22./23.05.18 - LOEWE-Tagung "Religious Knowledge and Position Taking in the 19th Century"

The Case of Educational Media

Veröffentlicht am: Dienstag, 03. April 2018, 08:00 Uhr (2018-04-03)

LOEWE-Tagung "Religious Knowledge and Position Taking in the 19th Century: The Case of Educational Media"
am 22./23. Mai 2018 am Fachbereich für Evangelische Theologie der Goethe-Universität

Im Rahmen des vom Land Hessen geförderten LOEWE-Verbundforschungsprojekts Religiöse Positionierung: Modalitäten und Konstellationen in jüdischen, christlichen und islamischen Kontexten (www.RelPos.de) findet am 22./23. Mai 2018 eine Tagung zum Thema Religious Knowledge and Position Taking in Educational Media an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main statt. Die Tagung vertieft nicht nur die bestehende Partnerschaft zwischen der Tel Aviv University und der Goethe-Universität, sondern dient auch als Strategietreffen für die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Institut (DHI) in Washington und dem dort angesiedelten Forschungsprojekt Innovation through Tradition? Jewish Educational Media and Cultural Transformation in the Face of Modernity.

Die Aufgaben religiöser Bildung haben seit Beginn des 19. Jahrhunderts einen Wandel erfahren. Insbesondere die Ausdifferenzierung und ‚Explosion des Wissens‘ in den historisch orientierten Wissenschaften wirkte sich nachhaltig auf alle Institutionen und Medien religiöser Bildung aus. Zum einen erweiterten Religionshistoriker, Philologen und Theologen das Wissen über die vielfältigen Strömungen und Richtungen im Judentum, Christentum und Islam, zum anderen setzten sie das traditionelle religiöse Wissen (z.B. begründet in Torah, Bibel und Koran) der konsequenten historischen Kritik aus. Was kann als gesichertes Wissen gelten? Was als Glaubensinhalt? Und welches Wissen ist für den eigenen Glauben und die eigene religiöse Position relevant?

Die geplante Tagung bezieht diese Leitfragen auf die vielfältigen Medien religiöser Bildung in jüdischen und christlichen Familien, Schulen und Gemeinden, darunter Kinderbibeln, Katechismen, Lehrbücher und Predigten. Diese spiegeln keineswegs nur die allgemeine Wissenschaftsentwicklung wider, sondern geben eigenständige Antworten auf die ‚Explosion des Wissens‘ und andere Herausforderungen der Moderne. Verfasser von Bildungsmedien agieren häufig als Mittler und Übersetzer zwischen gelehrter Wissensproduktion und religiöser Praxis. Die einen stellen Wissenschaft in den Dienst religiöser Praxis, andere grenzen sich von einer als ‚lebensfern’ verstanden Wissenschaft ab, um dem eigenen Anspruch Nachdruck zu verleihen, unmittelbar ‚aus der Praxis für die Praxis‘ zu schreiben.

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