Kurzportrait

Jan Kordes

AG Pütz

Institut für Humangeographie
Fachbereich
Geowissenschaften/Geographie
Goethe-Universität Frankfurt a.M.
Theodor-W.-Adorno-Platz 6
D-60629 Frankfurt a.M.

PEG-Gebäude, Raum 2G.065

kordes@geo.uni-frankfurt.de
Sprechstunde nach Vereinbarung per Email  

www.humangeographie.de/kordes                     

Ich arbeite seit November 2017 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Humangeographie. Davor habe ich in Frankfurt a.M. den Masterstudiengang Geographien der Globalisierung - Märkte und Metropolen mit dem Schwerpunkt Geographische Stadtforschung sowie Politikwissenschaften (B.A.) und Friedens- und Konfliktforschung in Marburg studiert. Meine Forschungsschwerpunkte sind Migrationsforschung, insbesondere mit Blick auf transnationalisierte Arbeitsmigration, die Transformation von Staatlichkeit sowie Theorien sozialer Reproduktion/ Feministischer Politischer Ökonomie. 

Ich promoviere im Rahmen des DFG-Projektes „Anwerbung von Pflegefachkräften aus den Philippinen. Managed migration aus Perspektive der Grenzregimeforschung“ (Leitung: Robert Pütz). Darin untersuche ich Anwerbeprojekte für Pflegefachkräfte, die paradigmatisch für einen Wandel von Migrationskontrollpolitiken in Richtung potenzialorientierten Migrationsmanagements steht. Im Zuge des Promotionsprojekts wird an Erkenntnisse feministischer Arbeiten zu Care-Migration angeschlossen, diese allerdings empirisch um den Blick auf institutionelle Pflege und Fachkräfte sowie konzeptionell um den Anschluss an die Grenzregimeforschung erweitert. Grenzen sind im Rahmen von Anwerbeprogrammen in doppelter Hinsicht von Bedeutung: Sie sind in Form logistischer Grenzinfrastrukturen produktiv, da sie Migration nur in spezifischer, „gewünschter“ Weise zulassen. Sie sind darin jedoch nur temporär stabil, da auch Fachkräftemigration im Rahmen formeller Anwerbung durch relative Autonomie gekennzeichnet ist und Kontrollversuche mit eigensinnigen Praktiken von Migrant*innen konfrontiert werden. Somit frage ich im Rahmen meiner Promotion (1) nach dem polit-ökonomischen Kontext des Wiederaufkommens von Anwerbepolitiken im Pflegebereich, (2) welche Subjektivierungsweisen, die Migrant*innen als Träger*innen spezifischer Arbeitskraft adressieren, durch die Anwerbestrukturen produktiv werden und (3) welche Widerständigkeiten und migrantisch produziertes Wissen als Ausdruck einer relativen Autonomie im Migrationsprozess deutlich werden.

Ich bin Mitglied im Arbeitskreis Feministische Geographien, im Arbeitskreis Geographische Migrationsforschung sowie im Arbeitskreis Labour Geography. Darüber hinaus bin ich Teil von kritnet und dem lokalen AK FemGeo Frankfurt, der auch auf Twitter zu finden ist.