Von Prävention zu Preparedness: Eine kulturanthropologische Studie über die Globalisierung der Grippe

Das Projekt untersucht, wie sich die Globalisierung des Grippe-Virus und der damit einhergehenden Präventions- und Regulationsmaßnahmen auf die Alltagsrealität zweier europäischer Großstädte (exemplarisch: Frankfurt/M. und London) auswirkt. Ausgangspunkt der Untersuchung ist die Annahme, dass wissenschaftlichem und biomedizinischem Wissen eine Schlüsselfunktion in allen Bereichen moderner Gesellschaften und moderner Lebensgestaltung zukommt. So ist davon auszugehen, dass das biomedizinische Deutungsmuster der Grippe – wie es sich in Konzepten von Ansteckung und Risiko, von Schutz, Impfung, Pandemieplänen oder dem hygienischen Händewaschen manifestiert – einen maßgeblichen Einfluss ausüben wird auf die Verfasstheit und Regulierung von städtischen Räumen, Mobilitäten und Akteuren.

Zugleich lassen sich am Beispiel der Grippe Prozesse der Globalisierung von Experten, Wissensbeständen, Technologien und Normen beobachten, die einerseits an tradierte Konzepte von Hygiene, Risiko und Prävention anknüpfen, andererseits neue soziale und kulturelle Bezüge und Ordnungsmuster hervorbringen. Vor diesem Hintergrund wird das Projekt aufzeigen, wie es im Rahmen soziotechnischer Prozesse der Prävention und Preparedness zu einem Wechselspiel zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren (dem Grippe-Virus) kommt, welche neue Formen des Wissens und der Regulierung hieraus erwachsen und was dies für das Alltagsleben in modernen Großstädten bedeutet.

Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG

Laufzeit: 01.10.2011 – 30.09.2015

Leitung: Jun. Prof. Dr. Meike Wolf

Bearbeiter: Kevin Hall