Zur Zeit ist die Professur vakant. Die Berufungskommission am Fachbereich 07 - Katholische Theologie befasst sich derzeit mit dem Berufungsverfahren. Das Verfahren läuft. Weitere Informationen folgen in Kürze.
Zu aktuellen Lehrveranstaltungen informieren sie sich bitte in Moodle.
Vor dem Skandal. Faktoren für die Skandalisierung
28.11.20–29.11.20
Es ist wohl eine gewisse Ironie der Geschichte, dass gerade jene Institution, deren oberstes praktisches Dogma lautet “bisogna evitare lo scandalo!“, selbst zu den großen Skandalproduzenten in der Geschichte gehört. Auch in der Geschichte der Politik und Gesellschaft wimmelt es nur so von Skandalen, sodass sich in den Medien- und Kommunikationswissenschaften seit einigen Jahren ein eigener Forschungszweig, die sogenannte Skandalogie, etabliert hat. Diese Methode und Theorie soll nach einigen Überlegungen, Modifikationen und Erweiterungen auch für die kirchenhistorische Forschung fruchtbar gemacht machen.
Herzliche Einladung zur kirchenhistorischen Tagung „Vor dem Skandal. Faktoren für die Skandalisierung“, die am aufgrund der Pandemie vom 28.-29.11.2020 am Fachbereich Katholische Theologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main stattfindet.
Die Tagung wird als Hybrid-Tagung stattfinden: Angehörige der Goethe-Universität können nach vorheriger Anmeldung im Raum IG 311 teilnehmen. Andernfalls ist es möglich über den Live-Stream auf YouTube die gesamte Tagung zu verfolgen: YouTube
Studierende der Goethe-Universität forschten über Konflikte in der Limburger Bistumsgeschichte im 20. Jahrhundert
Das kirchenhistorische Hauptseminar fand im vergangenen Sommersemester an der Goethe-Universität in Zusammenarbeit zwischen der Professurvertretung für Kirchengeschichte und Dr. Barbara Wieland (Forschungsstelle für die Geschichte des Bistums Limburg) statt. Dabei sollte der gewöhnliche Rahmen eines universitären Seminars verlassen werden und nach einführenden Sitzungen zur Bistumsgeschichte, zur Quellenkunde und Archivarbeit im Diözesanarchiv Limburg geforscht und gearbeitet werden. Erst nach dem Lock-Down im Frühjahr konnten die Studierenden die Quellen im Archiv einsehen und ihre Arbeit aufnehmen.
Die Ergebnisse wurden zu Beginn des Wintersemester 2020/2021 im Kreise der dreizehn dreizehn Seminarteilnehmer*innen vorgestellt, diskutiert und reflektiert.
Interessante und neue Erkenntnisse wurden zu folgenden vier Themen präsentiert:
· Die Synodalordnung(en) des Bistums
· Das Hofheimer Mess-Festival
· Die Bafile-Affäre
· Die Schwangerschaftskonfliktberatung
Dabei untersuchten die einzelnen Studierenden die verschiedenen Wahrnehmungen im jeweiligen Konflikt: Wie positionierte sich Rom und wie Limburg? Wie wurde der Konflikt zwischen Lahn und Tiber in der Öffentlichkeit und in den Medien wahrgenommen und verarbeitet? Diese und weitere Aspekte fanden Berücksichtigung.
Die Ergebnisse werden als Studienbuch derzeit zusammengetragen und erscheinen im Frühjahr 2021 im Aschendorff Verlag Münster. Einleitungen zu den vier Themenbereichen stammen von Prof. Dr. Jürgen Bärsch (Eichstätt), Prof.'in Dr.'in Kerstin Schlögl-Flierl (Augsburg), Prof. Dr. Joachim Schmiedl (Vallendar) und Dr. Joachim Werz (Frankfurt). Das Studienbuch soll Bistumsgeschichte in Schul- und Hochschulunterricht präsent machen.
Das Studienbuch wird im Frühjahr in Limburg vorgestellt.
Ringvorlesung „Erblast »Mission«? Interdisziplinäre Perspektiven auf gegenwärtige Herausforderungen" im Wintersemester 2020/2021
Mission war in allen Epochen der Christentumsgeschichte ein zentraler Auftrag, der mit den neutestamentlichen Schriften legitimiert wurde. Zahlreiche religiöse Gemeinschaften und Orden verschrieben sich der Missionstätigkeit in fernen Ländern. Jedoch weist die Geschichte der Mission zahlreiche Transformationen auf, die nicht selten zu Deformationen der christlichen Glaubensverkündigung führten: Aus der Frohbotschaft wurde eine Drohbotschaft; die Freiheit eines Christenmenschen wurde durch Zwang eingeschränkt; anstatt der Nächstenliebe galt nicht selten das Gebot der Intoleranz und Macht. Die Verwobenheit von Politik, wirtschaftlichen Interessen und missionarischem Tun führte nicht selten zu einem Missbrauch des jesuanischen Wortes: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ (Mk 16,15)
Mit Blick auf diese ambivalente Geschichte stellt sich die Frage, ob die Mission der Kirchen und damit vor allem das Wirken der Missionsorden und -gemeinschaften nicht eine Erblast für die eigentliche Botschaft des Christentums im 21. Jahrhundert darstellt, von der man sich notwendigerweise befreien muss?
Renommierte Forscher*innen aus der Geschichts- und Rechtswissenschaft, der Soziologie, Kulturanthropologie und Theologie gehen diesen Fragen in einer Ringvorlesung nach. In ihren Vorträgen exemplifizieren, hinter- und befragen sowie erläutern sie die Schwere dieser Erblast und benennen die Herausforderungen sowie die daraus resultierenden Aufgaben für Wissenschaft, die Gesellschaft und Kirche in Gegenwart und Zukunft bestehen.
Da es nicht allen Interessierten möglich sein wird persönlich auf dem Campus der Universität in Frankfurt am Main zu erscheinen, wird die Ringvorlesung auch über YOUTUBE live gestreamt.
Zur Zeit ist die Professur vakant. Die Berufungskommission am Fachbereich 07 - Katholische Theologie befasst sich derzeit mit dem Berufungsverfahren. Das Verfahren läuft. Weitere Informationen folgen in Kürze.
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Vor dem Skandal. Faktoren für die Skandalisierung
28.11.20–29.11.20
Es ist wohl eine gewisse Ironie der Geschichte, dass gerade jene Institution, deren oberstes praktisches Dogma lautet “bisogna evitare lo scandalo!“, selbst zu den großen Skandalproduzenten in der Geschichte gehört. Auch in der Geschichte der Politik und Gesellschaft wimmelt es nur so von Skandalen, sodass sich in den Medien- und Kommunikationswissenschaften seit einigen Jahren ein eigener Forschungszweig, die sogenannte Skandalogie, etabliert hat. Diese Methode und Theorie soll nach einigen Überlegungen, Modifikationen und Erweiterungen auch für die kirchenhistorische Forschung fruchtbar gemacht machen.
Herzliche Einladung zur kirchenhistorischen Tagung „Vor dem Skandal. Faktoren für die Skandalisierung“, die am aufgrund der Pandemie vom 28.-29.11.2020 am Fachbereich Katholische Theologie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main stattfindet.
Die Tagung wird als Hybrid-Tagung stattfinden: Angehörige der Goethe-Universität können nach vorheriger Anmeldung im Raum IG 311 teilnehmen. Andernfalls ist es möglich über den Live-Stream auf YouTube die gesamte Tagung zu verfolgen: YouTube
Studierende der Goethe-Universität forschten über Konflikte in der Limburger Bistumsgeschichte im 20. Jahrhundert
Das kirchenhistorische Hauptseminar fand im vergangenen Sommersemester an der Goethe-Universität in Zusammenarbeit zwischen der Professurvertretung für Kirchengeschichte und Dr. Barbara Wieland (Forschungsstelle für die Geschichte des Bistums Limburg) statt. Dabei sollte der gewöhnliche Rahmen eines universitären Seminars verlassen werden und nach einführenden Sitzungen zur Bistumsgeschichte, zur Quellenkunde und Archivarbeit im Diözesanarchiv Limburg geforscht und gearbeitet werden. Erst nach dem Lock-Down im Frühjahr konnten die Studierenden die Quellen im Archiv einsehen und ihre Arbeit aufnehmen.
Die Ergebnisse wurden zu Beginn des Wintersemester 2020/2021 im Kreise der dreizehn dreizehn Seminarteilnehmer*innen vorgestellt, diskutiert und reflektiert.
Interessante und neue Erkenntnisse wurden zu folgenden vier Themen präsentiert:
· Die Synodalordnung(en) des Bistums
· Das Hofheimer Mess-Festival
· Die Bafile-Affäre
· Die Schwangerschaftskonfliktberatung
Dabei untersuchten die einzelnen Studierenden die verschiedenen Wahrnehmungen im jeweiligen Konflikt: Wie positionierte sich Rom und wie Limburg? Wie wurde der Konflikt zwischen Lahn und Tiber in der Öffentlichkeit und in den Medien wahrgenommen und verarbeitet? Diese und weitere Aspekte fanden Berücksichtigung.
Die Ergebnisse werden als Studienbuch derzeit zusammengetragen und erscheinen im Frühjahr 2021 im Aschendorff Verlag Münster. Einleitungen zu den vier Themenbereichen stammen von Prof. Dr. Jürgen Bärsch (Eichstätt), Prof.'in Dr.'in Kerstin Schlögl-Flierl (Augsburg), Prof. Dr. Joachim Schmiedl (Vallendar) und Dr. Joachim Werz (Frankfurt). Das Studienbuch soll Bistumsgeschichte in Schul- und Hochschulunterricht präsent machen.
Das Studienbuch wird im Frühjahr in Limburg vorgestellt.
Ringvorlesung „Erblast »Mission«? Interdisziplinäre Perspektiven auf gegenwärtige Herausforderungen" im Wintersemester 2020/2021
Mission war in allen Epochen der Christentumsgeschichte ein zentraler Auftrag, der mit den neutestamentlichen Schriften legitimiert wurde. Zahlreiche religiöse Gemeinschaften und Orden verschrieben sich der Missionstätigkeit in fernen Ländern. Jedoch weist die Geschichte der Mission zahlreiche Transformationen auf, die nicht selten zu Deformationen der christlichen Glaubensverkündigung führten: Aus der Frohbotschaft wurde eine Drohbotschaft; die Freiheit eines Christenmenschen wurde durch Zwang eingeschränkt; anstatt der Nächstenliebe galt nicht selten das Gebot der Intoleranz und Macht. Die Verwobenheit von Politik, wirtschaftlichen Interessen und missionarischem Tun führte nicht selten zu einem Missbrauch des jesuanischen Wortes: „Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ (Mk 16,15)
Mit Blick auf diese ambivalente Geschichte stellt sich die Frage, ob die Mission der Kirchen und damit vor allem das Wirken der Missionsorden und -gemeinschaften nicht eine Erblast für die eigentliche Botschaft des Christentums im 21. Jahrhundert darstellt, von der man sich notwendigerweise befreien muss?
Renommierte Forscher*innen aus der Geschichts- und Rechtswissenschaft, der Soziologie, Kulturanthropologie und Theologie gehen diesen Fragen in einer Ringvorlesung nach. In ihren Vorträgen exemplifizieren, hinter- und befragen sowie erläutern sie die Schwere dieser Erblast und benennen die Herausforderungen sowie die daraus resultierenden Aufgaben für Wissenschaft, die Gesellschaft und Kirche in Gegenwart und Zukunft bestehen.
Da es nicht allen Interessierten möglich sein wird persönlich auf dem Campus der Universität in Frankfurt am Main zu erscheinen, wird die Ringvorlesung auch über YOUTUBE live gestreamt.
Zur Zeit nicht besetzt.
Juridicum Raum 106, Campus Bockenheim
SprechzeitenWird in Kürze veröffentlicht
Dr. Barbara Wieland
b.wieland@em.uni-frankfurt.de
Telefon
Büro
Juridicum Raum 105, Campus Bockenheim
Sprechzeiten
nach Vereinbarung
Mitgliedschaften
Ehrenamtliche Mandate und Beauftragungen
Die Katholische Kirche im Bereich der Deutschen
Bischofskonferenz hat sich erst spät mit der Frage der Zwangsarbeit in ihren
eigenen kirchlichen Einrichtungen beschäftigt. Noch im Frühsommer 2000, als die
Diskussion um Zwangsarbeit in deutschen Industriebetrieben ihrem Höhepunkt
entgegenstrebte, sahen die Bischöfe keine Veranlassung, die Thematik aus
kirchlichem Blickwinkel aufzugreifen. Auch für das Bistum Limburg lagen zu
dieser Zeit keinerlei Informationen zu dieser historischen Tatsache
vor.
Ehemaliger Professurinhaber
Hannoversche Straße 6
10115 Berlin
Raum 2.13c (Ostflügel) Humboldt Universität Berlin
Wichtiger HinweisDer Lehrstuhlinhaber der Professur für Kirchengeschichte und Leiter der Forschungsstelle für die Geschichte des Bistums Limburg Prof. Dr. Günther Wassilowky hat zum 1. März 2020 einen Ruf auf den neu gegründeten Lehrstuhl für Historische Theologie an der Humboldt-Universität zu Berlin angenommen.
Adresse
Wallstraße 7 - 7a, 55122 Mainz
(direkt hinter dem Hauptbahnhof Mainz)
Taubertsberg III, 2. OG
Raum 02 212
Haupteingang Nord: Wallstraße 7a
claus.arnold@uni-mainz.de
Folgt in Kürze.
Matthias Theodor Kloft/ Dominik Müller/ Oliver Teufer (Hg.)
Alles Pallotti - Gut
gebrüllt Löwe
Die Pallottiner und
Pallottinerinnen in Limburg und die Kamerunmission
Katalog zur Ausstellung
Limburg 2019
Beiträge:
Pallottiner von der Gründung in Rom bis zum Eintreffen in
Limburg (Barbara Wieland)
Faszination Afrika (Matthias Theodor Kloft)
Die Entstehung des deutschen Kolonialreiches (Oliver Teufer)
Der Beginn der katholischen Mission in den deutschen Überseegebieten (Oliver
Teufer)
Kamerun - Afrika im Kleinen. Land und Leute damals und heute (Dominik Müller)
Pallottinerinnen und Pallottiner in Limburg. Aufgaben und Tätigkeiten (Barbara
Wieland)
Heinrich Vieter (1853-1914). Gründer der Kirche Kameruns (Oliver Teufer)
Richard Henkes. Leben - Sterben - Seligsprechung (Barbara Wieland)
Eva Knöllinger-Acker/ Barbara Wieland
Heilige
Maria Katharina Kasper
Katalog zur Ausstellung
Frankfurt 2019
ISBN 978 30006 29242
Sommersemester 2021
Wintersemester 2020/21
Proseminar: Orte des Glaubens. Frankfurter Stadt- und Kirchengeschichte
Dienstags, 12-14 Uhr
Dozent: Dr. Joachim Werz
Beschreibung:
Das Stadtbild Frankfurts ist keineswegs nur durch die Wolkenkratzer der Banken und Versicherungen geprägt. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man zahlreiche Kirchtürme, die auf Orte des christlichen Glaubens in der Weltmetropole verweisen. Dies zeigt: Frankfurt am Main ist seit seiner frühesten Stadtgründung mit dem christlichen Glauben verbunden. Zeugnis hierfür legen die zahlreichen Kirchen und Klöster aus den verschiedensten Epochen der Kirchengeschichte ab. Im Zentrum des Proseminars steht die Frankfurter Stadt- und Kirchengeschichte seit der Gründung im Jahr 794 durch Karl den Großen bis zur jüngsten Zeitgeschichte. Gerade am Beispiel Frankfurts wird deutlich, dass die Kirche aufs Engste mit der Politik, der Wirtschaft sowie den Künsten verwoben war. Kirchenhistorisches Forschen ist daher auch immer Stadt-, Gesellschafts- und Kunstgeschichte. Das Proseminar möchte bekanntere und unbekanntere Orte des Glaubens in Frankfurt nicht nur in den Seminarsitzungen anhand einschlägiger Quellen erörtern, sondern auch konkret vor Ort begehen, um auf diese Weise die lokale Kirchengeschichte (besser) kennenzulernen.
Lektürekurs: Kirchengeschichtsdidaktik. Konzepte – Inhalte – Visionen.
Dienstags, 18–20 Uhr, 14 täglich
Dozent: Dr. Joachim Werz
Beschreibung:
Die religionsunterrichtliche Thematisierung von Kirchengeschichte kann nicht nur für ein kulturelles und historisches Verständnis generieren, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum religiösen Lernen und zur religiösen Bildung leisten. Kirchengeschichtsdidaktik ist daher mit Blick auf die Ansprüche und Bedürfnisse angehender Religionslehrer*innen ein zentrales Thema, dem sich sowohl der Lektürekurs als auch das Profil der Professur für Kirchengeschichte vermehrt annehmen muss.
Pionierstudien renommierter Vertreterinnen und Vertreter aus der Religionspädagogik, der Geschichtsdidaktik und der Kirchengeschichte haben sich in den vergangenen Jahren des noch wenig definierten Forschungsfeldes der Kirchengeschichtsdidaktik angenommen. Sie sind dabei das Feld abgegangen, um Potenziale und Aufgaben kirchenhistorischer Didaktik abzustecken. Ihre verdienstvollen Arbeiten sind ein stabiles theoretisches und praktisches Fundament, um gemeinsam – Lehrende und Studierende –, zu erörtern, wie Kirchengeschichte didaktisch für die unterschiedlichen Lehramtsstudiengänge aufbereitet werden kann.
Besonderer Fokus liegt dabei auch auf dem Zusammenspiel von Didaktik, modernen Medien und Digitalisierung.
Neben der Lektüre grundlegender Aufsätze zur kirchenhistorischen Didaktik, soll der Lektürekurs ein Forum bilden, in dem gemeinsam inhaltliche und didaktische Einheiten erarbeitet werden.
Vorlesung: Vom Spätmittelalter bis zur Zeit der Konfessionen
Mittwochs, 8-10 Uhr
Dozent: Dr. Joachim Werz
Beschreibung:
Die Vorlesung konzentriert sich auf Ereignisse, Akteure und Diskurse vom Spätmittelalter bis in die Zeit der Konfessionalisierung. Dabei soll deutlich werden, dass die Die Vorlesung konzentriert sich auf Ereignisse, Akteure und Diskurse vom Spätmittelalter bis in die Zeit der Konfessionalisierung. Dabei soll deutlich werden, dass die ekklesiologischen Fragen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit letztlich auch gegenwärtige Fragen sind: Wer leitet die Kirche? Wie gelingen Reformen innerhalb einer so komplexen Organisation wie der Kirche? Wie geht diese mit Pluralität und Diversität um?
Inhaltlich werden diese Fragen an einzelnen historischen Konstellationen diskutiert, wie beispielsweise am spätmittelalterlichen Konziliarismus, der Reformation, dem Konzil von Trient und schließlich auch den Reformen der Konfessionalisierungszeit.
Neben dieser Spezialisierung auf den Zeitraum 1450–1700 wird in historischen Exkursen immer wieder auf das zeitliche Vor und Nach rekurriert, um so zudem einen allgemeinen Überblick der 2000-jährigen Christentumsgeschichte zu erhalten.
Sommersemester 2020
Vorlesung: Der Mensch und sein Gott in
Antike und Mittelalter
Dienstags, 10.00–12.00 Uhr
Dozent: Dr. Joachim Werz
Beschreibung:
Wie wurde Gott geglaubt? Wie wurde er wahrgenommen? Welche Folgen hatten
bestimmte Gottesvorstellungen für Theologie, Frömmigkeit und Institution
Kirche? Gab es Unterschiede zwischen Männern und Frauen, zwischen Jungen und
Alten, zwischen dem einfachen Gläubigen und dem gebildeten Kleriker?
Diese und weitere Fragen stehen im Fokus
der Vorlesung, in der ein Überblick über die Geschichte des Christentums von
seinen Anfängen im Umfeld der griechisch-römischen Kultur bis hin zum Vorabend
der Reformation vermittelt wird. Zudem soll danach gefragt werden, in welchem
Maß das Gottesbild und die Religiosität der Menschen bis heute von diesen
Jahrhunderten geprägt sind.
Seminar: Konflikte zwischen Lahn und Tiber? Limburger Bistumsgeschichte im
19. und 20. Jahrhundert – Forschendes Lernen
14.04.; 21.04.; 28.04.: 14–16 Uhr; Donnerstag, den 7.05. 9–16 Uhr
Bistumsarchiv Limburg
Dozenten: Dr. Joachim Werz und Dr. Barbara Wieland
Beschreibung:
In diesem Hauptseminar werden die Studierenden selbst als Forscherinnen und
Forscher tätig.
Gegenstand der Untersuchung ist die Beobachtung, dass mit der Gründung des
Bistums Limburg im Jahr 1827 ein Prozess der Identitätsbildung begann, der bis
dato zu wenig mit den neuesten Forschungsansätzen analysiert wurde: Aus lokalen
Traditionen und einer Abgrenzung gegenüber den umliegenden Bistümern suchten
die diözesanen Verantwortlichen danach, wer man überhaupt sei und für was man –
theologisch und kirchenpolitisch – stehe. Im Bistum Limburg – hierin ist sich
die bisherige kirchenhistorische Forschung einig – wurde diese Identität vor
allem nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil dahingehend dynamisiert, dass sich
die Diözese an der Lahn in einer Abwehrhaltung im Kampf gegen Rom bzw. das
Papsttum verstand. Verschiedene Umstände und Kontroversen führten im 20.
Jahrhundert zunehmend zu einem Gegenüber von Limburg und Rom. Die Kommunikation,
die sich in diesen Jahrzehnten zwischen Römischer und Limburger Kurie
entwickelte, ist dabei antagonistisch: Rom nahm die Standpunkte Limburgs als
Bedrohung für die Katholizität und die päpstliche Zentralisierung wahr, während
Limburg den Autoritätsanspruch Roms als Einschränkung und Einmischung in
territorialkirchliche Entscheidungen und Fortschritte verstand.
Die Studierenden sollen die ausgewählten Quellen auf konfliktive
Kommunikation bzw. Kommunikation von Bedrohungen untersuchen. Das heißt, dass Muster,
Argumentationsstrukturen, wiederkehrende Bilder und Vergleiche herausgearbeitet
werden und auf dieser Basis die Frage nach der Art der Bedrohungskommunikation
analysiert werden soll. Die einzelnen Untersuchungen der Studierenden können
dann am Ende zeigen, ob die Kommunikation zwischen Limburg und Rom im Laufe der
Jahrzehnte Kontinuitäten, Brüche oder Transformationen aufweist.
Nach drei einführenden Sitzungen zur Diözesangeschichte und zur
Quellenkunde wird der übliche Rahmen universitärer Lehre verlassen: Im
Diözesanarchiv Limburg werden die Studierenden einmal zusammen mit der
Seminarleitung und dann in Eigenverantwortung einen ausgewählten Quellenbestand
auf die übergeordnete Fragestellung des Seminars hin analysieren.
Zu Beginn des neuen Semesters sollen die Studierenden ihre Ergebnisse nicht
nur in einem Forschungskolloquium öffentlich präsentieren, sondern entlang
eines vorgefertigten Rasters die Ergebnisse ausformulieren, die dann in einem
zu verlegenden Studienbuch (Aschendorff Verlag Münster) publiziert werden. Auf
diese Weise schaffen Studierende für Studierende ein Lehrbuch für die
universitäre Lehre.
Dieses Lehrforschungsprojekt steht den
Studierenden der Katholischen Theologie als Hauptseminar und jenen der
Evangelischen Theologie sowie der Geschichtswissenschaften als Übung offen.
Dieses Seminar wird gefördert durch den Kleinen Förderfonds Lehre der
Goethe-Universität Frankfurt.
Proseminar: „Der Klang des Glaubens“. Kirchengeschichte und Musik
Dienstags, 12.00–14.00 Uhr
Dozent: Dr. Joachim Werz
Beschreibung:
In allen Epochen der Kirchengeschichte fanden der christliche Glaube und
seine religiösen Praktiken in der liturgischen und religiösen Musik ihren
Niederschlag. gebunden: Instrumente, Kompositionen sowie der Kirchenraum
als Klangraum sind interessante Zeugnisse der jeweiligen Zeit. Sie können auch
Quellen kirchenhistorischen Arbeitens sein und werfen zahlreiche Fragen auf:
Wofür braucht es überhaupt musikalische Ausdrucksformen von Frömmigkeit? Was
können wir heute von diesen Quellen über den Glauben, das Denken und das
Handeln längst verstorbener Menschen, aber auch über deren existenzielle Ängste
sowie deren Hoffnungen erfahren? Wie verhalten sich kirchliche und religiöse
Musik im Blick auf die Entwicklungen in Gesellschaft und Kirche zueinander?
Welchen Einfluss haben die Frömmigkeit und der Glaube auf die Musik? Was führte
zu Reformen der Kirchenmusik? Welche Symbolik verbirgt sich hinter
musikalischen Kunstformen und bestimmten Arten des Komponierens?
Im Proseminar wird in einem ersten Teil eine Einführung in die spezifischen
Formen des kirchenhistorischen Arbeitens gegeben. Der kritische Umgang mit den
verschiedenen Quellen wird nach dem Seminar eine Selbstverständlichkeit sein.
Zudem werden grundlegendes Wissen über die Organisation, Konzeption und die
Durchführung eines Referates sowie über die Ausarbeitung einer schriftlichen
Hausarbeit im Fach Kirchengeschichte vermittelt und gemeinsam erarbeitet.
In einem zweiten Teil werden die oben
gestellten Fragen konkretisiert. In einer Seminarsitzung wird eine Exkursionen
innerhalb Frankfurts unternommen, um so dem „Klang des Glaubens“ in Frankfurt
Gehör zu schenken.
Lektürekurs: Reformen der Kirche. Gestern – Heute – Morgen? –
Kirchenhistorische Lektüre am Kamin
Dienstags, 18.00–20.00 Uhr
Dozent: Dr. Joachim Werz
Beschreibung:
Durch den Synodalen Weg versucht die Katholische Kirche in Deutschland eine
der größten Glaubwürdigkeitskrisen ihrer Geschichte zu bewältigen, die
keineswegs nur national gelagert ist. Ein Blick in die Programme theologischer
Verlage zeigt vermehrt Publikationen, in denen sowohl Theologinnen und
Theologen als auch Laien und Amtspersonen Reformen und strukturelle
Veränderungen in der Kirche fordern. Dennoch sind solche Forderungen nach
Reformen in der Kirche nichts Neues, sondern sie sind so alt wie die Kirche
selbst. Welche Reformideen aber sind neu? Was wurde bereits gefordert, jedoch
nie umgesetzt? Welche Vorschläge missglückten?
Es sollen nicht nur zeitgenössische, sondern auch „klassische“ Reformvorschläge
und -impulse seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil gelesen und mit Blick auf
die Geschichte der Kirche diskutiert werden. Der Kurs bietet auch den Raum,
eigene Ideen von Reformideen und -forderungen mit den teilnehmenden
Studierenden zu diskutieren.
Workshop Orientierungsstudium: Wie kann
man Zeitungen einsetzen, um den historischen Katholizismus zu erforschen?
07. Mai 2020, 9–12 Uhr; NG 1.731
Dozent: Dr. des. Maximilian Röll
Beschreibung:
Historische Zeitungen bieten mehrere Vorteile, um einzusteigen:
- Da sich um gedruckte
Quellen handelt, sind sie relativ leicht lesbar.
- Das Format ist noch
heute den meisten Lesern vertraut.
- Mit ihnen ist der
Überblick über einen längeren Prozess möglich.
Die Katholizismusforschung beschäftigt sich als Teil der Kirchengeschichte
oder der allgemeinen Geschichte mit dem historischen Phänomen des
Katholizismus. Darunter fallen etwa der Kulturkampf im 19. Jahrhundert, die
Verbindung von Religion und Gesellschaft in der frühen Bundesrepublik oder der
Beitrag der Kirchen bei der Wende in der DDR.
Die Studierenden können in dem Workshop mit ausgewählten historischen
Artikeln erste Erfahrungen sammeln.
Was bringt das?
- Sie können
grundlegend mit Zeitungen als historischen Quellen arbeiten.
- Sie verstehen das
Phänomen der veröffentlichten Meinung in der Geschichte.
- Sie erkennen die
Verbindung von Katholizismus und Presse.
- Sie erhalten einen
Einblick in beispielhafte Konflikte des Katholizismus."
Dr. Joachim Werz sowie Dr. Barbara
Wieland von der Forschungsstelle für die Geschichte des Bistums Limburg werden
im kommenden Sommersemester ein Forschungsseminar zur Limburger
Bistumsgeschichte im 20. Jahrhundert anbieten. Hierbei werden die Studierenden
selbst als Forscherinnen und Forscher im Limburger Diözesanarchiv sowie in
weiteren einschlägigen Archiven tätig. Die Lehrveranstaltung steht Studierenden
der Fachbereiche Evangelische Theologie, Geschichtswissenschaften und
Katholische Theologie offen.
Es wird daran gearbeitet, dass dieses
Lehrangebot aufgrund der aktuellen Coronakrise notfalls auch digital angeboten
wird.
Zu zuäzlichen ehemaligen Lehrveranstaltungen informieren sie sich bitte über Moodle und LSF.
Folgt in Kürze.
Dienstgebäude
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Fachbereich Katholische Theologie
Professur für Kirchengeschichte
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main