GESUNDHEIT

Das Gesundheitsprojekt des Hochschulsports

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Was ist das Gesundheitsprojekt?

Das Gesundheitsprojekt ist ein übergreifendes Projekt zur differenzierten Auseinandersetzung von Studieren und Gesundheit und hinterfragt vorhandene Deutungsmuster von Gesundheit und die damit verknüpften Strukturen. Es stellt sich der Herausforderung, herauszufinden, was Gesundes Studieren bedeutet, ausmacht und wie fort- und weiterentwickelte Gesundheitskonzepte für Studierende im 21. Jahrhundert aussehen können. Einerseits werden personen- bzw. individuumszentrierte Bedürfnisse der Studierenden adressiert und auf einer Angebots- und Maßnahmenebene bedient. Hier werden zum Beispiel präventive Gesundheitsangebote, wie Bewegungsförderung im Studienalltag oder Maßnahmen zur Stressreduktion entwickelt. Andererseits wird das Studium als strukturfunktionaler Zusammenhang und als systemisch auf Gesundheit wirkend analysiert. Somit werden strukturelle Potenziale identifiziert und in kritisch-konstruktive Entwicklungsvorschläge überführt. An dieser Stelle werden beispielsweise Vorschläge für ‚gesunde' Studienmodule o.Ä. entwickelt.


Was passiert da?

Im Zentrum für Hochschulsport sind seit dem Jahr 2018 Kleinprojekte im Segment Studierendengesundheit, vorbereitend für einen größeren Projektzusammenhang, umgesetzt worden. Das erste Initiationsprojekt ist das Spielefahrrad GoethePlay, welches von der Techniker Krankenkasse (TK) gefördert wird. Mit Bewegungs- und Entschleunigungsangeboten bietet das GoethePlay-Bike eine erfrischende und alternative Pausengestaltung an den Campus der Goethe-Universität. Darüber hinaus ist der Transfer in die Zivilgesellschaft gegeben und Kooperationen mit der Stadt Frankfurt sowie Institutionen des öffentlichen Sektors wurden bereits realisiert. 

Ein weiteres Projekt, welches seit Mitte 2020 läuft, ist der Active Movement Break. Dieser stellt im Bereich der digitalen Bewegungsförderung ein Angebot zu bewegten Kurzpausen in Vorlesung, Seminar oder am Arbeitsplatz als Äquivalent zum Pausenexpress dar. Der Active Movement Break wird durch den Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (adh) sowie die TK gefördert.
In einem studentischen Forschungsprojekt wurde das Thema Studentische GesundheitsBildung aufgegriffen. Die Initiative beschäftigte sich unter anderem mit Gesundheitsberichterstattung bei Studierenden und erarbeitete in einer Pilot- und Validierungsstudie ein Erhebungstool zur Erfassung des Gesundheitszustandes von Studierenden an der Goethe-Universität. Darüber hinaus wurden wissenschaftliche Empfehlungen für an Bildungsprozessen orientierte Projektarbeit hinsichtlich gesundheitlicher Fragestellungen von der Projektgruppe vorgelegt. So wurde unter anderem empfohlen bei der Planung eines Projekts zur Gesundheit Studierender auf hohe studentische Partizipation zu setzen. 
Seit Anfang 2020 wurden zwei konstituierende Werkstattgespräche mit studentischen Vertreter*innen aus Fachschaften, dem AStA sowie verschiedenen Initiativen zum Thema Studierenden Gesundheit durchgeführt. Es wurden Eckpunkte für ein weiteres Vorgehen sowie ein konsensualer Projektentwurf kleinschrittig erarbeitet. Das Zentrum für Hochschulsport führte daraufhin Sondierungs- und Kooperationsgespräche mit Akteur*innen der Goethe-Universität (Psychotherapeutische Beratungsstelle, Lehre und Qualität im Studium, Studien Service Center, Gleichstellungsbüro, etc.) und externen Institutionen (Barmer, Techniker Krankenkasse, Stiftungen, Hochschulsporteinrichtungen, etc.). 
Aus den Beteiligten der Werkstattgespräche wurde im Frühjahr 2021 eine Begleitgruppe gegründet, die den Fortschritt des Projekts begleitet sowie inhaltlich richtungsweisend ist. Sie besteht überwiegend aus studentisch gewählten Vertreter*innen z.B. aus dem AStA und Fachschaften aber auch aus hauptamtlichen Personal der GU, welches mit Arbeitsaufgaben aus der Begleitgruppe beauftragt wird.
Es wurde struktureller Handlungsbedarf hinsichtlich diverser Diskriminierungsthemen identifiziert und bearbeitet (Sensibilisierungsschulungen, Ehrenkodices, etc.).
Darüber hinaus hat das Zentrum für Hochschulsport in Kooperation mit dem Institut für Sportwissenschaften sowie der Fachschaft Sport der Goethe-Universität die digitale Vortragsreihe „Sport, der Wissen schafft“ zu den Themen Sport und Gesundheit initiiert, welche regelmäßig und fortlaufend als Podcast veröffentlicht wird. 
Weiterhin wurde die Arbeit in der studentischen Begleitgruppe intensiviert und die akuten Bedarfe der Studierenden identifiziert. Im Vordergrund stehen insbesondere die Belastungen der Studierenden durch die Coronakrise. Aus der Arbeit der Begleitgruppe sind bislang mehrere konkrete Angebote für die Studierendenschaft entstanden, welche unter anderem durch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert werden. Zum Beispiel wird den Fachschaften und studentischen Zusammenschlüssen mit dem Projekt „Get in Touch“ eine niederschwellige Bereitstellung von Infrastruktur ermöglicht. Somit können jene Zusammenschlüsse ihre Studierenden, die die vergangenen Semester überwiegend im social distancing erlebt haben, wieder zusammenbringen. Des Weiteren sind als Reaktion auf die Coronakrise noch weitere Maßnahmen geplant, um dem sozialen Alleinsein entgegen zu wirken. So wird im Projekt „GruSi“ (Gruppensingen) in Kooperation mit dem Collegium Musicum der Goethe-Universität das gemeinsame Musizieren als sozial verbindendes Element genutzt und den Studierenden ein kostenloses Angebot zur Verfügung gestellt. 


© Foto: Benjamin André