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Zum Tod von Prof. Fuat Sezgin

Veröffentlicht am: Montag, 02. Juli 2018, 16:06 Uhr (06)

Professor Fuat Sezgin ist gestorben



Der Wissenschaftshistoriker und Islamwissenschaftler Fuat Sezgin ist am 30. Juni in Istanbul gestorben. Er wurde am 1. Juli auf dem Gelände im Gülhane-Park in Istanbul begraben, auf dem seit 2008 das Institut für Wissenschaftsgeschichte des Islams und das Museum für Geschichte der Wissenschaft und Technik im Islam ihren Platz haben. Beide wurden von ihm gegründet.

Der 1924 in südostanatolischem Bitlis geborene Sezgin begann seine wissenschaftliche Laufbahn zunächst an der Universität Istanbul, wo er unter anderem bei Professor Hellmut Ritter studierte und seine bahnbrechende Doktorarbeit zu schriftlichen Quellen der Hadith-Kompilation von al-Buḫārī vorlegte. Nach dem Militärputsch von 1960 wurden 147 ProfessorInnen und Mitarbeitende aus dem Universitätsdienst entlassen, darunter auch Fuat Sezgin.

1961 kam er nach Frankfurt und habilitierte sich 1965 an der Goethe-Universität zur Geschichte der Wissenschaften im arabischsprachigen Raum. 1981 gründete er die Stiftung für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften und 1982 das gleichnamige Institut an der Goethe-Universität. Seitdem beschäftigte sich Sezgin überwiegend mit seinem großen Publikationsprojekt „Geschichte des arabischen Schrifttums“ (GAS), dessen erster Band bereits 1967 erschien. Als er starb, schrieb er am letzten Band des GAS, den er nicht abschließen konnte.

Die Arbeit von Fuat Sezgin und vor allem sein Ansatz zur Genese der schriftlichen Quellen des Islams gehört seit der Gründung unseres Instituts zum Lehrkanon der Islamischen Studien und werden weiterhin gepflegt. Wir wünschen Fuat Sezgin Gottes Segen und sprechen seiner Familie und der akademischen Welt unser herzliches Beileid aus.


Die Angehörigen des Instituts für Studien der Kultur und Religion des Islam