Interdisziplinärer Workshop für Doktoranden

Burgen, Wälle und archäologische Befestigungen sind bereits seit langer Zeit ein Thema in der archäologischen und historischen Forschung. Dabei kennt die archäologische Literatur ein breites Spektrum an verschiedenen Arten von defensiven Strukturen durch die Geschichte hindurch. Die Begrifflichkeiten, die indes zur Bezeichnung der vielfältigen Anlagen verwendet wurden, reichen von „befestigte Siedlung“, über „Höhenbefestigung“ bis zu „Burgen“. Die Unterschiede zwischen diesen Begriffen sind jedoch diffus und nur ungenau definiert und bestenfalls rudimentär. Gleichermaßen verhält es sich mit holistischen Interpretationen, die darauf abzielen, diese Anlagen als defensive Strukturen in einen sozialen Kontext innerhalb ihrer räumlichen Umgebung zu integrieren. Ein häufiger Satz in entsprechenden Arbeiten lautet: „Weitere Forschung bleibt abzuwarten.“

Der geplante Workshop wird als Teil des LOEWE-Programmes „Prähistorische Konfliktforschung“ an der Goethe-Universität Frankfurt durchgeführt werden. Wir möchten darin die große Variationsbreite von befestigten Strukturen und deren Deutung in der Geschichte Zentraleuropas näher beleuchten. Die Präsentationen sollen dazu diesem Leitmotiv durch Raum und Zeit folgen. Während der Fokus auf der theoretischen Beschäftigung mit Befestigungen auf der Makroskala liegen wird, soll jedoch auch Platz für Präsentationen zu einzelnen Fundorten mit Bezug auf den Bereich befestigter Strukturen geboten werden.

Wir hoffen durch diese Veranstaltung die Einblicke in die sozialen Dynamiken rund um das Aufkommen defensiver Strukturen zu intensivieren und einen Beitrag zur Schärfung jener Unterschiede zu erwirken, welche bei ihrer Differenzierung zumeist implementiert werden. Daher folgt der Workshop einem interdisziplinären Ansatz und wir würden uns freuen, junge Forscher aus den Feldern der Archäologie, Anthropologie, Geschichte, Ethnologie und Soziologie zwecks einer intensiven Diskussion und Auseinandersetzung zusammen zu bringen.

Um die Veranstaltung zu einem produktiven und erinnerungswürdigen Ereignis zu machen, haben wir beschlossen, einen größeren Rahmen für breite Diskussionen zu lassen. Daher sollten Sie bereit sein, Anmerkungen zu Ihren Arbeiten zu erhalten und sich auf eine Diskussion mit dem Plenum einzulassen.

Bitte ordnen Sie Ihre Vortragsvorschläge in eine der folgenden Kategorien ein:

-          Das Konzept der  Verteidigung – Ideen und Vorstellungen

-          Ist das jetzt eine Höhenbefestigung? – Begriffe, Definitionen und Kategorien

-          Defensive Strukturen durch Raum und Zeit – Muster und Manifestationen

Der Workshop wird in Frankfurt am Main (Deutschland) im Institut für Archäologische Wissenschaften auf dem Campus Westend am 14. Oktober 2016 stattfinden.