Was kommt mit dem Studium auf mich zu?

Viele Studierende des ersten Semesters glauben, dass das Studium eine Fortsetzung der Schule ist und nach den gleichen Regeln verläuft. Doch es gibt gravierende Unterschiede. Die meisten Studienanfänger im Medizin- bzw. Zahnmedizinstudium, wenn nicht sogar alle, hatten in der Schule keinerlei Lernschwierigkeiten. In der Schule wird der Stoff i.d.R. so lange wiederholt, bis auch die Schwächsten ihn verstanden haben. Das ist an der Universität absolut nicht der Fall. Hier wird sehr auf Eigeninitiative beim Lernen gesetzt.

Der Lehrstoff wird in den Vorlesungen didaktisch aufbereitet, aber – verglichen mit dem Schulpensum – sehr kompakt dargestellt. Das bedeutet, dass man diese Kapitel im Lehrbuch nacharbeiten muss. In den Kursen und Praktika wird dann erwartet, dass die theoretischen Grundlagen aus den Vorlesungen und Büchern vorhanden sind (sie werden nicht noch einmal wiederholt) und angewandt werden können. In einigen Praktika wird der Wissensstand auch mündlich überprüft und Studierende, die nicht ausreichend vorbereitet sind, dürfen das entsprechende Experiment nicht durchführen. Im günstigsten Falle dürfen sie es dann zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen.

Nicht alle Studierenden kommen auf Anhieb mit diesem umfangreichen Lernpensum klar, z.B. Studierende, die in den naturwissenschaftlichen Fächern nur geringe Vorkenntnisse haben oder Studierende, die langsamer vorankommen, weil Deutsch nicht ihre Muttersprache ist. Für diese Gruppen haben wir in Frankfurt zusätzliche Lernhilfen wie Stützkurse und Übungen. Außerdem bieten die Dozenten und das Dekanat Sprechstunden an, um über Lernprobleme zu sprechen. Auch die Evangelische Studierendengemeinde und die Katholische Hochschulgemeinde bieten Beratungsstunden an. Hilfreich sind z.B. auch bei Ängsten, vor größeren Gruppen zu reden (ein Referat zu halten, sich an einer Diskussion zu beteiligen, vor der Gruppe geprüft zu werden …) Rhetorikkurse, die von verschiedenen Veranstaltern angeboten werden. Bei massiven Prüfungsängsten ist die Psychotherapeutische Beratungsstelle der Goethe-Universität der richtige Ansprechpartner.