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Mehrsprachigkeit end1

Unser Arbeitsbereich

Im Lehr- und Forschungsschwerpunkt "Literalität und migrationsbedingte Mehrsprachigkeit" werden - in international vergleichender Perspektive - sprachliche Aspekte der Entwicklung ein- und mehrsprachiger Kinder im Vor- und Grundschulalter untersucht. Dazu gehören:

• literale und präliterale Kompetenzen im Elementarbereich und im Anfangsunterricht der Grundschule
• basale Lese- und Schreibkompetenzen in der Grundschule
• Besonderheiten des bilingualen Spracherwerbs
• Sprachförderung und frühe Bildung im professionellen Habitus und Handeln pädagogischer Fachkräfte im Elementarbereich (zum Projekt Sprachhabitus), zusammen mit Prof. Dr. Tanja Betz
• Konzepte der sprachlichen Förderung mehrsprachiger Kinder unter unterschiedlichen institutionellen Rahmenbedingungen (Projekt LISFÖR)
• vergleichende Untersuchungen sprachlicher Ressourcen mehrsprachiger Kinder mit verschiedenen Erstsprachen (Türkisch, marokkanisches Arabisch, Berberisch)

Der Erwerb des Deutschen als Unterrichtssprache im Bildungssystem der Bundesrepublik meint besondere sprachliche Fähigkeiten, die neuerdings häufig als bildungssprachliche Fähigkeiten (academic language/cognitive academic proficiency) bezeichnet werden. Gemeint ist die Verkehrs- oder Landessprache im Unterschied zu anderen sprachlichen Varietäten wie der Familien- oder Umgangssprache. Der Gebrauch von Schrift im medialen Sinn ist nur ein Teilaspekt dieser Kompetenzen, die auch im mündlichen mit größerer sprachlicher Explizitheit und Kontextentbindung des Sprachgebrauchs verbunden sind. In diesem Verständnis von Literalität rückt ein breites Ensemble sprachlicher Praktiken in den Blick, das auf dem primären Spracherwerb in der Familie und Kita aufbaut und sich über die Grundschule bis in die Sekundarstufe kontinuierlich weiterentwickelt. Aufgrund der heutigen Verhältnisse migrationsbedingter Mehrsprachigkeit, insbesondere in den städtischen Ballungsgebieten, ist ein allein an Muttersprachler_innen ausgerichteter Unterricht nicht mehr möglich. Vielmehr geht es darum, der Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler durch besondere Angebote nicht nur im Sprach-, sondern auch im Fachunterricht Rechnung zu tragen. Neben Projekten bilingualer Erziehung und zusätzlichen Fördereinheiten sind dabei vor allem integrative Angebote im Regelunterricht von Bedeutung.