Klavierrollensammlung
Der chronologisch zusammenhängende und über weite Strecken lückenlose Klavierrollenbestand der Firma Philipps dürfte in dieser Konzentration weltweit singulär sein. Die Sammlung bietet einen nahezu vollständigen Überblick über das Musikrepertoire des Frankfurter Unternehmens. Die Rollenaufnahmen umfassen einerseits originale und andererseits arrangierte Werke europäischer Kunstmusik aus den Epochen Barock, Klassik, Romantik und Impressionismus. Aber auch Tanzrollen mit Werken der Unterhaltungsmusik (Schlager, Gesellschafts- und Modetänze) sind vorhanden. Unter den Interpreten der Sammlung finden sich berühmte Namen wie Alfred Cortot (1877–1962), Ferruccio Busoni (1866–1924), Eugen d’Albert (1864–1932) oder Camille Saint-Saëns (1835–1921), aber auch regionale Künstler wie der am Frankfurter Konservatorium lehrende Pianist Willy Rehberg (1863–1957) sind prominent vertreten. Der Anteil weiblicher Interpretinnen erscheint bei Philipps überproportional hoch gegenüber anderen Rollenherstellern (Welte-Mignon oder Hupfeld).
Über die Provenienz der Sammlung lässt sich nur wenig ermitteln. Vermutlich stammt sie aus einem Nachlass von Angehörigen der Familie Philipps.
Aktuell nehmen die Rollen 16 laufende Regalmeter ein. Das Institut ist auch im Besitz eines Selbstspielklaviers der Firma Feurich, das 2019 durch eine Zuwendung der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung (Frankfurt a.M.) aufwendig restauriert werden konnte.
Weiterführende Informationen sind über das Portal Sammlungen der Goethe-Universität zu finden.