Projekt GIS in der Humangeographie

In den Studienjahren 2012/13 und 2013/14 standen „Der Einsatz von GIS im Pflegebereich in Hessen“ sowie die „räumliche Dimension des demographischen Wandels in Hessen/Rheinland-Pfalz“ im Mittelpunkt des Interesses. Die Veranstaltungen wurden in Kooperation mit dem Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK, Oliver Lauxen) durchgeführt. Dabei beschäftigten sich die Studierenden in Kleingruppen mit unterschiedlichen Fragestellungen und deren Beantwortung mit Hilfe von ArcGIS.

Beispielhaft soll an dieser Stelle eine Arbeit aus dem Studienjahr 2012/2013 vorgestellt werden. In dieser haben Andreas Blitz, Jörg Bohn und Simon Büchler untersucht, wie sich die medizinische Versorgung für Dialysepatient_innen in Hessen darstellt. Anhand der räumlichen Verteilung von Dialysezentren sowie deren Erreichbarkeit sollte dabei aufgezeigt werden, inwiefern Regionen existieren, in denen längere Fahrten zu solch einer Einrichtung in Kauf genommen werden müssen bzw. ob eine gleichmäßige Versorgung vorherrscht. Mit ArcGIS wurde dazu eine thematische Karte erstellt, auf der für jeden Ort in Hessen stufenweise die Entfernung zur nächstgelegenen Dialysezentren sichtbar wird. Dies wurde durch die Berechnung von verschieden großen Einzugsgebieten (5 km, 15 km und 25 km) um die einzelnen Einrichtungen, jeweils basierend auf den zurückzulegenden Straßenkilometern, ermöglicht.

Für eine größere Ansicht der Karte hier klicken.

Wie anhand der Karte zu erkennen ist, kann in der Region Frankfurt/Rhein-Main sowie nahezu in ganz Südhessen von einer flächendeckenden Versorgung hinsichtlich Dialysezentren ausgegangen werden. In diesen Gebieten muss kein(e) Patient_in Wege über 25 km in Kauf nehmen, wenn er/sie die nächstgelegene Einrichtung besucht. Größere Lücken zwischen den Einzugsgebieten hingegen lassen sich besonders in Teilen Nord- und Mittelhessens ausmachen. Hier haben Betroffene Strecken von über 25 km zurückzulegen, was pro Dialysebesuch Fahrtzeiten von bis zu einer Stunde nach sich ziehen kann. Eine Verbesserung der Erreichbarkeit durch die Eröffnung neuer Einrichtungen würde somit auch zu einer Verbesserung der Lebensqualität der Patient_innen in diesen Regionen führen. Die Ergebnisse können also Anhaltspunkte dafür liefern, in welchen Regionen der Ausbau von Dialyseangeboten sinnvoll sein kann.