Laufende Forschungsprojekte

Abgeschlossene Forschungsprojekte

MAPEX

Mapping und Analyse von Präventions‐ und Distanzierungsprojekten
im Umgang mit islamistischer Radikalisierung

zur Projektseite (Uni Bielefeld)

 

Verantwortliche Personen

Meltem Kulaçatan, Peter Sitzer, Harry Behr

Gegenstand und Fragestellung

MAPEX läuft aus BMBF-Mitteln bis 2020 (Laufzeit 3 Jahre, Fördervolumen gerundet 1,5 Millionen Euro). Es handelt sich dabei um ein Verbundprojekt der Universitäten Bielefeld (Andreas Zick), Osnabrück (Michael Kiefer), Münster (Sebastian Kurtenbach) und Frankfurt (Meltem Kulaçatan, Harry Harun Behr, Peter Sitzer).

Ziel ist es, einen breiten Überblick über sämtliche, öffentlich zugängliche Maßnahmen zur Deradikalisierung und Distanzierung im Bereich des islamistischen Extremismus zu gewinnen. Durch das MAPEX‐Verbundprojekt wird der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis vorangetrieben, indem eine bundesweite wie wissenschaftlich interdisziplinär begründete Analyse von Deradikalisierungsmaßnahmen im Bereich der primären, sekundären und tertiären Prävention wie Intervention durchgeführt wird. Hierzu führt der Forschungsverbund die wissenschaftliche Systematik (Begriffe, Konzepte und Modelle), die „Landschaft“ an Maßnahmen sowie das Wissen der Praxis so zusammen, dass es für Akteure aus Wissenschaft und Praxis einen Mehrwert für ihre jeweilige Arbeit bietet. Der Schwerpunkt des Frankfurter Teilprojekts liegt auf qualitativen Fallanalysen von Maßnahmen der Deradikalisierung mit Schwerpunkt auf primärer und sekundärer Prävention in Bildungskontexten.

Forschungsmethode und Theoriebezüge

Die relevante Fachliteratur für das avisierte Mapping befasst sich vor allem mit Radikalisierung und Rekrutierungsprozessen. Explizite Studien zu Deradikalisierung, Distanzierung, Counter‐Radikalisierung und Gegennarrativen sind jüngeren Datums und spärlicher (Schmid 2013, 1; El‐Mafaalani et al. 2016a, 17; vgl. auch das Review von Morris et al. 2010, sowie Nasser‐Eddine et al. 2011; Davis & Cragin 2009). Der Forschungsstand ist nach wie vor dünn (El‐Mafaalani et al. 2016a; Steffen 2015a, 2015b; Kiefer 2015, 44). Auf fundierte Wissensbestände und hieraus entwickelte und erprobte Methoden kann in der Regel nicht zurückgegriffen werden. Auch sind diese zumeist nicht Teil einer abgestimmten Präventionsstrategie. Die bundesweite Vollerhebung beruht auf der Erfassung aller erreichbaren Programme via standardisierte Telefoninterviews. Die Teilprojekte, so auch der Standort Frankfurt, führen zudem qualitative Tiefenbohrungen durch (leitfadengestützte Interviews mit den Akteur*innen).