Teilprojekt 10

Tp10 cepter 351

Biomarker der Epileptogenese

Fokale Epilepsien entstehen häufig nach einer strukturellen Hirnschädigung. Im Rahmen des als Epileptogenese bezeichneten Prozesses kommt es zu Gewebeumbau mit Netzwerkveränderungen, die in erhöhter Exzitabilität und reduzierter Inhibition resultieren und schließlich nach Ablauf einer Latenzperiode vom Auftreten spontaner Anfälle gefolgt werden. Ausschließlich in der Epileptogenesephase würde sich die Gelegenheit zu präventiven Therapien ergeben, so dass eine Epilepsie gar nicht erst entstehen könnte. Allerdings verläuft der Prozess der Epileptogenese klinisch stumm und lässt sich derzeit nicht diagnostizieren. Daher müssen zunächst valide Biomarker etabliert werden. Hierzu eignen sich insbesondere EEG und Blutuntersuchungen, weil diese nicht bzw. minimal invasiv sowie weithin verfügbar und wiederholbar sind. Hierdurch wird ein translationaler Ansatz mit Übertragung tierexperimenteller Befunde auf die klinische Situation beim Menschen ermöglicht. Weiterhin sind Epilepsien häufig schon in ihrer Entstehung mit neuropsychologischen Defiziten assoziiert. Ihre Kenntnis bildet die Basis früher medikamentöser und nicht medikamentöser Therapien und der Etablierung personalisierter Behandlungsstrategien.

Projektleiter: Kai Siebenbrodt, Epilepsiezentrum Frankfurt Rhein-Main, Klinik für Neurologie, Schleusenweg 2-16, 60528 Frankfurt am Main

Weitere Projektbeteiligte: Vanessa Schütz, Prof. Dr. Felix Rosenow, Prof. Dr. Adam Strzelczyk, Dr. Nadine Conradi

Foto: Leon van Alphen