Lehrveranstaltungen im Aktuellen Semester

Prof'in Dr. Christiane Hof

Jannis Ackermann

Michael Bernhard, M.A.

Vanessa Dresbach, M.A.

Dr. Birte Egloff

Dr. Jenny Kipper

Dipl.-Päd. Alrun Schleiff

Über unseren Arbeitsbereich hinaus bietet der Fachbereich Erziehungswissenschaften eine Reihe von Lehrveranstaltungen an, die es Ihnen erlauben, einen Schwerpunkt auf die Pädagogik des Erwachsenenalters (BA-Studium) sowie die Erwachsenenbildung (MA-Studium) zu setzen.

 


Studieren mit Schwerpunkt Erwachsenenpädagogik und Weiterbildung

Gemeinsam mit dem Arbeitsbereich Erwachsenenbildung und Organisationsforschung leisten wir zentrale Beiträge zu Lehre und Forschung mit Fokus auf die Pädagogik des Erwachsenenalters (BA-Studium) und mit Schwerpunkt Erwachsenenbildung (MA-Studium).

Erwachsenenbildung und Weiterbildung

Spätestens seit der Phase der Bildungsreform stellt die Erwachsenenbildung/Weiterbildung den quartären Bildungsbereich dar, der im Gefüge mit den übrigen Erziehungs- und Bildungssegmenten in einem gleichberechtigten Verhältnis steht. Im Zuge gesellschaftlicher Veränderungsprozesse ist das Feld der Erwachsenenbildung/Weiterbildung kontinuierlich expandiert. Heute sind darin über 700.000 Personen in circa 20.000 Institutionen tätig.

Das Handlungs- und Forschungsfeld der Erwachsenenbildung/Weiterbildung fokussiert Formen der Ermöglichung und Unterstützung des institutionalisierten Lernens sowie der Bildung im Erwachsenenalter – insbesondere durch die Handlungsformen Lehren, Beraten, Begleiten und Organisieren von Lern- und Bildungskontexten. Im Zuge der Hinwendung zum Lebenslangen Lernen kommen auch solche Lernorte in den Blick, die zwar keine expliziten Institutionen der Erwachsenenbildung/Weiterbildung sind, an denen Erwachsene dennoch in ihren Lern- und Bildungsprozessen unterstützt bzw. zu dieser aufgrund der Rahmenbedingungen angeregt werden (Arbeitsplatz, Vereine, kulturelle Einrichtungen, kommunale Netzwerke, soziale Kommunikationsmedien, etc.).

Theorien

Im Schwerpunkt „Erwachsenenbildung/ Weiterbildung“ wird das Lernen Erwachsener in seinen individuellen und institutionellen Bedingungen beleuchtet. Entsprechend wird insbesondere auf Theorien des (lebenslangen) Lernens, pädagogische Organisationstheorien ebenso wie auf Theorien sozialer Praxis Bezug genommen.

Forschung

Um eine möglichst enge Verbindung von Forschung und Lehre zu ermöglichen, werden anhand konkreter empirischer Forschungsprojekte Formen, Bedingungen und Folgen der Bildung Erwachsener untersucht, so dass auf diese Weise ein Beitrag zur Entwicklung einer reflexiven Professionalität im Forschungs- und Handlungsfeld der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung geleistet werden kann.

Dabei kommen sowohl qualitative wie auch quantitative Verfahren zum Einsatz. Forschungsprojekte können sich auf verschiedene Bereiche der Erwachsenen-/Weiterbildung beziehen, so auf

  • die Gestaltung von Lernmöglichkeiten in pädagogisch-geplanten Settings (etwa Kursen der Volkshochschulen, Trainings in beruflichen Kontexten, Beratungsangebote, etc.)
  • das Lernen Erwachsener (z.B. Lernen im Prozess der Arbeit, Lernen in Vereinen, Lernen in biographischen Übergängen, etc.)
  • Organisation als Kontext der Bildung Erwachsener
  • das Management von Bildungsprozessen in und durch Organisationen (Qualitätssicherung, Bedarfsanalysen, Evaluation etc.)
  • Professionelles Handeln im Feld der Erwachsenenbildung/Weiterbildung

Aktuelle Forschungsprojekte werden immer wieder auch in Lehrveranstaltungen eingebaut.

Handlungsfelder

Das von Erwachsenenpädagog*innen beanspruchte und heute schon besetzte Feld umfasst die allgemeine, politische, religiöse und kulturelle Erwachsenenbildung. Im Zuge eines stetigen Ausdifferenzierungsprozesses haben sich daneben die berufliche- und die betriebliche sowie die universitäre Weiterbildung, aber auch die Gesundheits- und Frauenbildung etabliert. Ergänzend ist festzuhalten, dass sich seit Ende der 1980er Jahre eine rasante Zunahme und eine wachsende Differenzierung von Weiterbildungsanbietern feststellen lässt.

Nicht nur öffentliche Einrichtungen wie Volkshochschulen oder berufliche Bildungsträger bieten Weiterbildungsangebote an, sondern auch etliche andere Institutionen – seien dies Reiseveranstalter, Kultureinrichtungen oder Sportvereine. Diese Veränderung wird im erziehungswissenschaftlichen Diskurs auch als „Entgrenzung des Pädagogischen“ beschrieben. Damit ist darauf hingewiesen, dass Lernen und Bildung nicht mehr allein in expliziten Bildungseinrichtungen stattfinden, sondern auch an Lernorten, die neben der pädagogischen Absicht auch primär kulturelle, ökonomische, soziale oder unterhaltende Ziele verfolgen. Entsprechend sind auch Museen, Gedenkstätten oder auch mediale Bildungsangebote und Vereine als Handlungsfelder für Erwachsenenpädagog*innen anzusehen.

Ausgehend von bereits vorliegenden Erfahrungen von Frankfurter Absolvent*innen bereitet das Studium der Erwachsenenbildung/ Weiterbildung unter anderem auf folgende Aufgaben und Berufsrollen vor:

  • Vorwiegend makrodidaktische/disponierende Aktivitätsprofile: Bildungsreferent*in in Kommunen, Kirchen und Gewerkschaften; leitende Tätigkeit im Bildungsmanagement und im Qualitätsmanagement; Führungsaufgaben im Personalwesen; Fachbereichsleitung an Volkshochschulen; Koordination betrieblicher Bildungsmaßnahmen inklusive Begleitung von organisationalen Veränderungsprozessen
  • Vorwiegend mikrodidaktische/lehrende Aktivitätsprofile: Fachkraft für Beratung (Weiterbildungsberatung, Übergangsberatung, etc.); Weiterbildungslehrer*in; freiberuflicher Trainer*in
  • Vorwiegend forschende Aktivitätsprofile: Tätigkeit an Universitäten und Fachhochschulen; Referent*in in außer universitären Forschungseinrichtungen; „Researcher*in“ in der Unternehmensberatung; Fachkraft in wissenschaftlichen Serviceeinrichtungen

Grundlagenliteratur

  • Engel, Nicolas/Sausele-Bayer, Ines (2014): Organisation. Ein pädagogischer Grundbegriff. Münster: Waxmann.
  • Fuhr, Thomas/Gonon, Philipp/Hof, Christiane (Hrsg.) (2010): Handbuch Erwachsenenbildung/Weiterbildung. Paderborn: Schöningh-Verlag.
  • Hof, Christiane (2009): Lebenslanges Lernen – eine Einführung. Stuttgart:Kohlhammer
  • Hof, Christiane/Rosenberg, Hannah (Hrsg.) (2018): Lernen im Lebenslauf. Theoretische Perspektiven und empirische Zugänge. Wiesbaden: VS.
  • Kade, Jochen/Nittel, Dieter/Seitter, Wolfgang (2007): Einführung in die Erwachsenenbildung/ Weiterbildung. Stuttgart: Kohlhammer-Verlag.