Teilprojekt 8

Tp8 cepter 375

Dysregulation des Wnt/ß-Catenin Signalweges in Hirnendothelzellen bei Epilepsien und dessen therapeutisches Potenzial

Der kanonische Wnt/β-Catenin(Ctnnb1) Signalweg reguliert die endotheliale Blut-Hirn-Schranken (BHS)-Funktion im sich entwickelnden und adulten Zentralnervensystem (ZNS) (Engelhardt, B. & S. Liebner. 2014. Cell Tissue Res. 355:687–699). Unter pathologischen Bedingungen, wie bspw. in Tumoren, Schlaganfall, sowie bei Alzheimer Demenz ist die BHS-Funktion gestört, was mit einer erhöhten Gefäßpermeabilität einhergeht. Der Verlust von BHS-Eigenschaften ist auch in Epilepsiepatienten sowie in Mausmodellen für Epilepsie dokumentiert. Es ist allerdings nicht bei allen Formen von Epilepsie geklärt, ob der BHS-Defekt ursächlich beteiligt ist oder ob er eine Folge der Pathologie darstellt. Interessanterweise konnte  kürzlich von Ridder et al. gezeigt werden, dass die beim Bloch-Sulzberger-Syndrom (Incontinentia pigmenti, IP) auftretenden Epilepsien (West-Syndrom, BNS-Epilepsie), durch Verlust der endothelialen BHS-Funktion verursacht werden (Ridder et al., 2015 J Exp Med. 212:1529–1549). IP wird durch eine Mutation des NF- κB essential modulator (NEMO) verursacht, was zu einer Dysfunktion des NF- κB Signalweges führt. Auch wenn eine Interaktion der NF- κB und Wnt//β-Catenin Signalwege dokumentiert ist, so ist die Bedeutung von endothelialem Wnt/β-Catenin Signaling für die Entstehung und Progression von Epilepsien bisher nicht bekannt. Wir konnten kürzlich zeigen, dass Aktivierung von endothelialem Wnt/β-Catenin Signaling zur Normalisierung der Barriereeigenschaften von Gliomgefäßen führt und potentiell in der anti-Ödem-Therapie eingesetzt werden kann.

Projektleiter: PD Dr. Stefan, Liebner, Neurologisches Institut (Edinger Institut, Direktor Prof. Plate) der Universitätsklinik Frankfurt, Heinrich-Hoffmann-Str. 7, 60528 Frankfurt am Main

Weitere Projektbeteiligte: Elif Fidan, Neurologisches Institut (Edinger Institut)

Foto: Leon van Alphen