Tel.: 069/798-33078
E-Mail: goepfert (at) em.uni-frankfurt.de
Raum: IG 557
Sprechzeiten: Anmeldung via Cryptpad
Mirco Göpfert ist Professor für Ethnologie (W1, Tenure Track). Nach seiner Promotion im Fach Ethnologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz im Jahr 2014 lehrte er am Fachbereich Geschichte und Soziologie der Universität Konstanz bevor er im Jahr 2018 den Ruf an die Goethe-Universität erhielt.
Hier finden Sie die vollständige Publikationsliste.
Pointierte Dissonanz: Heuristik und Praxis des Komischen
[seit 2019; Anschubfinanzierung durch GRADE und ZIAF]
Das Forschungsprojekt strebt eine komparative Ethnographie des Komischen an. Anhand dreier Fallstudien untersucht das Projekt die Heuristik und Praxis des Komischen in Dakar, Teheran und Berlin.
Karikatur im Iran
[seit 2015]
Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Bedeutung des graphischen Genres der Karikatur im Iran zu untersuchen, insbesondere in den häufig unbeachteten Momenten ihrer Entstehung und Publikation. Die hier vertretene Perspektive betrachtet Praktiken des Karikierens zunächst als Kunsthandwerk (einschließlich der technischen Fertigkeiten und materiellen Entstehungsbedingungen der Zeichnung), als Artikulation eines Kippmoments hin zum Verpönten und Verbotenen und als Modus der Produktion von Wissen (unter Berücksichtigung der diesen Bildern inhärente Unabgeschlossenheit und Ambiguität). Der empirische fokussiert das Projekt demnach auf (a) die lebensweltlichen Rahmungen der Entstehung von Karikaturen, (b) die Fertigkeit, Technik und Materialität des Karikierens und (c) die Sichtbarmachung und Publikationskontexte von Karikaturen.
Boundary work: Polizei in Westafrika
[DFG, 2011-2014, mit Jan Beek; Leitung: Carola Lentz]
Polizeiorganisationen in Westafrika erscheinen im medialen, aber auch im wissenschaftlichen Diskurs meist als dysfunktionale staatliche Institutionen. Im Kern wird dabei kritisiert, dass die Polizei institutionell nicht autonom sei, obwohl sie als Repräsentantin des staatlichen Gewaltmonopols doch politisch neutral sein müsste. Das Forschungsprojekt untersucht diese Autonomie der Polizeiinstitution auf der Alltagsebene polizeilichen Handelns. Westafrikanische Polizist*innen arbeiten in einem Umfeld mit niedriger Legitimität, sind umgeben von konkurrierenden nichtstaatlichen policing-Organisationen und abhängig von über- und nebengeordneten staatlichen Institutionen. Das an diese Bedingungen angepasste polizeiliche Handeln ist einerseits von der permanenten informellen Beeinflussung durch polizeifremde Akteur*innen und der Externalisierung polizeilicher Aufgaben geprägt. Andererseits bewahren Polizist*innen die Autonomie ihrer Institution partiell. Das Projekt untersucht diese ambivalente boundary work, bei der die Grenze zwischen polizeilichen und anderen Akteur*innen jeweils verschoben oder neu gesetzt wird.