BACCHUS

BACCHUS ist ein kollaboratives Forschungsprojekt mit 21 internationalen Partnerinstituten aus 13 verschiedenen Ländern Europas. Das BACCHUS-Projekt lief aktiv zwischen 2013 und 2017 und wurde durch die Europäischen Union gefördert. Das Akronym BACCHUS steht für Impact of Biogenic versus Anthropogenic emissions on Clouds and Climate: towards a Holistic UnderStanding, was in etwa mit „Auswirkungen von biologischen und anthropogenen Emissionen auf Wolken und Klima: Schritte in Richtung zu ganzheitlichem Verständnis“ übersetzt werden kann. Der wissenschaftliche Fokus des Projekts ist auf Aerosole und Wolken und deren Wechselwirkungen untereinander gerichtet. Im Vergleich zu beispielsweise Treibhausgasen wie CO2 ist deren klimarelevanter Strahlungsantrieb leider bisher nicht hinreichend genau bekannt. Die wichtigste Zielsetzung des Projekts ist es daher die Schlüsselprozesse zu identifizieren und quantifizieren, die die Wechselwirkungen von Aerosolen und Wolken kontrollieren. Im Projekt wurden besonders Regionen untersucht, die als größtenteils von menschlichen Aktivitäten unberührt gelten oder solche, bei denen große Veränderungen durch den Klimawandel vorhergesagt werden. Hier soll über Feldmessungen und numerischer Modellierung Wissen über den vorindustriellen Zustand von wolkenaktiven Aerosolen erlangt werden. Als Partner von BACCHUS haben wir mehrere hundert Aerosolproben auf ihre Eisaktivität hin mit FRIDGE untersucht. Zwischen 2014 und 2017 wurden von drei weltweit verteilten Stationen regelmäßig Proben gesammelt. Die Stationen befinden sich im Amazonas (ATTO Messstelle in Brasilien), in der Arktis (Ny-Alesund in Spitzbergen) und in der Karibik (Martinique). Diese Langzeitmessungen von eisnukleierenden Partikeln sind in ihrer Kombination von zeitlicher Abdeckung und Regionen von hohem wissenschaftlichen Interesse einmalig in diesem Forschungsfeld.

BACCHUS Beobachtungsstationen von INP in verschiedenen Klimazonen