Dr. Dagmar Lieske | Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Arbeitsschwerpunkte:

Geschichte und Wirkung des Nationalsozialismus, Sozial- und Kriminalitätsgeschichte, Sexualgeschichte, Geschichte des sexuellen Kindesmissbrauch im 19. und 20. Jahrhundert in Deutschland, Rechtsextremismus

Curriculum Vitae

  • seit 4/2018 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Sozialpädagogik und Erwachsenenbildung am Fachbereich Erziehungswissenschaften der J.W. Goethe Universität Frankfurt am Main, Forschungsprojekt „Auf-Wirkung. Aufarbeitung von Erfahrungen von Betroffenen sexualisierter Gewalt für wirksame Schutzkonzepte in Gegenwart und Zukunft – Teilprojekt: Erfahrungen mit sexualisierter Gewalt verstehen und Sich-Anvertrauen (Disclosure) in Institutionen aus Sicht der Betroffenen“.
  • 06/2017-05/2018 Forschungsstipendiatin (PostDoc) der Gerda Henkel Stiftung

Projekttitel: Forschungsstipendium der Gerda Henkel-Stiftung (Projekt „Der Andere“ – Zum Umgang mit Pädophilie und sexuellem Kindesmissbrauch von der Weimarer Republik bis die Nachkriegszeit).

  • 02-04/2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin Gedenkstätte Sachsenhausen (Wissenschaftliche Leitung und Archivleitung), Vertretungsstelle.
  • seit 2016 Mitherausgeberin der Zeitschrift Sozial.Geschichte Online
  • 10/2016-01/2017 Wissenschaftliche Mitarbeiterin Gedenkstätte Sachsenhausen (Ausstellungsprojekt „Arbeitsteilige Täterschaft“).

Seit WS 2016 Lehrbeauftragte an der FU Berlin, Seminare zum Thema Geschichte der Sexualität, Geschichte der sexuellen Gewalt und gesellschaftlicher Umgang mit Sexualstraftäter*innen

  • 09/2015-08/2016 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gedenkstätte Bergen-Belsen (Abteilung Bildung und Begegnung).
  • 2011-2015 Promotion (Dr. phil.) an der Freien Universität Berlin (gefördert von der Hans-Böckler-Stiftung).

Titel der Arbeit: „Unbequeme Opfer? ‚Berufsverbrecher‘ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen“ (nominiert für den Richard-Schmid Preis für Justizgeschichte 2016, Shortlist), rezensiert in: FAZ; „Der Freitag“, HSozkult, Berliner Zeitung).

  • 01/2015-12/2015 Recherchetätigkeit für das Victoria & Albert Museum in London („Geschichte des Sperrholzes“ vom Kaiserreich bis Beginn des Zweiten Weltkrieges).
  • 10/2011-11/2011 Mitarbeit an der Ausstellung „Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus“ (ein Projekt der KZ-Gedenkstätte Neuengamme).
  • 12/2008-12/2010 Mitarbeiterin in der pädagogischen Abteilung der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen
  • 07/2005- 07/2015 Honorartätigkeit als Teamerin für die Jugendbildungsstätte Kurt-Löwenstein-Haus in Werftpfuhl.
  • 01/2002-10/2003 Studentische Hilfskraft am Göttinger Max-Plack-Institut für Geschichte, Zuarbeiten für die Lehrtätigkeit von Herrn Prof. Dr. Alf Lüdtke.
  • Magisterabschluss im Hauptfach Geschichte

Thema der Arbeit: „Die argentinische Militärdiktatur im Spiegel der westdeutschen Öffentlichkeit 1976-1978“.

  • 1998-2008 Studium der Geschichte, Politik und Literatur an der Georg-August-Universität Göttingen, Tel Aviv University (2001) und der Freien Universität Berlin

Aktuelle Forschungsprojekte

  • Diskurse über Pädophilie und sexualisierte Gewalt gegen und Jugendliche im 19. und 20. Jahrhundert

Publikationen und Vorträge Dagmar Lieske
Stand: Mai 2018

Monographien

  • 2016: Unbequeme Opfer? „Berufsverbrecher“ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen, Berlin (Dissertation, Metropol-Verlag).

Aufsätze

  • 2019: Von „Gemeingefährlichen“, „Sittlichkeitsverbrechern“ und „Geschändeten“. Die Verfolgung von sexuellem Kindesmissbrauch im Nationalsozialismus, in: Stefan Grüner/Markus Raasch (Hrsg.): Zucht und Ordnung. Gewalt gegen Kinder in historischer Perspektive, Berlin 2019, S. 403-431.
  • 2018: Zwischen repressivem Maßnahmenstaat und der Bagatellisierung sexueller Gewalt –  Zur strafrechtlichen Verfolgung von Kindesmissbrauch im Nationalsozialismus, in: Sexuologie 25, S. 193-199.
  • 2018: „Berufsverbrecher“ Zur wissenschaftlichen und politischen Auseinandersetzung mit einer „unbequemen“ Opfergruppe, in: Stephanie Bohra (Hg.), Institutionen des nationalsozialistischen Verfolgungsterrors in Brandenburg. Opfer – Täter – Folgen. Für Günter Morsch, Berlin 2018, S. 69-86.
  • 2018: Zum Umgang mit Pädophilie und sexuellem Kindesmissbrauch im Nationalsozialismus (Projektbericht Dagmar Lieske), in: WerkstattGeschichte Heft Nr. 76, S. 17-30.
  • 2018: Pädophilie und sexueller Kindesmissbrauch im Nationalsozialismus. Zur Forschung im Aktenbestand des Landgerichts Berlin 1933-1945, in: Zeitschrift für Pädagogik, Beiheft Nr. 64, S. 18-27.
  • 2016: Die Verfolgung von „Gemeingefährlichen“ im Nationalsozialismus, Der Fall Hans Grans, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 9/2016, S. 737-755.
  • 2016: Bedrohung und Selbstbehauptung im Konzentrationslager.
  • Wahrnehmung und Handlungsoptionen von ‚Muselmännern' und ‚Berufsverbrechern' (zusammen mit Dennis Bock), in: Dana Dülcke/Julia Kleinschmidt/Olaf Tietje/Jakob Warnecke/Juliane Wenke (Hrsg.): 'Hergestellte und Re-Inszenierte Ordnungen? (Empirische) Forschungen zu 'Bedrohung', Münster, S. 178-194.
  • 2015: Konzentrationslager. Die Gedenkstätte Sachsenhausen – Ein Erinnerungsort der extremen Rechten?, in: Martin Langebach/Michael Sturm (Hrsg.): Erinnerungsorte der extremen Rechten, Wiesbaden, S. 287-300.
  • 2013: Die Hamburger Kriminalpolizei im Nationalsozialismus und die „vorbeugende Verbrechensbekämpfung“, in: KZ-Gedenkstätte Neuengamme (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der Nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland, Band 15, Hamburg, S. 68-77.
  • 2013: „Berufsverbrecher“ als Häftlinge im Konzentrationslager Sachsenhausen. Ein Forschungsbericht, in: Roman Fröhlich u.a. (Hrsg.): Zentrum und Peripherie. Die Wahrnehmung der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Berlin, S. 58-77.
  • 2010: Fußball, Terror, Menschenrechte. Die argentinische Militärdiktatur im Spiegel der westdeutschen Öffentlichkeit 1976-1978, in: Karl-Heinz Dellwo/Willi Baer (Hrsg.): Dass Du zwei Tage schweigst unter Folter. Elisabeth Käsemann, Klaus Zieschank und die Leichen im Keller des Auswärtigen Amtes, Hamburg, S. 85-185.
  • 2007: Die Besetzung der Bundesschule des ADGB durch die SA am 2. Mai 1933 vor dem Hintergrund der Politik des ADGB und der politischen Situation in Bernau, in: Wolfgang Benz/Heinz Deutschland (Hrsg.): Das Schicksal der ADGB-Bundesschule im Dritten Reich, Bernau, S. 32-46 [Neuauflage 2016].

Rezensionen

  • 2016: Rezension zu Sara Helm, Ohne Haar und ohne Namen. Im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück, Darmstadt 2016, in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau, 73.
  • 2015: Rezension zu Frank Nonnenmacher: „Du hattest es besser als ich“. Zwei Brüder im 20. Jahrhundert, Bad Homburg 2014 (http://www.hsozkult.de/review/id/rezbuecher-23926).

Vorträge

  • 01/2018: „Zwischen repressivem Maßnahmenstaat und der Bagatellisierung sexueller Gewalt - Zur strafrechtlichen Verfolgung von Kindesmissbrauch im Nationalsozialismus“ (Vortrag im Kolloquium von Frau Prof. Dr. Andresen, Goethe-Universität Frankfurt/Main).
  • 01/2018: „Unbequeme Opfer? „Berufsverbrecher“ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen (Veranstaltungsreihe anlässlich des Gedenkstages am 27. Januar in Göttingen).
  • 12/2017: Sexueller Kindesmissbrauch und „Pädophilie“ im Nationalsozialismus – gesellschaftlicher Umgang und strafrechtliche Verfolgung“ (Vortrag im Forschungskolloquium Zentrum für Antisemitismusforschung Berlin).
  • 10/2017: „Berufsverbrecher“ – marginalisierte Opfer des Nationalsozialismus (gemeinsam mit Frank Nonnenmacher auf Einladung der Koordinierungsstelle Stolpersteine Berlin).
  • 06/2017:Die nationalsozialistische Verfolgung von „Berufsverbrechern“. Problematiken und Kontinuitäten einer Stigmatisierung (Vortrag im Rahmen des Fachkolloquiums „Wer ist Opfer des Nationalsozialismus?“ der Stadt München).
  • 04/2017: „Unbequeme Opfer“? Buchpräsentation (gemeinsam mit Sylvia Köchl, Autorin des Buches „Das Bedürfnis nach gerechter Sühne“. Wege von „Berufsverbrecherinnen“ in das KZ Ravensbrück, veranstaltet von der Hellen Panke e. V. und dem Mandelbaum-Verlag).
  • 02/2017: Die Verfolgung von „Gemeingefährlichen“ im Nationalsozialismus, Der Fall Hans Grans (Vortrag im Historischen Museum Hannover).
  • 11/2016: Unbequeme Opfer? „Berufsverbrecher“ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen (Vortrag Forschungscolloquium zur Geschichte des Nationalsozialismus an der HU Berlin, Michael Wildt).
  • 10/2016: Unbequeme Opfer? „Berufsverbrecher“ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen (Buchpräsentation in der Polizeihistorischen Sammlung Berlin).
  • 05/2016: Unbequeme Opfer? „Berufsverbrecher“ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen (Buchpräsentation in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen).
  • 01/2016: „Berufsverbrecher“ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen (Vortrag im Forschungskolloquium des Zentrums für Antisemitismusforschung in Berlin).
  • 04/2016: Selbstbehauptung im Konzentrationslager? „Berufsverbrecher als Akteure im KZ Sachsenhausen“ (Vortrag auf der wissenschaftlichen Tagung der Hans-Böckler-Stiftung an der Universität Göttingen).
  • 11/2015: Der Umgang mit „Kinderschändern“ im Nationalsozialismus, (Vortrag im Rahmen der Tagung „Zucht und Ordnung“ „Gewalt gegen Kinder in historischer Perspektive, Akademie für Politische Bildung in Tutzing).
  • 02/2014: Die Hamburger Kriminalpolizei und ihre Opfer in Hamburg; (Präsentation des Bandes „Hamburger Polizei im Nationalsozialismus“ gemeinsam mit Herbert Diercks, Gedenkstätte Neuengamme, Hamburg).
  • 02/2013: Forgotten Victims – Remembering the concentration camps and the exclusion of former prisoners with the “Green Triangle”, (Vortrag auf einer Doktorandentagung der Folsom University in New York).
  • 11/2012: „Die Hamburger Kriminalpolizei im Nationalsozialismus und ihre Tätigkeit in den besetzten Gebieten (Vortrag auf einem deutsch-französischen Doktorandensymposium in Caen/Frankreich).
  • 02/2012: „Hamburger Kriminalpolizei und vorbeugende Verbrechensbekämpfung-Täter und Opfer, Vortrag auf einer (Tagung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Polizei, Verfolgung und Gesellschaft im Nationalsozialismus in Hamburg).
  • 10/2011: „Unbequeme Opfer? Berufsverbrecher und Sicherungsverwahrte als Häftlinge im KZ Sachsenhausen“ (Vortrag auf dem 17. Workshop zu Geschichte Gedächtnis der NS-Konzentrationslager in Mauthausen/Österreich).
  • 08/2011: „Kriminalbiologie und „Kriminelle“ als Opfer von Zwangssterilisation und der Aktion 14f 13 (Vortrag auf der Sommeruniversität der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück).
  • 06/2011: „Unbequeme Opfer? Das Instrument der Kriminalpolizeilichen Vorbeugehaft im Nationalsozialismus und „Kriminelle“ als Häftlinge im KZ Sachsenhausen (Projektvorstellung auf dem Doktorandencolloquium des Fritz-Bauer-Instituts Frankfurt).

Workshops

  • 06/2017: Workshop zum Thema: Gedenken an die bislang ignorierte Opfergruppe der „Berufsverbrecher“ – Möglichkeiten und Fallstricke, Landeszentrale für Politische Bildung Berlin (Veranstaltung der Stolpersteinkoordinierungsstellen im Berliner Senat).
  • 11/2013: „Berufsverbrecher“ als Opfergruppe im Nationalsozialismus. (K)ein Thema für die Gedenkstättenpädagogik? (Workshop für Multiplikatoren auf der Tagung „Marginalisierte Opfergruppen“ in der KZ Gedenkstätte Dachau).

Konferenzorganisation

  • 2013: Konzeption und Durchführung einer wissenschaftlichen Tagung zum Thema „Subjekte in Bewegung. Gewerkschaften und Migration“ (Universität Göttingen).

Vermischtes…

  • 03.2018 Einladung zum Fachgespräch Illegal, Asozial, Scheißegal? Anerkennung von sogenannten Asozialen und Berufsverbrechern als Opfer des Nationalsozialismus. der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 die Grünen
  • 2017: Erstellung eines Fachgutachtens für den Kulturausschuss des Bundestages zum Thema „Gedenken an vergessene Opfer“

…Publikationen

  • 28.02.2018, Unbequeme Opfer. Den im NS-Staat als „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ Verfolgten wird die Anerkennung verweigert, in: Der Tagesspiegel, Wissen & Forschen.

…Interviews