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Personalia/Preise

Okt 15 2013
14:56

Merz-Stiftungsgastprofessorin Jennifer Lippincott-Schwartz gibt Einblicke in das unbekannte Innere von Zellen

Sie bringt Zell-Strukturen zum Leuchten

FRANKFURT. Auf die Friedrich Merz-Stiftungsprofessur, deren Themenspektrum von Grundlagenforschung bis zur Versorgungsforschung reicht, wurde in diesem Jahr Prof. Jennifer Lippincott-Schwartz berufen. Die amerikanische Zellbiologin und Biochemikerin forscht am National Institute of Health über dynamische Prozesse in der Zelle, die in direktem Zusammenhang mit einer Reihe von neurodegenerativen, Stoffwechsel- und Krebs-Erkrankungen stehen. In der Woche vom 21. bis 24. Oktober hält sie Vorlesungen für Studierende der Medizin und der Lebenswissenschaften an der Goethe-Universität. Höhepunkt ihres Aufenthalts ist ein zu ihren Ehren veranstaltetes Symposium mit Wissenschaftlern aus ganz Europa.

Leitgedanke der 1987 gestifteten Friedrich Merz-Stiftungsgastprofessur ist die Förderung internationaler wissenschaftlicher Beziehungen der Goethe-Universität in den Bereichen Medizin und Pharmazie. In diesem Jahr lädt die Universität erstmals auch interessierte Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Biologie im Rhein-Main Gebiet zu den Vorlesungen für Studierende ein. Schülerinnen der St. Angela Schule in Königstein werden während der Mittagspause des Symposiums am 22. Oktober um 13 Uhr mit Lippincott-Schwartz über die Karriere von Frauen in den Naturwissenschaften diskutieren.

Bekannt ist Lippincott-Schwartz für die Entwicklung neuer mikroskopischer Techniken mit nahezu molekularer Auflösung. Damit ist es ihr gelungen, eine Vielzahl von Zellkomponenten in bisher ungeahnter zeitlicher und räumlicher Auflösung zu studieren. Das Interesse der 1952 in Kansas geborenen Forscherin an Naturwissenschaften geht in ihre Kindheit zurück.  Ihr Vater, ein Professor für Chemie, hatte in der Küche ein Periodensystem aufgehängt. Durch den Umzug auf eine Farm in Virginia, wo ihre Familie Pferde und andere Tiere hielt, erwachte ihr Interesse an der Biologie.

Doch Lippincott-Schwartz strebte zunächst keine wissenschaftliche Karriere an. Nach ihrem Bachelor-Abschluss am Swarthmore College lehrte sie mehrere Jahre an einer Mädchenschule in Kenia. Zurück in den USA schloss sie ihren Master in Biologie an der Stanford University ab. Sie promovierte an der Johns Hopkins University (Baltimore) und arbeitete anschließend mit Richard Klausner am National Institute of Health (NIH). Lippincott-Schwartz ist Leiterin der Sektion Organell-Biologie im Bereich Zellbiologie und Stoffwechsel am NIH. Sie ist Mitglied der National Academy of Sciences.

Informationen: Prof. Robert Tampé, Institut für Biochemie, Campus Riedberg, Tel: (069) 798-29475, tampe@em.uni-frankfurt.de; www.biochem.uni-frankfurt.de/