AG 1: "Formen und Funktionen von Satzverknüpfungen"
AG 1: "Formen und Funktionen von Satzverknüpfungen"
an der 31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Sprache (DGfS) in Osnabrück (4.3. - 6.3.2009): Rahmenthema: Form und Funktion
Organisation: Eva Breindl (IDS Mannheim), Gisella Ferraresi (ehemalige Mitarbeiterin,Goethe-Universität Frankfurt a.M.) und Anna Volodina (ehemalige Mitarbeiterin, Goethe-Universität Frankfurt a.M.)
Contact:
breindl[at]ids-mannheim.de
ferraresi[at]lingua.uni-frankfurt.de
volodina[at]lingua.uni-frankfurt.de
AG-Abstract (English)
Diskursstrukturen lassen sich als multidimensionale Gebilde verstehen, für deren Zustandekommen mehrere Ebenen auf vielfältige Weise interagieren. Eine zentrale Rolle spielen dabei die spezifischen semantischen Relationen zwischen den einzelnen Diskurssegmenten. Hierbei konstituieren formale Mittel wie lexikalische Satzverknüpfer (Konnektoren und konnektorähnliche Ausdrücke), Prosodie und Syntax Merkmalsbündel, die wiederum mit den informationsstrukturellen Eigenschaften und der Interpretation der Diskursrelation korrelieren (Pasch et al. 2003, Lang/Adamiková 2007). So ist etwa der Faktor (prosodische und syntaktische) Desintegration eines adverbialen Konnektors oder eines sententialen Adverbials meist relevant für die Interpretation der Diskursrelation (vgl. Lohnstein/Trissler (Hg.) 2004), wie bei der Scheidung einer irrelevanzkonditionalen (1a) von einer konditionalen (1b) Lesart.
(1a) Wenn du auch dagegen bist, ich gehe da nicht hin.
(1b) Wenn du auch dagegen bist, gehe ich da nicht hin.
Im Mittelpunkt der AG stehen die Fragen:
-
Wie funktioniert die Interaktion zwischen den einzelnen sprachlichen Ebenen und welche „Einwirkungsrichtungen“ und Abhängigkeiten lassen sich dabei erkennen?
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Wie interagieren Informationsstruktur und Diskursrelationen?
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Welche Rolle hat die Prosodie: Wird sie von den topologischen Eigenschaften der Konstruktion gesteuert, oder kann sie selbst die Interpretation steuern?
In der AG sind neben synchronen und sprachvergleichenden auch diachrone empirische Ansätze zur Syntax und Semantik von Satzverknüpfern willkommen, die historische Erklärungen für die Entwicklungsprozesse bei den Formen sowie Einschränkungen im Gebrauch von Satzverknüpfern liefern können.
G1 Formen und Funktionen von Satzverknüpfungen
Das Programm
04.03.09 (Mittwoch)
Uhrzeit Referent
14.00 Cathrine Fabricius-Hansen (Universität Oslo):
Was wird verknüpft, mit welchen Mitteln - und warum? Zur Mehrdimensionalität der Satzverknüpfung
Handout Folien
15.00 Ulrike Demske (Universität des Saarlandes):
Zur Markierung von Konsekutivität im Deutschen: Diachrone Aspekte
Handout
15.30 Fabienne Salfner & Felix Salfner (ZAS Berlin/ICSI Berkeley):
Da’ als Topiksituations – Proform
Folien
Pause
16.30 Rosemarie Lühr & Susanne Zeilfelder (Universität Jena):
Zur Interdependenz von Diskursrelationen und Konnektoren in indogermanischen Sprachen
17.30 Angelika Wöllstein (Universität Mainz):
Zur syntaktischen Struktur konditionaler V1-Gefüge
Handout
18.00 Martine Sekali (Universität Paris X – Nanterre):
Tools for a syntax/semantics interface study of English coordinators
Handout Folien
05.03.09 (Donnerstag)
Slot Nr. Referent
9.00 Wilfried Appel (Universität Göttingen):
Konnektoren in niederdeutschen Dialekten
Handout
9.30 Frederike Eggs (Universität Hamburg):
Zur Funktionalität von geschweige denn
Handout Folien
10.00 Ewald Lang & Barbara Pheby (Humboldt-Universität Berlin)
Intonation und Interpretation von Satzverknüpfungen in literarischen Hörbuchtexten
Handout
Pause
11.30 Caren Brinckmann & Anna Volodina (IDS Mannheim/Universität Frankfurt a.M.):
Experimentelle Evaluierung des prosodischen Einflusses auf die Interpretation kausaler und konditionaler Relationen
Folien
12.00 Hardarik Blühdorn (IDS Mannheim):
Prosodische Gestaltung von Satzverknüpfungen: Welche Aufschlüsse kann die Konnektorenforschung von der Prosodieforschung erwarten?
Handout Folien
12.30 Guido Nottbusch & Karina Schneider-Wiejowski (Universität Bielefeld):
Die Syntax/Prosodie-Schnittstelle am Beispiel der Einbindung des deutschen Nachfeldes
Folien
06.03.08 (Freitag)
Slot Nr. Referent
11.30 Ninke Stukker & Ted Sanders (Utrecht University):
Subjectivity in causal connectives: similarities and differences between Dutch and German
Handout Folien
12.00 Manfred Stede & Maik Walter (Universität Potsdam/IDS Mannheim)
Die Rolle der "Verknüpfungsebene" für die lexikalische Beschreibung von Kausalkonnektoren
Handout Folien
12.30 Markus Steinbach & Mailin Antomo (Universität Mainz/Universität Frankfurt a.M.):
Weil das ist ein Hauptsatz: Zur Syntax, Semantik und Pragmatik von weil-V2-Sätzen
Handout Folien
13.00 Gisella Ferraresi & Helmut Weiß (Universität Frankfurt a.M.):
'Und(-)Relativsätze?!'
Handout
13.30 Viktor Becher (Universität Hamburg):
When obwohl becomes doch: concession in German on the move from subordination to coordination
Folien
Warteliste
Ulrike Freywald (Universität Potsdam): Vorfeld und Informationsstruktur in subjunktional eingeleiteten V2-Sätzen
Olga Kellert (FU Berlin): Formen und Funktionen einfacher und komplexer Sätze: Eine Fallstudie zu Korpusentlehnten wh-Exklamativsätzen
Werner Frey (ZAS Berlin): Base generated in the prefield versus base generated in the pre-prefield: Notes on syntactic and discourse pragmatic differences
André Meinunger (ZAS Berlin): Satzverschränkung in Nichtstandard-Varietäten