernergruppe in der Ko-Konstruktion für den Spracherwerb von Kindern mit Deutsch als Zweitsprache untersuchen zu können, werden die Fördereinheiten in ihrer Zusammensetzung variiert. Neben Gruppen mit Lernen, die ausschließlich Deutsch als Zweitsprache einbringen, soll  in einer weiteren Bedingung die Rolle von Lernpartnern mit Deutsch als Erstsprache untersucht werden. Es wird davon ausgegangen, dass diese Kinder als Sprachmodelle fungieren und den Effekt der sprachlichen Strukturierungen im Rahmen der Partnerarbeitsphasen verstärken. In einer Kontrollgruppe ohne Partnerarbeitsphasen beschäftigen sich die Lerner mit den gleichen Aufgaben, führen diese jedoch allein in Stillarbeit aus. Eingebettet in das Prä-Post-Design bilden Sprachtest- und Video-/ Audiodaten sowie Testdaten zu naturwissenschaftlichen Inhalten und Denkweisen die Grundlage zur Feststellung des Lernzuwachses.

Externe Links:

http://www.erzwiss.uni-leipzig.de/paedagogische-psychologie/personen?view=properson&id=454

http://www.ghst.de/

http://www.abl.uni-frankfurt.de/