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Apr 27 2012
14:30

Girls‘ Day 2012 an der Goethe-Universität: Geowissenschaften, Chemie, Physik, Mathematik, Informatik und Biowissenschaften mit spannenden Angeboten

Roboter, Atomkleber und Lippenstift

FRANKFURT. Am Donnerstag, den 26. April, war es wieder soweit: Die naturwissenschaftlichen Fachbereiche der Goethe-Universität öffneten im Rahmen des bundesweiten Girls´ Day ihre (Labor-) Türen. Erstmals beteiligte sich auch der Fachbereich Biowissenschaften am gemeinsamen Girls´ Day. So konnten für über 80 Mädchen Plätze angeboten werden, welche innerhalb weniger Tage vergeben waren.

Am Mädchenzukunftstag „Girls´ Day“ erhalten Schülerinnen ab der 5. Klasse einmal im Jahr die Möglichkeit, einen Einblick in Tätigkeiten und damit in den Arbeitsalltag von Berufen zu bekommen, die häufig noch als „frauenuntypisch“ gelten. Von alleine ziehen viele Schülerinnen diese Berufe nicht als eigene Zukunftsperspektive in Erwägung. Durch praktische Einblicke in naturwissenschaftliche und technische Berufsfelder und die Erprobung ebensolcher Fähigkeiten bekommen die Schülerinnen Anstöße zum Überdenken beruflicher Optionen und den Anreiz, diese Berufe in ihre Zukunftsplanung einzubeziehen.

Vizepräsidentin Prof. Maria Roser Valenti begrüßte die Teilnehmerinnen des Girls´ Days 2012. Frau Valenti, selbst Professorin der Physik, ermunterte die Mädchen, „wirklich alle Möglichkeiten der Berufswahl zu nutzen“ und die Gelegenheit zu ergreifen, am Girls´ Day „tief in die verschiedenen naturwissenschaftlichen Bereiche an der Universität hineinzuschauen “. Abschließend betonte sie, dass sie sich freuen würde, „wenn ich die Mädchen bald als Studentinnen auf dem Campus Riedberg begrüßen kann“.

Als Einstimmung auf den bevorstehenden Aktionstag hielt Prof. Henner Büsching aus dem Institut für Kernphysik einen eindrucksvollen Vortrag über Kernphysik im Alltag. Seine Ausführungen über Gefahren der Kernenergie, die Erklärung einer atomaren Kettenreaktion und das Vorkommen von natürlicher Strahlung sowie über den Arbeitsalltag von Physikerinnen und Physikern beeindruckten die Mädchen so, dass die anschließende Fragerunde wesentlich länger dauerte als vorgesehen.

Danach wurden die Mädchen auf die verschiedenen Arbeitsgruppen verteilt, für die sie sich bereits bei der offiziellen Anmeldung auf der Girls´ Day Webseite entschieden hatten. Die Teilnehmerinnen des Fachbereiches Informatik und Mathematik hörten einen Vortrag über: „Hängt der Biorhythmus vom Geburtsmonat ab? Wie prüft man Zusammenhänge?“. Außerdem lernten sie, wie man digitale Bilder bearbeiten oder auch fälschen kann. Weiter wurden von zwei Mitarbeiterinnen Fragen rund um das Studium der Mathematik und Informatik beantwortet. Ein besonderes Highlight war die Präsentation der Fußball spielenden Roboter des „Joint Robotics Lab“, einem Projekt von wissenschaftlichen und studentischen Mitgliedern des Institutes für Informatik.

In den Fachbereichen Chemie und Biowissenschaften prüften die Mädchen Kosmetika auf ihre Inhaltsstoffe. Wie funktioniert eigentlich ein Selbstbräuner? Wann schützen Handcremes und wann pflegen sie? Woraus besteht eine Seife? Zur Veranschaulichung konnten die Teilnehmerinnen auch einige Produkte wie Shampoo, Waschlotion und Labello selbst herstellen.

Im Bereich der Physikalischen und Theoretischen Chemie wurde den Mädchen der Werdegang einer elektronischen Schaltung von der Idee über den Entwurf am PC, der Herstellung der Leiterplatte, dem Bestücken und Löten bis hin zur Programmierung eines Mikrocontrollers aufgezeigt. Und es bestand natürlich auch die Möglichkeit, selbst Hand anzulegen und eigene Lötversuche zu unternehmen.

Was passiert auf der Sonnenoberfläche? Was ist der „Kleber“, der die Atome zusammenhält? Wie kann Physik im Alltag, für Technik und für den Mensch genutzt werden? Was genau passiert in Metallen, wenn man sie abkühlt? Und wozu kann das dienen? Im Fachbereich Physik wurden die Teilnehmerinnen in die Welt der physikalischen Fragestellungen eingeführt und lernten die Arbeitsweise und das Arbeitsumfeld in diesem Berufsfeld kennen. Schließlich konnten die Mädchen im Rahmen eines kleinen Physikwettbewerbs ihr kreatives und physikalisches Geschick unter Beweis stellen.

In der Feinmechanik des Institutes für Geowissenschaften durften die Schülerinnen selbstständig ein Namensschild gravieren und bei der Herstellung eines Ringes zuschauen. Beide Produkte durften selbstverständlich mit nach Hause genommen werden. Zum Angebot gehörte außerdem eine Führung durch die Werkstattzentrale und das Geozentrum, sowie eine kurze Einführung in die verschiedenen Arbeitsbereiche.

Dieses breite Angebot lobt die Frauenbeauftragte der Universität, Dr. Anja Wolde: „Ich freue mich sehr über das Engagement der vielen Kolleginnen und Kollegen, die den Mädchen einen eindrucksvollen und hoffentlich zukunftsweisenden Tag ermöglicht haben und zum Teil seit Jahren den Girls´ Day tragen.“ Sie begrüßt die Kooperation der naturwissenschaftlichen Fachbereiche, die den Girls´ Day 2012 bereits zum fünften Mal gemeinsam durchgeführt haben. Die Finanzierung des Girls´ Days war über den Ruth-Moufang-Fond gesichert.

Und so unterschiedlich der Tag für die Mädchen auch verlief, gab es doch eine einheitliche Meinung: Der Girls´ Day an der Goethe-Universität war wirklich gelungen!

Informationen: Sarah Wohl, Referentin des Gleichstellungsbüros, Tel. (0)69-798-28112, Tel.: (069) 798-28477, s.wohl@vdv.uni-frankfurt.de, http://www.gleichstellungsbuero.uni-frankfurt.de/