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Nov 15 2013
10:40

Fortsetzung der Reihe an der Frankfurter Börse in Verbindung mit dem Exzellenzcluster „Normative Ordnungen“ am 22. November mit Thomas Pogge

Gerechtigkeitsphilosoph nimmt die Banken in die Pflicht

FRANKFURT. Um den Dialog zwischen Philosophie und Finanzwelt geht es der Vortragsreihe „Anstand, Fairness, Gerechtigkeit – Ethische Orientierung am Finanzplatz der Zukunft“. Die Veranstaltungsreihe findet unter der Leitung von Prof. Marcus Willaschek, Goethe-Universität Frankfurt, mit Unterstützung der Deutsche Börse AG und in Verbindung mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ statt. Der nächste prominente Redner kommt von der Yale University. Prof. Thomas Pogge spricht zum

Thema:         „Weltarmut und die Verantwortung der Banken“
am:                Freitag, 22. November 2013, um 18.00 Uhr (Einlass ab 17.15 Uhr)
Ort:                Alte Börse, Ludwig-Erhard-Saal, Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt

Thomas Pogge lehrt an der US-amerikanischen Universität Philosophie und internationale Angelegenheiten. Er gilt als einer der einflussreichsten Vertreter der Politischen Philosophie der Gegenwart und setzt sich zugleich in vielfältiger Form für die praktische Umsetzung philosophischer Gerechtigkeitsprinzipien ein. Sein Engagement gilt vor allem den Bereichen Armut und Gesundheit.

Pogge war in den zurückliegenden zwei Jahren Vorsitzender einer Arbeitsgruppe, die sich mit dem Zusammenhang von illegalen Finanzströmen, Armut und Menschenrechten beschäftigt hat. Diese „Task Force on Illicit Financial Flows, Poverty and Human Rights“ arbeitete für das Institut für Menschenrechte der „International Bar Association“, einer weltweiten Anwalts- und Juristenvereinigung. Der Bericht der Arbeitsgruppe, in dem verschiedene Arten von Steuermissbrauch („tax abuses“) im Mittelpunkt stehen, ist jüngst, in diesem Oktober erschienen. Er zeigt auf, welche Rolle Banken und Anwälte bei der Geldwäsche und Gewinnverschiebung zum Zwecke der Steuerumgehung spielen und welche Auswirkungen das auf die Weltarmut und die Erfüllung der Menschenrechte hat. Auch darüber wird Pogge in Frankfurt berichten.

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden ist der Gerechtigkeitsphilosoph – eine deutsche Zeitung nannte ihn den „Weltverändererdenker“ – als Mitinitiator des so genannten „Health Impact Fund“ (HIF), der die Versorgung ärmerer Länder mit erschwinglichen Medikamenten ermöglichen soll. Im Rahmen dieses Modells werden konkrete Vorschläge formuliert, wie Anreize für Pharmaunternehmen aussehen könnten, damit neue, für bestimmte Krankheiten dringend benötigte Medikamente entwickelt und wirksam verteilt werden.

Die Konzeption und fachliche Leitung der gesamten philosophischen Reihe liegt in den Händen von Prof. Marcus Willaschek, Philosoph an der Goethe-Universität und Mitglied des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Auch am 22. November wird er in das Thema des Abends einführen und die anschließende Diskussion mit dem Publikum moderieren.

Der Vortrag über die Verantwortung der Banken ist der mittlerweile dritte in der philosophischen Reihe. Auftaktredner war Prof. Otfried Höffe (Tübingen) mit dem Thema „Gerechtigkeit in Zeiten globaler Finanzwirtschaft“. Danach referierte der Frankfurter Philosoph Prof. Axel Honneth über „Markt und Anerkennung – Normative Grundlagen wirtschaftlichen Handelns“. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildet am 15. Januar 2014 eine Podiumsdiskussion mit namhaften Teilnehmern aus Wissenschaft, Recht und Finanzwirtschaft. Zu den Diskutanten gehört dann Prof. Rainer Forst, politischer Philosoph und Co-Sprecher des Clusters.

Anmeldung: Eine Teilnahme ist nur mit einer Einladungsbestätigung möglich. Anmeldungen für den Vortrag am 22. November 2013 werden erbeten unter: ethischeorientierung@deutsche-boerse.com

Informationen: Prof. Marcus Willaschek, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ / Institut für Philosophie, Campus Westend, Tel: (069) 798-32761, Marcus.Willaschek@normativeorders.net, www.normativeorders.net; Deutsche Börse AG, Section Events, Tel: (069) 211-12222, www.deutsche-boerse.com