Go Women! Netzwerk für R3-Wissenschaftlerinnen* und neu berufene Professorinnen*

Hintergrund


Unterrepräsentanzen bestehen bekanntlich nach wie vor für Frauen in den Führungspositionen der Wissenschaft, auch an der Goethe-Universität. Die Ursachen dafür sind vielfältig und komplex. Forschungen zu Netzwerken zeigen drei gesicherte Befunde:

  • Frauen sind in den strategischen Netzwerken der Wissenschaft weniger präsent.
  • Sie finden durch unbewusste Prozesse und bestehende Kooptationsstrukturen schwerer Zugang zu karriererelevanten wissenschaftlichen Netzwerken.
  • Netzwerke sind für Einstiegs- und Aufstiegsprozesse sowie für die erfolgreiche Etablierung im Wissenschaftssystem, vor allem in den Professuren, den Leitungsfunktionen an den Hochschulen sowie als Sprecherin* in der Spitzenforschung zentral.

Daraus ergeben sich Handlungsbedarfe für ein Netzwerk speziell für die genannten Zielgruppen von Wissenschaftlerinnen*, wodurch auch eine Förderlücke an der Goethe-Universität geschlossen werden kann.

Anmerkung: Mit dem nachgestellten * soll zum Ausdruck gebracht werden, dass alle Personen adressiert sind, die sich selbst als Frauen identifizieren bzw. auf dem Weg der Transition zur Frau befinden.

Übergangsphasen erfolgreich gestalten


Die Zielgruppen haben insbesondere drei kritische Übergangsphasen zu meistern, an denen für Frauen besondere Exklusionsrisiken bestehen:

  • von der späten Postdoc-Phase in die weitere Wissenschaftskarriere, einem Übergang, an dem nach wie vor überproportional viele fortgeschrittene Postdoktorandinnen der Wissenschaft verloren gehen.
  • im Einstieg in die Professur, um sich am neuen Standort schnell zu profilieren und die eigene Expertise weiterzuentwickeln, vor allem in den MINT-Fächern und der Medizin, da auf weniger weibliche Vorbilder zurückgegriffen werden kann.
  • im Aufstiegsprozess in eine Lebenszeitprofessur, sollten z.B. Tenure-Track-Professorinnen* die Entwicklungszeit von Beginn an gut nutzen können, um den Aufstieg im Wege einer gelingenden Evaluation erfolgreich zu meistern, da diesen Prozessen kein Automatismus zugrunde liegt

Um diese Risiken zu vermeiden, sind spezielle Orientierungs-, Reflexions-, Unterstützungs- und Qualifizierungs-Angebote sinnvoll, bei denen das Netzwerk unterstützt.

Netzwerkkonzept (Deutsch) - Network Concept (English)

Vernetzungsangebot


Das Netzwerk bietet ein kompaktes, bedarfsorientiertes und spezifisches Angebot aus strategischer Vernetzung, passgenauen Workshops und kollegialer Beratung:

  • übergreifende Vernetzungs-, Podiums- und Vortragsveranstaltungen
  • spezifische Qualifizierungsworkshops, u.a. für Tenure-Track-Professorinnen*
  • thematische Kleingruppen

Das Netzwerk dient dem vertrauensvollen Austausch z.B. über informelle Strukturen im Wissenschaftsprozess sowie zur Reflexion von Macht und Hierarchien im Wissenschaftssystem. Es eröffnet Möglichkeiten für interdisziplinäre (Forschungs-)Kooperationen und zur Weiterentwicklung der eigenen Netzwerk- und Karrierestrategie. 

Veranstaltungen


  • ca. alle drei Monate finden übergreifende Netzwerkveranstaltungen statt
  • Qualifizierungsveranstaltungen für spezielle Bedarfe: z.B. Netzwerkanalyse, Vorbereitung unmittelbar auf den Übergang in die Professur
  • konkrete Arbeitssettings in Kleingruppen nach thematischen Prioritäten 

Der Anschub des Netzwerks und das Netzwerkmanagement erfolgen durch das Gleichstellungsbüro der Goethe-Universität, projektgebunden bis 02/2025.

Perspektivisch ist eine weitgehend selbsttragende Netzwerkstruktur mit Anbindung an das Gleichstellungsbüro vorgesehen.

​Artikel über das Netzwerk


In UniReport Nr. 4/ 2022:

Neues Netzwerk für
Wissenschaftlerinnen* an
der Goethe-Universität


Einblicke: Beteiligte, Kompetenzen, Themen

Mitglieder


Das Netzwerk umfasst gegenwärtig 67 Personen, von denen ca. ein Viertel einen internationalen Hintergrund hat. Darunter befinden sich 26 neuberufene Professorinnen* und 41 R3-Wissenschaftlerinnen* aus insgesamt 15 Fachbereichen. Mithin konnten die beiden Zielgruppen zu gleichen Teilen erreicht werden und dies fachübergreifend: Eine besonders große Beteiligung gibt es aus den Fachbereichen 09, 10, 12 und 16.

Anmeldeverfahren


Die Anmeldung ist jederzeit und formlos für die o.g. Zielgruppen möglich. Senden Sie dazu eine E-Mail an Dr. Katrin Springsgut, in der Sie Ihr Interesse an der Aufnahme und Mitwirkung bekunden.


Daraufhin erhalten Sie sowohl die Datenschutzeinwilligung als auch weitere Informationen zum Netzwerkangebot und geplanten Veranstaltungen.

Kontakt


Dr. Katrin Springsgut

Stellv. Leitung des Gleichstellungsbüros,
Referentin Gleichstellung,
Projektleitung


Tel: +49 69 798-18 132

E-Mail: k.springsgut@em.uni-frankfurt.de
SKW-Gebäude | Raum 05.C108 | Rostocker Str. 2


Susann Wockenfuß

Referentin Gleichstellung,
Projektmitarbeiterin

Tel.: +49 (0) 160 1428046
E-Mail: wockenfuss@em.uni-frankfurt.de
SKW-Gebäude | Raum 05.C103 | Rostocker Str. 2