Hessen 2016

Geophysikalische Prospektionen im Taunus

Im Rahmen des Teilprojektes der Römisch-Germanischen Kommission zu den urnenfelderzeitlichen Befestigungen zwischen Taunus und Vogelsberg wurden im Winter 2016 /2017 an mehreren Höhenbefestigungen Prospektionen unternommen.

Die geophysikalischen Messungen wurden durch die Posselt & Zickgraf Prospektionen GbR durchgeführt. Dabei kamen sowohl Geomagnetik- als auch Georadarmessungen zum Einsatz. Basierend auf dem vorhandenen Forschungsstand sowie von den LiDAR-Scans (Light detection and ranging) abgeleiteten Geländemodelle wurden vielversprechende Anlagen (Hünerberg, Bleibeskopf etc.) ausgewählt. Das Ziel der Feldarbeiten war es einen ersten Eindruck von den archäologischen Erhaltungsbedingungen zu erhalten sowie potentielle archäologische Baustrukturen im Messbild zu identifizieren. Die gewonnenen Informationen bilden somit die Grundlage für die Planung der an den einzelnen Anlagen geplanten weiteren Forschungen. Bewaldung und topographische Bedingungen machten die Messungen teilweise zu einer Herausforderung, dennoch konnten an den meisten Befestigungsanlagen vielversprechende Ergebnisse erzielt werden, wie das Beispiel vom Brüler Berg zeigt (Bild 1).
Bild 1: Geomagnetische Messungen auf dem Brüler Berg (Bearbeitung M. Posselt) vor einem Hillshading from multiple directions erstellt mit der Relief Visualization Toolbox (verwendete Daten: DGM 1 © Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation; Bearbeitung: D. Neumann)
In der Anlage, die durch mehrere Wallanlagen charakterisiert ist, wurden magnetische Anomalien gemessen, die auf größere lineare archäologische Befunde hindeuten. In Kombination mit den LiDAR-Daten (Abb. 2) konnten somit bereits – ohne Ausgrabungen und damit ohne Eingriff in das Denkmal – dem Befundbild verschiedene Aspekte hinzugefügt werden. An ausgewählten Anlagen sollen die Messungen im Winter 2017/2018 fortgesetzt werden.
  Bild 2: Geomagnetische Messungen auf dem Brüler Berg (Bearbeitung M. Posselt) vor einem Hillshading from multiple directions sowie Sky View Factor erstellt mit der Relief Visualization Toolbox (siehe Bild 1)

(Autor: Daniel Neumann)