Der Modulteil Forschungswerkstatt vereint zwei unterschiedliche Veranstaltungsformate:
(1) In der Übung „Forschungslabor“ stellen unterschiedliche Fachlehrende beispielhaft Themen aus Forschungsprojekten ihrer Fachdisziplinen vor. Sie als Studierende vollziehen im Rahmen von Kurzworkshops in Text- und Objektarbeit den fachspezifischen Forschungsprozess nach und erwerben so grundlegende analytische Kompetenzen. Die Hands-On-Perspektive ermöglicht Ihnen das praxisnahe Kennenlernen eines Faches.
(2) In der Vortragreihe „Werkstattbericht“ präsentieren ForscherInnen unterschiedlicher Disziplinen ihren Forschungsalltag und aktuelle Forschungsprojekte. Sie gewinnen so Einblick in fachspezifische Forschungsobjekte sowie wissenschaftliche Fachkulturen und Herangehensweisen und lernen, wissenschaftliche Argumentationen nachzuvollziehen.
Es erwarten Sie Workshops und Vorträge aus den Gebieten der Sportwissenschaft, Allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaft, Erziehungswissenschaften, Geschichte, Romanistik, Ethnologie sowie weiteren Fachgebieten.
Lt. Studienordnung hat der Modulteil Forschungswerkstatt 2 SWS und 2 CP. Diese verbringen Sie in den unten stehenden sieben Vortragterminen sowie in weiteren Workshops Ihrer Wahl vonseiten des Schreibzentrums, des Frankfurter Akademischen Schlüsselkompetenztrainings sowie/oder des Tags der Geisteswissenschaften.
Für den Abschluss des Modulteils sind zwei annotierte Protokolle (Handreichung siehe OLAT-Kurs Werkstattbericht) aus der Vortragsreihe „Werkstattbericht“ oder eine Quellen-/Text-Analyse mit Reflexionsteil zu einer Übungseinheit im „Forschungslabor“ als Artefakt Ihres Portfolios (siehe Portfolio-Workbook im OLAT Kurs GO GuS) notwendig.
Termine:
Für die Workshops "Forschungslabor" stehen die Themen und Termine für 2023 noch nicht fest.
Die Vortragsreihe "Werkstattbericht" wird 2023 Do 16-18h an folgenden Terminen stattfinden: 13.04., 20.04., 27.04., 04.05., 11.05., 01.06., 15.06.
Das unten stehende Programm mit Terminen, Vortragenden und Workshoptiteln finden Sie zudem hier im Vorlesungsverzeichnis.
Hier ist das Programm des Sommersemesters 2022:Die Interaktion von Sprachen in dem bilingualen Mind: Unsere Forschung am Romance Lab
Jeder von uns hat schon Erfahrung mit dem Lernen einer Fremdsprache und der Beobachtung, dass es wahrscheinlicher ist, Fehler in einer Fremdsprache als in einer Erstsprache zu machen. Ziel dieser Veranstaltung ist es zu zeigen, warum dies der Fall ist. Im Besonderen werden wir feststellen, dass es sehr wichtig ist, diese Fehler zu verstehen, um daraufhin zu sehen, wie die Sprachen eines mehrsprachigen Menschen im Kopf repräsentiert werden und miteinander interagieren. Diese Interaktion verursacht dennoch nicht nur Fehler, sondern kann in einigen Fällen den Prozess des Fremdsprachenlernerns beschleunigen.
05.05.2022, 16-18 Uhr, Hörsaalzentrum Westend HZ 13
“…now, we're at that point where we're going to be telling the stories.” Selbstrepräsentation und Dekolonialisierung im indigenen Nordamerika19.05.2022, 16-18 Uhr, Hörsaalzentrum Westend HZ 13
Religion und Ökologie - über Gemeinsamkeiten, Gegensätze und den Grund, warum Religion ein wichtige Rolle auf dem Weg in eine grünere Zukunft spielen könnte.
Eine Antwort auf diese Fragen bekommen Sie am 19.05.!
02.06.2022, 16-18 Uhr, Hörsaalzentrum Westend HZ 13
Die Sozialwissenschaften befinden sich innerhalb der Wissenschaftslandschaft an einem seltsamen Ort. Weder ganz Naturwissenschaft (science) noch ganz Geisteswissenschaft (humanities) sind sie Grenzgänger zwischen diesen beiden Welten, denn einerseits geht es ihnen um die kausale Erklärung von sozialen Prozessen als objektiven Gegebenheiten und andererseits um das deutende Verstehen von Sinn und Bedeutung des Sozialen aus subjektiven Perspektiven. Diese Grenzposition führt zu unproduktiven Frontstellungen zwischen empirisch-analytischen Ansätzen, die mit quantitativen Methoden (Statistiken, Umfragen) und hohen Fallzahlen arbeiten, und qualitativ-interpretativen Ansätzen, die eher qualitativ (Interviews, Beobachtung) an kleinen Fallzahlen oder Einzelfällen arbeiten. In den damit zusammenhängenden Konflikten geht es letztlich um wissenschaftsphilosophische Grundfragen der Ontologie, Epistemologie und Methodologie: Wie ist die soziale Welt beschaffen? Was können wir über sie wissen? Wie gelangen wir zu Erkenntnissen über sie? Im Vortrag wird eine wissenschaftsphilosophische Perspektive vorgeschlagen, die die unterschiedlichen Paradigmen der Sozialwissenschaften produktiv verbinden könnte, indem sie den Anspruch auf Objektivität und Wahrheit mit der Perspektivität und Situiertheit des Wissens verknüpft.
30.06.2022, 16-18 Uhr, Hörsaalzentrum Westend HZ 13
„Haß und Schmähung“: Fluch-Szenen in Franz Grillparzers Das goldene Vließ
In Dramen der Aufklärung und der Romantik nehmen Szenen der Verfluchung sowie der darin lustvoll zum sprachlich-körperlichen Ausdruck drängende Affekt des Hasses eine prominente Rolle ein. Als Ausdruck einer intensiv erlebten Emotion sind literarische Hassreden einer zeitlichen Dimension des Plötzlichen verpflichtet, scheinen nichts als ihre eigene Präsenz und Gegenwart zu kennen, in deren Sog Zukunfts- und Vergangenheitsbezug gleichermaßen gekappt werden und versinken. Trotz oder gerade auf Grund dieser Grenzsituation produzieren sie in der Literatur eine besondere sprachliche Dynamik, die sich in einer Rhetorik der Überbietung und besonderen Intensität äußert. Der Vortrag geht dem Verhältnis von Fluch- und Hassrede anhand von Franz Grillparzers Dramentrilogie Das goldene Vließ (1818-1820) nach.
14.07.2022, 16-18 Uhr,
Erziehungswissenschaftliche Perspektiven auf Diskriminierung im Kontext muslimischer Lebenswelten
Vor dem Hintergrund des migrationsgesellschaftlichen Wandels hat sich muslimisches Leben in Deutschland im Verlauf der letzten Jahrzehnte fortwährend gefestigt und ausdifferenziert. Islamische Gotteshäuser nehmen hierbei eine multifunktionale Rolle für die religiös-kulturelle Minderheit von Muslim:innen in Deutschland ein. Sehr häufig werden Moscheegemeinden zum Schauplatz pädagogischer Arbeit. Weite Teile der Gesellschaft unterschätzen bis heute das bildungspolitische Wirken der Vereine. Diese werden überwiegend als rein religiöse Orte wahrgenommen.
Bei näherem Hinsehen treffen wir auf zahlreiche Moscheen im Rhein-Main-Gebiet, die sich der Antidiskriminierungsarbeit und insbesondere der Primärprävention widmen. Den Fokus legen die Gemeindeverbände mitunter auf den interreligiösen Dialog, die Flüchtlings- und Obdachlosenhilfe sowie die direkte Aufklärung über menschenverachtende Einstellungen wie Rassismus und Antisemitismus. Ihre bildungspolitische Agenda möchte ich aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive betrachten. Etwaige Formen der Diskriminierung innerhalb der Gemeindestrukturen sind dabei ebenso Untersuchungsgegenstand wie externe Faktoren. Mit dem Vortrag führe ich in erste erziehungswissenschaftliche Ansätze der Antidiskriminierung am Beispiel des Engagements von Moscheegemeinden ein.
Das unten stehende Programm mit Terminen, Vortragenden und Workshoptiteln finden Sie zudem hier im Vorlesungsverzeichnis.
02.05.2022, 11-14 Uhr, H13 Bockenheim
Wurden Comics bis in die 1970er Jahre hinein als „Schmutz und Schund“ abgetan und verteufelt, hat es heute gelegentlich den Schein, als wären Comics, insbesondere als Graphic Novels, die Rettung des kulturellen Abendlandes. Ausgehend von diesem Spannungsverhältnis sollen in dem Forschungslabor der Gegenstand ‚Comic' sowie seine kulturelle Relevanz exemplarisch erörtert werden.
06.05.2022, 14-18 Uhr, Seminarpavillon SP 2.01
Karten sind seit jeher ein machtvolles Instrument, wenn es darum geht, Informationen räumlich darzustellen. Doch über die reine Vermittlung vermeintlich objektiver Daten hinaus dienen Karten auch dazu, Herrschaftswissen zu stützen und Kontrolle auszuüben. Der seit den 1980er Jahren im internationalen Kontext vorliegende Forschungsansatz der „Critical Cartography“ begreift Karten keineswegs als neutrale Darstellungen von Tatsachen, sondern sieht darin komplexe gesellschaftliche Konstruktionen. Hiernach folgen Karten machtvollen Konventionen und Interessen und schaffen damit erst die Tatsachen, die sie vordergründig nur abzubilden behaupten. Anschließend an die Kritik an Karten betont die Kritische Kartographie aber auch stets die Möglichkeit, das Werkzeug Karte selbst dafür einzusetzen, marginalisierten Themen und Gruppen, denen in hegemonialen Karten kein Platz eingeräumt wird, eine Möglichkeit der Artikulation zu bieten („Counter-Mapping“). Im Workshop wird die Bedeutung eines kritischen Umgangs mit Karten thematisiert sowie Prinzipien kritisch-kollektiven Kartierens vorgestellt und an Beispielen selbst praktisch erprobt.
09.05.2022, 14-17 Uhr, digital
Mehr Infos hier in Kürze
17.05.2022, 14-16 Uhr, IG-Farben-Nebengebäude NG 731
Die Betonung liegt hier auf dem Verb. Reden sind keine rein
schriftlichen, sondern naturgemäß zugleich vorgetragene Texte. Ob
eine Rede gelungen ist, hängt größtenteils von dem Auftritt des
Redners oder der Rednerin ab. Der Workshop nimmt Hitler als Redner in
den Blick und will u.a. am Beispiel seiner letzten Rundfunkansprache
am 30. Januar 1945 zeigen, warum die eingehende Auseinandersetzung mit
der Tonaufnahme – zusätzlich zu den vorhandenen schriftlichen
Quellen – unabdingbar ist. In drei Etappen (Vortragsaufzeichnung,
asynchroner Aufgabenteil, synchrone Sitzung) üben Sie den
Umgang mit auditiven Quellen, einer in der Geschichtswissenschaft noch
wenig beachteten Quellengattung, und denken über deren Mehrwert nach.
20.05. 10-12 Uhr, Seminarhaus SH 3.108 und 3.6.,10-12 Uhr, Seminarhaus SH 5.107
Am Meer: Ein ökologischer Zugang zu skandinavischer Literatur
Von der kleinen Meerjungfrau über arme Fischer bis zu heldenhaften Polarfahrern: Die skandinavische Literatur ist reich an Figuren, deren Leben aufs Engste mit dem Ozean verbunden ist. Aber was heißt das eigentlich? Lange Zeit hat sich die literaturwissenschaftliche Forschung weniger für das Meer als für die Menschen interessiert. Das hat sich in jüngster Zeit, auch unter dem Eindruck der globalen ökologischen Krise verändert: Mit Disziplinen wie Blue Ecocriticism oder Critical Ocean Studies hat der blaue Planet hat Einzug in die Environmental Humanities gehalten. In unserem Forschungslabor tauchen wir ein in das Meer (in) der skandinavischen Literatur und verbinden dabei Ökologie und Literaturwissenschaft.
20.05. 13-16 Uhr, Campus Bockenheim, Treffpunkt hier in Kürze
30.05., 12-14.00 Uhr (plus Online-Phase), IG NG 2.701
Arbeit an und mit Betroffenennarrativen in der Missbrauchsaufarbeitung01.06.2022, 10-14 Uhr, Hörsaaltrakt Bockenheim - H 14