Kinderakademie zur FIFA-Frauenfußball WM 2011

Idee

Großveranstaltungen, wie zum Beispiel die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2011, sind vielerseits beliebte Ereignisse zum gemeinschaftlichen Zusammenkommen und Feiern – auch schon unter jüngeren Generationen. Wie viel Arbeit und Logistik, vor allem aber auch welche sozialen, ökonomischen und ökologischen Dimensionen dabei berührt werden, bleibt oft unerkannt bzw. unhinterfragt.

Die Idee der Kinderakademie war es, Schüler_innen für ebendiese Fragen und Dimensionen zu sensibilisieren, mit ihnen gemeinsam daraus resultierende Themenfelder zu entwickeln und die Kinder selbst als forschende Detektive „auf die Spuren der Frauenfußball-Weltmeisterschaft“ zu schicken. Nach dem Prinzip des „Forschenden Lernens“ sollten sie in eigener Recherche Antworten auf die von ihnen formulierten sozio-ökologischen Fragestellungen finden und dabei am Beispiel der Frauenfußball-Weltmeisterschaft eine ganz andere, kritischere Betrachtungsweise solcher und ähnlicher Großereignisse entwickeln und deren Vielperspektivität entdecken.


Beteiligte

Die Kinderakademie fand unter der Leitung von Jun. Prof. Dr. Antje Schlottmann, Institut für Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt a. M, in Zusammenarbeit mit Dr. Claudia Wucherpfennig, Bildungsreferentin bei Umweltlernen in Frankfurt am Main e.V. und Frau Barbara Kaldenbach (geb. Hock), Erdkundelehrerin des Gymnasium Riedberg Frankfurt a. M. statt.

Kontakt: schlottmann@geo.uni-frankfurt.de


Verlauf

Während in gemeinsam von Jun. Prof. Dr. Antje Schlottmann und Barbara Kaldenbach konzipierten Unterrichtsstunden die didaktisch-theoretischen Grundsteine für die Projektwoche gelegt wurden und eine inhaltliche Heranführung an das Thema stattfand, machten sich schließlich gut zwei Monate nach dem fulminanten Finalspiel der Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft, in dem das japanische Team schlussendlich als Sieger hervorging, 31 Schüler_innen einer 5. Klasse des Riedberg-Gymnasiums Frankfurt vom 27. bis zum 30. September 2011 auf die "Spuren der Frauen-Fußballweltmeisterschaft".

Das Projekt, das im Rahmen einer Kinderakademie durchgeführt wurde und im Bereich der Umweltbildung anzusiedeln ist, hat verschiedene geographische Perspektiven zum Thema „Großereignis“ zusammengeführt.

In fünf „Detektivgruppen“ widmeten sich die Schüler_innen vier Tage lang intensiv verschiedenen ökologischen und soziologischen Fragestellungen, die an den Green Goals der WM orientiert waren, aber auch darüber hinaus reichten. Hierzu gehörten u.a.: Was passiert mit dem Müll? Wie klimarelevant sind solche Großereignisse? Unter welchen Bedingungen entsteht ein Fußball-Trikot? Dem kreativen Prinzip des „Forschenden Lernens“ entsprechend standen Internet- und Literaturrecherchen genauso wie Besichtigungen, Befragungen und Expert_innen-Gespräche auf dem Programm. Mittels einer multiperspektivischen Herangehensweise entdeckten die „Detektive“ die gesellschaftliche und ökologische Dimension sowie die lokalen und globalen Verflechtungen von Großveranstaltungen am Beispiel des Fußballsports. Die gewonnen Erkenntnisse ermöglichten darüber hinaus eine Übertragung auf den eigenen Alltag und das eigene sozio-ökologische Handeln.

Als Schirmherrin für die Kinderakademie konnte die ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt, Dr. h.c. Petra Roth, gewonnen werden.


Ergebnisse / Begleitforschung

Die Ergebnisse der beinahe einwöchigen Projektarbeit wurden in Form verschiedenster Präsentationstechniken wie Plakaten, Stell- und Infowänden, Fotos sowie diversen Bastelarbeiten, darunter zum Beispiel eine aus (WM-) Müll gefertigte Skulptur, in einer 14-tägigen Ausstellung im Frankfurter Eintracht Museum der Öffentlichkeit präsentiert. Zu deren Eröffnung am 16. November 2011 ließ auch Steffi Jones Grußwarte ausrichten.