Goethe-Corona-Fonds: 7,2 Millionen Euro für SARS-CoV2-Forschung

Durch die überwältigende Spendenbereitschaft von Menschen, Stiftungen und Unternehmen haben es die Goethe-Universität und das Universitätsklinikum Frankfurt geschafft: Mehr als 7 Millionen Euro sind für den Goethe-Corona-Fonds zusammengekommen. 

Seit Beginn der Spendenaktion Anfang 2020 haben sich mehr als 2.000 Privatpersonen, Unternehmen und nicht zuletzt Stiftungen daran beteiligt, das gewünschte Ziel zu erreichen. Sie alle ermöglichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Goethe-Universität und dem Universitätsklinikum, das Virus und eine mögliche Therapie zu erforschen. 

Es war die bisher erfolgreichste Fundraising-Kampagne in der Geschichte der Stiftungsuniversität. 

DANKE!


Spenden schafft Identität, Vielfalt und Verbundenheit

Beispiellose Spendenkampagne #GoetheCoronaFonds 

Als Anfang 2020 das Corona-Virus weltweit die Menschen bedroht, ist sofort klar: Jetzt müssen alle an einem Strang ziehen – Virologen, Epidemiologen, Zellforscher, Biochemiker, Mediziner, Psychologen und viele mehr. Es galt, den beängstigenden Szenarien der SARS-CoV-2-Pandemie alles Menschenmögliche entgegenzusetzen. Quasi über Nacht startete deshalb ein kleines Team der Abteilung Private Hochschulförderung gemeinsam mit dem Präsidium die Fundraising-Kampagne #GoetheCoronaFonds. Ihr Ziel: die Corona-Krise wissenschaftlich, klinisch und organisatorisch bewältigen – sofort und unbürokratisch.

Kräfte bündeln und kompetent helfen – 5 Millionen Euro schwer sollte der Goethe-Corona Fonds werden, gespeist aus rein privaten Mitteln von Menschen und Unternehmen aus Stadt und Region. Knapp zwei Jahre nach dem ersten Spendenaufruf von Goethe-Universität und Universitätsklinikum Frankfurt überschritt der Goethe-Corona-Fonds sogar die angestrebte 5-Millionen-Euro-Marke. Über 2.000 Privatpersonen, Stiftungen und Unternehmen unterstützten dieses Ziel. Sie alle ermöglichten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Goethe-Universität und dem Universitätsklinikum, das Virus und eine mögliche Therapie zu erforschen. Mehr als die Hälfte der Spender überwies zwischen 10 und 100 Euro für den Fonds. Die kleinste Spende, eine „payback-Spende“, lag bei 2 Cent, die größte umfasste nahezu eine Million Euro.


Schnellere Forschungsergebnisse und Anwendungschancen

Der Goethe-Corona-Fonds erwies sich als ein besonderes Instrument der Stiftungsuniversität, das es in dieser Form nur in Frankfurt gibt. Die erstmals von der Universität genutzte gemeinnützige Online-Spendenplattform betterplace.org erreichte nicht nur Frankfurter Bürgerinnen und Bürger sowie regionale Stiftungen und Unternehmen. Der Aufruf zog weite Kreise über das Rhein-Main-Gebiet hinaus – aus Hamburg und München trafen ebenso Spenden ein wie aus den USA. 

Mit den Spenden aus dem Goethe-Corona-Fonds unterstützt wurden v.a. naturwissenschaftliche Forschergruppen aus Virologen und Infektiologen, pharmazeutischen Biologen und Chemikern, Toxikologen und Intensivmedizinern, die dem SARS-CoV-2-Virus auf der Spur sind. Sie gehen etwa der Frage nach, wie sich das Virus vermehrt, wie es in Lungen-, Nieren- und Darmzellen wirkt oder welche Medikamente virenhemmend wirken. Andere Spenden flossen in die Anschaffung von Geräten für die intensivmedizinische Forschung oder in den Aufbau einer Biobank, die Proben und klinische Daten zu Krankheitsverläufen sammelt. Aber auch Forscherinnen und Forscher aus sozial-, geistes- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachgebieten profitierten vom Goethe-Corona-Fonds. Mehr als 50 Projekte erhielten durch den Fonds eine Anschubfinanzierung.


Teilförderung mit Hebelwirkung 

Den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von Goethe-Universität und Universitätsklinikum diente der Goethe-Corona-Fonds zumeist als Starthilfe. Mittlerweile haben viele zusätzliche Mittel rund um die Erforschung von SARS-CoV-2 eingeworben. Die Virologin Prof. Sandra Ciesek und die Infektiologin Prof. Maria Vehreschild beispielsweise sind heute Teil des EU-geförderten CARE-Konsortiums. Sandra Ciesek gehört dank ihrer Erfolge in der Arzneimittelforschung inzwischen zu den prominentesten Corona-Forscherinnen Deutschlands. Maria Vehreschild sammelte als eine der Ersten systematisch klinische Daten und Proben von COVID-19 Patienten und belieferte mit ihren Proben Impf- und Medikamentenforscher in ganz Deutschland; inzwischen ist ihre Datenbank in einer gesamtdeutschen Biobank aufgegangen. Und Prof. Harald Schwalbe, der mit einem 200-köpfigen internationalen Team neue Wirkstoffe gegen SARS-CoV-2 und andere Corona-Viren identifiziert, konnte durch die Anschubfinanzierung aus dem Goethe-Corona-Fonds weitere Mittel der VW-Stiftung, der DFG, der Bundesagentur für Sprunginnovation und der EU sichern.


Welle der Hilfsbereitschaft

Kräfte bündeln, kompetent helfen – das Konzept der Goethe-Universität, Bürgerinnen und Bürger als Spender für die Universität zu gewinnen, setzte mit dem Goethe-Corona-Fonds neue Maßstäbe. Die Idee, als Bürgeruniversität stark gesellschaftsorientiert zu wirken und auch auf brandaktuelle Themen ad hoc zu reagieren, kommt bei Spenderinnen und Spendern an. Ein Engagement, das sogar eine Sogwirkung auf andere Stifter und Spender entfaltet. Der große Einsatz eines kleinen Teams zeigt: professionelles und erfolgreiches Fundraising ist auch an einer deutschen Universität möglich.


Autorin: Heike Jüngst

Danke für die Unterstützung!

Mit den bereits eingegangenen Spenden konnten bereits eine Reihe Projekten finanziert werden. Eine Auflistung der bereits geförderten Projekte finden Sie hier.

Im Namen der Goethe-Universität, insbesondere des Fachbereichs Medizin, des Universitätsklinikums Frankfurt und all derer, die auf eine gute medizinische Versorgung in Zeiten von Corona angewiesen sind, danken wir Ihnen schon jetzt sehr herzlich für die Unterstützung. Eine Liste aller Unterstützerinnen und Unterstützer finden Sie hier.

Kontakt

Susanne Honnef 
Abteilung Private Hochschulförderung 
Telefon: 069 798-12433
E-Mail: honnef@pvw.uni-frankfurt.de