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Sonstige

Feb 23 2015
10:14

„Oft werden die einfachsten Regeln nicht beachtet“, kritisiert Prof. Ferdinand Gerlach, Prof. für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universität

Grippe-Tipps vom Experten

FRANKFURT. Krankenhäuser mit Aufnahmestopps, überall hustende und niesende Menschen – die Influenzaviren haben Deutschland derzeit fest im Griff – Experten sprechen bereits von der stärksten Grippewelle der letzten Jahre. Und der Höhepunkt soll noch nicht erreicht sein. Wer noch nicht krank ist, fragt sich, wie er sich wirkungsvoll schützen kann. Bei wem die Viren bereits zugeschlagen haben, fragt sich, wie er möglichst rasch wieder gesund wird.

"Die drei wichtigsten Regeln müssen lauten: Hände waschen, Hände waschen, Hände waschen", erklärt Prof. Ferdinand M. Gerlach, Professor für Allgemeinmedizin an der Goethe-Universitätt, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin und Vorsitzender des Sachverständigenrats Gesundheit der Bundesregierung. „Das gilt für Kinder wie für Eltern gleichermaßen. Auch wenn wir nicht jeden Infekt vermeiden können, so können wir uns doch vor einigen schützen.“ Der Gesundheitsexperte nennt neben Händewaschen folgende Grundregeln, die das Ansteckungsrisiko vermindern:

Berühren sie so wenig wie möglich Ihre Augen, Ihren Mund oder die Nase mit den eigenen Händen.

  • Benutzen Sie Taschentücher, Zahnbürsten, Handtücher oder Schnupfensprays nicht gemeinsam
  • Lüften Sie viel (drei- bis viermal täglich Stoßlüftung von zirka 5 Minuten)
  • Vermeiden Sie Händeschütteln und Umarmungen zur Begrüßung
  • Vermeiden Sie Auskühlung und tragen Sie den Temperaturen angemessene Kleidung.
  • Sorgen Sie in der kalten Jahreszeit für nächtliche Luftbefeuchtung gegen das Austrocknen der Schleimhäute durch trockene Heizungsluft
  • Bewegen Sie sich zwei bis dreimal wöchentlich bis zum Schwitzen (Ausdauersport). Kalt-warm-Duschen und regelmäßige Saunagänge stärken Ihre Immunabwehr
  • Wenn Sie über 60 Jahre alt oder chronisch krank sind, kann eine Impfung gegen Influenza ("Grippeimpfung") sinnvoll sein
  • Halten Sie Abstand von hustenden oder niesenden Menschen
  • Sorgen Sie für ausreichenden Schlaf!
  • Vermeiden Sie Stress, Hektik, Alkohol und Nikotin

Gerlach: „Es sind die einfachen Regeln, die – oft sogar von Beschäftigten im Gesundheitswesen selbst – nicht beachtet werden. Dadurch steigt das Risiko, dass sich Viren – wie gerade jetzt wieder – sprunghaft ausbreiten. Dabei könne jeder durch sein eigenes Verhalten dazu beitragen, dass dieses Risiko sinkt.