​Prof. Dr. Antje Schlottmann

Arbeitsgruppe "Geographie und ihre Didaktik"

Institut für Humangeographie
Fachbereich Geowissenschaften/Geographie
Goethe-Universität Frankfurt a. M.
Theodor-W.-Adorno-Platz 6, PEG-Gebäude, Raum 2.G009
60623 Frankfurt am Main

Fon: +49 (0)69 798 35156
Fax: +49 (0)69 798 35161

E-Mail: schlottmann@geo.uni-frankfurt.de

Sprechzeiten nach Vereinbarung per E-Mail
Antje Schlottmann ist seit 2008 Professorin für Geographie und ihre Didaktik am Institut für Humangeographie. Ihr Magisterstudium an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg i.Br. beendete sie mit einer Arbeit zu „strategischen Räumen“ in einem Entwicklungsprojekt in Tansania. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena hat sie aus ihrer theoretischen Perspektive der "RaumSprache" zur Reproduktion von Ost- und West-Deutschland promoviert. In ihrer aktuellen Forschung fokussiert sie "Visuelle Geographien": die alltägliche und wissenschaftliche Herstellung raumbezogener Wirklichkeit durch Bilder in verschiedenen Vermittlungskontexten. Dazu gehören Konstruktionen von sehenswerten Orten in (sozialen) Medien, Sicht- und Unsichtbarkeiten von Umwelteinflüssen, Raumerlebnisse, die über Werbung für „Outdoor-Sport“ produziert und vermarktet werden, Bilder von Natur und Mensch in Bildungsmedien sowie die visuelle Vermarktlichung der Begegnung mit Wildtieren.

Schwerpunktbereiche:

Natur - Gesellschaft - Visualität und Neue Regionalgeographie

In meinen Forschungsschwerpunkten verbinden sich jeweils fachwissenschaftliche Fragen zur Theoriebildung mit fachdidaktischen Fragen der Kommunikation und Vermittlung raumbezogener Sachverhalte. Thematisch ergibt sich dabei ein Anschluss an meine zurückliegenden Forschungsarbeiten zur alltäglichen Regionalisierung und der sprachlichen Konstitution räumlicher Wirklichkeit.

In Verbindung mit dem Forschungsfokus „Gesellschaftliche Naturverhältnisse“ befasse ich mich innerhalb des Forschungsbereichs „Natur-Gesellschaft-Visualität“ praxistheoretisch fundiert mit der visuellen/bildlichen Konstitution räumlicher Wirklichkeit und ihrer sozialen Bedeutung. Daran anschließend bearbeite ich didaktische Fragestellungen zur Entwicklung kritisch-reflexiver visueller Kompetenz bei Schülerinnen und Schülern.

Im Rahmen eines weiteren Forschungsschwerpunkts „Neue Regionalgeographie / Raumkonzepte in der Praxis der Vermittlung“ untersuche ich die alltagssprachliche und diskursive Wirklichkeit von Regionen (s. DFG Projekt zur Institutionalisierung der Region Mitteldeutschland im politischen Diskurs).

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Schwerpunkt

Natur – Gesellschaft – Visualität

„‚Visualisierung und „Rematerialisierung' der Geographie im Kontext von ‚non representational-Ansätzen'“ wurde 2009 als„emerging field“ der Geographie formuliert (Gebhardt 2009).Im Anschluss an praxis- und diskurstheoretische sowie (leib)phänomenologische Denktraditionen beschäftige ich mich mit der Entwicklung humangeographischer Ansätze für die Konzeption des Visuellen und wende sie auf verschiedene Komplexe des Gesellschaft-Natur-Verhältnisses und dessen Konstruktionsmodi an. Visuelle Wahrnehmung verstehe ich dabei als konstitutive, ästhetisch informierte und sozial eingebundene Vollzugsform, Bilder entsprechend als Artikulationsweisen, die gesellschaftliche Wirklichkeit weniger abbilden denn hervorbringen.

Dieses in der deutschsprachigen Geographie noch junge Forschungsfeld zur visuellen Wirklichkeit raumbezogener Sachverhalte ist eng mit neueren bildtheoretischen Arbeiten v.a. aus der Philosophie, der Soziologie und den Kunst- und Medienwissenschaften vernetzt. Mit meiner Arbeitsgruppe arbeite ich u.a. zur Konstruktion von Naturraum in Bildern der Werbung (Outdoor) oder zum Klimawandel. In verschiedenen Teilprojekten werden fachwissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven integriert, etwa in Bezug auf eine kritisch-reflexive Arbeit mit Bildern und Karten der neuen Medien im Unterricht oder - im Überschneidungsbereich mit dem Schwerpunkt Gesellschaftliche Naturverhältnisse – hinsichtlich kindlicher Vorstellungsbilder zu Naturraum oder Mensch- und Naturbilder in Schulbüchern. Ins Blickfeld rücken somit die Inhalte wie der Gebrauch von populären und bildungsbezogenen Medien. In konstruktiv-programmatischer Hinsicht ist dabei mein Ziel, Lehrer_innen und Lehramts-Studierende zu einem kritisch-reflexiven Umgang mit Bildlichkeit im (Geographie)Unterricht anzuleiten und eine kritisch-reflexive visuelle Kompetenz zu fördern.

In Kooperation mit der Universität Flensburg (Prof. H. Jahnke) läuft die Tagungsreihe „Visuelle Geographien“, in deren Rahmen jeweils mit einem unterschiedlichen thematischen Schwerpunkt die fortlaufende Entwicklung des vergleichsweise jungen Forschungsfeldes reflektiert und diskutiert wird.

Forschungsprojekte

Contested wildlife – neglected corporeality: The case of the Namib wild horses (with Robert Pütz, Goethe-University Frankfurt)

Living in Common worlds comprises a permanent struggle of advantaged and disadvantaged actors. Paradoxically, this holds even more, when it comes to objectives of conservation. Their application continuously produces borders between a nature worth conserving and a rather dispensable nature and its parts and members. Territories such as conservation areas confine a spatial fixation of such determinations of nature. However, borders, territories as well as related concepts of nature and wilderness are permanently struggled upon.

Against this background, the case of the wild horses in the Namib-Naukluft National Park in southern Namibia serves as an instructive example. Their struggle for life due to persistent drought and evermore pressure of predatory hyenas is for the Park management the common course of life and death, while representatives of local NGOs and touristic entrepreneurs empathetically claim for human action in order to save the horses from extinction.

We take this case in order to disentangle a conflict that comes with different agendas of what nature is about and what is worth conservation. Moreover, we analyse the postcolonial discourse, which in the case of Namibia this conflict is steeped with. Secondly, we show that actors in the field incorporate conservation as a praxis of bordering nature. Their embodiment of social norms and ethical values, however, leads to inner struggles and frictions with their affective experiences in the course of working with the horses and “caring” for them, sometimes in situations that crave a decision for life or death. We argue that neither established approaches of discourse analysis nor the newer assemblage perspectives sufficiently grasp this circumstance, and we suggest the phenomenological concept of intercorporeality as a promising perspective for understanding Human-animal relations in conservation practice.


The commercialization of wildlife encounter: selling nature to save it? Nature conservation as a market in Namibia (with Olivier Graefe, University of Fribourg)

It is estimated that 80 % of the wildlife in Namibia is now in possession of private game farmers and private parks. Here is good news: The number of elephants tripled since independence in 1990 and Namibia has by now the biggest national population of Black Rhinos while the species was near extinction in the 1980’s. Hence, the devolution of rights over wildlife to private land owners and custodians since the mid-1960 is unmistakably a success in terms of wildlife conservation and growth of animal population. So, what’s biting? At the same time, wildlife conservation has turned into a source of profit and nowadays attracts many actors like private entrepreneurs, companies but also nature conservation NGOs. Competition is fierce. The trade for animals developed immensely not only in form of auctions and sells by catalogue for hunting concessions, trophies and life animals for breeding, but also for touristic wildlife encounter of different kinds in private game reserves. In short, there is a new complexity of commercialization of wildlife going on with yet unidentified implications for humans, nature, and their relationships.

While the political economy of lively commodities, especially price fluctuations of different species are worth own research, our purpose is to understand the potential as well as occurring implications of the commercialization of wildlife from a political-ecological and socionature perspective. Therefore, as a complement to use and exchange value, we employ the concept of encounter value introduced by Donna Haraway (2008) and further developed by Maan Barua (2016).

Tagungsreihe Visuelle Geographien

Die Tagungsreihe Visuelle Geographien setzte sich im Rahmen von fünf Tagungen mit der Rolle der Visualität innerhalb der geographischen Forschung und Lehre auseinander. Die Titel der Tagungen lauteten "Das visuelle in der Praxis geographischer Vermittlung", "Von inneren und äußeren Bildern der Welt", "Praktiken geographischen Sehens", "HGD-Symposium - Räume visualisiern" und "Sehen - Denken - Vermitteln".

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Visuelle Geographien V – SEHEN – DENKEN – VERMITTELN

26.-28. November 2015, Goethe-Universität Frankfurt a.M

Die fünfte Tagung der Reihe „Visuelle Geographien“ findet vom 26.-28. November 2015 an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. statt. Das diesjährige Thema „SEHEN – DENKEN – VERMITTELN“ möchten wir zum Anlass nehmen, verschiedene Zugänge zu Visualität und Bildlichkeit ins Verhältnis zu setzen.

Verstand sich die Geographie über lange Zeit als eine vornehmlich bildanwendende Disziplin, geht es vielen Geograph_innen längst nicht mehr allein um bildproduzierendes, sondern um bildreflektierendes wissenschaftliches Tun. Die wachsende Zahl von Publikationen unterstreicht die Wichtigkeit fachspezifischer theoretischer Reflexion von Visualität und Bildlichkeit. Neben den originär in der Geographie angesiedelten medienzentrierten Bereichen wie z.B. der kritischen Kartographie erstarken auch theoriegeleitete Bezugnahmen auf die Kultur- und Geisteswissenschaften und die Bildende Kunst einerseits sowie auf unterschiedliche gesellschaftliche Praxisfelder andererseits. Mit der Tagung wollen wir die Aufgabe angehen, diese Ansätze zu bündeln und zu einander in Beziehung zu setzen. Vor diesem Hintergrund stehen drei praxisbezogene Aspekte des Umgangs mit Bildlichkeit in der Geographie im Fokus:

  • SEHEN als performatives Initialereignis geographischer Konstruktion sowohl in lebensweltlichen Bezügen als auch in der Begegnung mit Bildmedien.
  • DENKEN als bildtheoretische Verortung visuell-geographischer Grundlagenforschung.
  • VERMITTELN von Bild-Raum-Bezügen in unterschiedlichen Praxisfeldern in institutionellen und außerinstitutionellen Bildungskontexten.

Diese unterschiedlichen Herangehensweisen an die Visuellen Geographien sind im Hinblick auf die einzureichenden Beiträge nicht im Sinne eines Entweder-oder zu verstehen, da sich Performanz, Theorie und Vermittlung kaum getrennt betrachten lassen. Dennoch vermag die Fokussierung auf eine Herangehensweise – unter Berücksichtigung der anderen – die Möglichkeit einer systematischeren Betrachtung zu eröffnen. Über die vorgeschlagenen Schwerpunkte hinaus laden wir auch Beiträge ein, die sich mit weiteren Aspekten des Verhältnisses von Gesellschaft, Raum und Visualität befassen.

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Visuelle Geographien IV / HGD-Symposium - Räume visualisieren

3. - 5. September 2014 an der Universität Flensburg

Kein Geographiebuch ohne Karten und Fotos, kaum eine Forschungsarbeit ohne Abbildungen und keine Unterrichtsstunde ohne umfangreiches Anschauungsmaterial: Seit jeher bedienen sich Geograph_innen mehr als andere Wissenschaften und Schulfächer der visuellen Repräsentation ihrer Erkenntnisse und Vorstellungen.

Forschungsreiseberichte, Landschaftsbilder, textbasierte „Geographische Charakterbilder“ sowie Karten, Fotografien und Satellitenbilder zielten und zielen darauf ab, das „Fremde“ und das „Nicht Erfahrbare“, insbesondere aber auch das nicht angemessen Sagbare (Formulierbare) in die geographische Bildung zu tragen. Die Visualisierung von Räumen in Form von Bildern und Karten fungiert(e) hierbei gleichermaßen als Ergebnis, Dokumentation, Beweis und Legitimation geographischer Forschung.

Der Geographieunterricht ist in besonderem Maße von einem Visualisierungsideal geprägt. Dieses geht zurück auf den Anschauungsunterricht und hat sich beispielsweise in der Dominanz von Abbildungen in aktuellen Schulbüchern oder in der zunehmenden Verwendung unterschiedlicher visueller Geomedien im Unterricht bis heute erhalten. Das Internet hat den Zugang zu entsprechenden Materialien revolutioniert – Bilder, Fotografien, Dokumentarfilme und Karten sind längst ubiquitär verfügbar, selbst entlegene Räume lassen sich mithilfe von „Google Earth“ erkunden. Doch wie verändert diese Bilderflut die geographische (Bildungs-)Forschung und den Geographieunterricht? Das Verhältnis von Erkenntnisgewinnung, Wissensproduktion, Visualisierungspraktiken und dem Einsatz visueller Medien im Lehr-Lern-Kontext ist mehr denn je kritisch zu reflektieren und muss neu diskutiert werden.

Das diesjährige HGD-Symposium zielt in Fortsetzung der Tagungsreihe Visuelle Geographien darauf ab, Fachdidaktiker_innen, Schulgeograph_innen und Hochschulgeograph_innen, die sich mit Fragen der Visualisierung von Räumen in unterschiedlichen praxisorientierten oder theoretischen Bezügen beschäftigen, verstärkt in die Diskussion zu bringen. Der Visualisierungsbegriff wird dabei bewusst offen gehalten und bezieht sich nicht nur auf Bilder, Filme und Karten, sondern auch auf Grafiken und Modelle. Er schließt Praktiken des Sehens ebenso ein wie innere Vorstellungsbilder, die beispielsweise in Forschungsarbeiten zu Schüler_innenvorstellungen und imaginierten Geographien untersucht werden.

Zum diesjährigen Symposium laden wir somit Beiträge ein, die sich mit Fragen der Visualisierung von Räumen in Theorie und Praxis beschäftigen. Mögliche Themenfelder sind dabei:

  1. Zum Verhältnis von Visualisierung und (geographischer) Bildung – Theoretische Potentiale für die Praxis der Vermittlung.
  2. Zur Diskussion des Verhältnisses von Sprache und visuellem Material bei der Darstellung raumbezogener Sachverhalte – Beispiele aus Schulbüchern, Unterrichtspraktiken und Medien.
  3. Vom Wirklichkeitsersatz zur Bildwirklichkeit – Aktuelle Formen des Bildeinsatzes und der Visualisierungspraktiken in unterschiedlichen Vermittlungskontexten (Schule, Hochschule, Medien, Dokumentarfilme...).
  4. Karten und Atlanten versus Bildsuche und Google maps – Potentiale und Grenzen des Einsatzes visueller Geomedien.
  5. Visuelle Kompetenz im Geographieunterricht – Kritische Bild- und Kartenrezeption und strategische Bild- und Kartenproduktion als Schlüsselkompetenzen einer Teilhabe an der Mediengesellschaft.
  6. Visualisierungspraktiken in den Nachbarfächern (Kunst, Geschichte, Naturwissenschaften) – Synergien, Erfahrungen und „Lessons learned“.

Zu imaginativen Geographien und visuellen Schüler_innenvorstellungen in geographischen Vermittlungszusammenhängen.

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Visuelle Geographien III – Praktiken geographischen Sehens

14. – 16. November 2013; Goethe-Universität Frankfurt a.M.

Das Sehen ist „Mittel der Orientierung, Informationsaufnahme und Interaktion“ und „zugleich eine persönlichkeitsspezifische und kulturell variable Form individueller Wirklichkeitswahrnehmung“ (Schürmann 2008: 9). Was wir sehen, wird gleichermaßen bedingt durch Materialitäten, die uns etwas zu sehen geben, durch das, was wir als Subjekte und im Moment einer Situation zu sehen fähig, gewohnt und bereit sind, sowie durch kulturell tradierte angeeignete Sehkonventionen. Das „geographisch disziplinierte“ Sehen, welches in der deutschsprachigen Geographie bislang eher punktuell behandelt wurde, wird im Zentrum der dritten Tagung der Reihe „Visuelle Geographien“ stehen. Neben individuellen Beiträgen, die sich mit dem „Sehen“ in der geographischen Forschung und Lehre beschäftigen, möchten wir auch Beiträge einladen die sich explizit mit einem vom Organisationsteam angebotenen Bildkorpus auseinandersetzen.

Die Welt hat vom 11.-16. März 2011 über die Massenmedien zugesehen, wie ein Atomkraftwerk explodiert. Hat sie das wirklich? Was zeigen die medial verbreiteten Bilder und was nicht, was verbergen sie, was können sie gar nicht zeigen? Welche Raumvorstellungen und Raumdeutungen werden durch die Bilder wirklich? Die Bilder aus Fukushima bieten beispielhaft Anknüpfungspunkte für viele geographische Perspektiven – auf Orte, Räume, Menschen und Umwelten und werfen in ihrer vermeintlichen Allgegenwärtigkeit Fragen nach Sichtbarkeiten und Unsichtbarkeiten und nach den Gesten des Zeigens und Verbergens auf. Wir möchten eine Auswahl dieser bis heute medial präsenten Bilder im Rahmen der Tagung zum Anlass und zugleich zum Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung über Praktiken des Sehens und sich daraus ergebende Konsequenzen für die geographische Erkenntnisgewinnung und Vermittlung machen.

Die Tagung „Visuelle Geographien III – Praktiken geographischen Sehens“ widmet sich ausgehend von den obigen Überlegungen theoretischen, methodischen, didaktischen und alltagsbezogenen Reflexionen von Praktiken (geographischen) Sehens. Auf Grundlage der von uns zusammengestellten Bildreihe zum Reaktorunglück in Fukushima – die wir aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht abbilden können, bei Interesse aber umgehend zusenden (E-Mail-Adressen siehe unten) – möchten wir Blicke und Sichtweisen erkunden, zusammenführen und differenzieren. Was haben wir am 11. März 2011 und in den Tagen danach gesehen? Was sehen wir jetzt, wenn wir uns Bilder zum Atomunglück in Fukushima ansehen, die kurz nach dem Reaktorunfall die Medienwelt bestimmten und bis heute als Visiotype das kollektive Gedächtnis prägen? Wie wirken diese äußeren Bilder auf unser inneres Bild, wie verändern sie sich im Akt des Sehens?

Die Tagungsreihe reflektiert die fortlaufende Entwicklung des vergleichsweise jungen Forschungsfeldes. Das gemeinsame Arbeiten soll diesmal weitergehend dazu dienen, die Erfassung, Systematisierung und Diskussion von Zugangsweisen visueller Geographien für die Forschung, insbesondere aber auch für eine kritisch-reflexiv angelegte Lehre fortzuführen.

Wir freuen uns über Vortragsangebote,

  • die eine theoretische/methodische Perspektive auf eines oder mehrere Bilder der Bildreihe und/oder auch selbst gewählte Bilder aus dem visuellen Zusammenhang des Atomunglücks in Fukushima eröffnen,
  • die sich analytisch mit Praktiken „geographischen Sehens“ in Disziplingeschichte, Forschung, Lehre oder Unterricht befassen,
  • die systematisch oder performativ Einblicke in Alltagspraktiken geographischen Sehens in geographischen Vermittlungskontexten eröffnen.

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Visuelle Geographien II – Von inneren und äußeren Bildern der Welt

12.–14. Juli 2012, Universität Flensburg

Bilder sind zentrale Medien geographischer Erkenntnisgewinnung und Vermittlung. In den Massenmedien wie im Geographieunterricht fungieren Bilder oftmals als „Realitätsersatz“ oder „Anschauungsmedien“ bei der Beschäftigung mit Ausschnitten der Welt. Die Bildwissenschaften betonen hingegen, dass so genannte äußere (materielle) Bilder – seien es Skizzen, Zeichnungen, Gemälde, Fotografien oder Videos – nicht einfache Abbilder einer ebenso äußeren Realität sind, sondern gleichsam Ausdrucksformen innerer (mentaler) Bilder im Zusammenwirken von diskursiven Kontexten und Situationen der Bildherstellung und Bildbetrachtung.

In der wissenschaftlichen Kommunikation wurden Bilder lange Zeit der Sprache untergeordnet. Erst die Entwicklung zur Mediengesellschaft hat das Feld der wissenschaftlichen Auseinandersetzung für die Spezifika von Bildlogiken, bildlicher Kommunikation und Praktiken der Rezeption geöffnet. Dies führt – ausgehend von der Annahme, Bilder seien nicht nur Ausdrucksform sondern auch Denkgebilde – dazu, dass sich der Fokus vom materiellen Bild löst und auf die Entstehung und Beschaffenheit von inneren Bildern gelegt wird. Diese inneren Bilder sind prägende Elemente nicht zuletzt auch unserer geographischen Vorstellungen – geographical imaginations. Sie bestimmen einerseits unsere Begegnung mit der Welt und umgekehrt kann jede Begegnung mit äußeren Bildern auch zu einer Modifikation innerer Bilder beitragen. Für die Konstitution geographischer Gegenstände und die Durchdringung geographischer Sachverhalte sind innere Bilder demnach ein entscheidendes Moment.

In Bezug auf die Theorie und Praxis geographischer Vermittlung liegen derzeit allerdings noch vergleichsweise wenige Untersuchungen zu Entstehung, Wirkungsweise und Wirklichkeit innerer Vorstellungsbilder in Abhängigkeit von inhärenten Bildlogiken, soziokulturell geprägten Sehgewohnheiten oder machtvoll eingesetzten Strategien visueller Kommunikation vor. Auch der Einsatz zentraler Medien der Vermittlung (Lehrbücher, Unterrichtsmaterialien, Schulfilme etc.) ist diesbezüglich kaum hinreichend thematisiert und beforscht. Die Frage danach, wie und unter welchen Bedingungen Prozesse der Übersetzung ablaufen, sowohl zwischen materiellen und mentalen bildlichen Vorstellungen, als auch zwischen bildlichen und sprachlichen Elementen der Vermittlung, eröffnet dabei eine weitere Dimension der grade erst am Anfang stehenden Auseinandersetzung.

In unserer 2. Tagung zu Visuellen Geographien möchten wir unter anderem folgende Fragen diskutieren:

  1. Wie lässt sich das Verhältnis von inneren und äußeren Bildern theoretisch fassen?
  2. Wie wirken Sichtweisen und Sehgewohnheiten bei der Entstehung innerer Bilder?
  3. Wie lassen sich geographische Vorstellungsbilder z.B. bei Schülerinnen und Schülern oder Studierenden untersuchen?
  4. Wie haben sich der Umgang mit Bildern und die geographischen Vorstellungsbilder im Medienzeitalter gewandelt?
  5. Wie drücken sich innere Vorstellungsbilder in der Praxis der Vermittlung aus? In welchen Situationen werden sie relevant?
  6. Welchen Einfluss hat der Umgang mit Bildern im Geographieunterricht auf den „geographischen Blick“  der Lernenden?

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Visuelle Geographien I – Das Visuelle in der Praxis geographischer Vermittlung

31. März-2. April 2011, Goethe-Universität Frankfurt a.M.

Bilder bestimmen – bemerkt und unbemerkt – unser alltägliches Handeln und unsere Vorstellungswelten. Gleichzeitig ist der Umgang mit visuellen Eindrücken keine Kulturtechnik, die wie Lesen und Schreiben in formalisierten Bildungszusammenhängen vermittelt wird, vielmehr wird das Sehen primär informell und intuitiv erlernt.

Bild(lese)kompetenz, d.h. ein kritisch reflektierender Umgang mit visueller Information, wird heute zwar programmatisch in den Bildungsstandards gefordert, noch existieren aber kaum praxisnahe Operationalisierungen für ein entsprechendes Lehren und Lernen mit Visualisierungen. In der Praxis des Geographieunterrichts wird Bildern meist eher ein illustrierender Charakter zuerkannt.

Gerade die Geographie als „visuelle Disziplin“ ist daher gefordert, die Reflexion der von ihr selbst hergestellten wissenschaftlichen, wie auch der im Unterricht verwendeten Bilder zu ihrem Anliegen zu machen. Denn das alltägliche Geographie-Machen ist maßgeblich ein visueller Prozess, der Räume, (ihre) Menschen und Kulturen auf bestimmte Art und Weise erscheinen lässt. Die produktive praktische Arbeit mit visuellem Material sollte stets hinterfragen: Was machen wir mit Bildern, was machen die Bilder mit uns Betrachtern? Was verbirgt sich im Unsichtbaren? Wie sind Visualisierungen politisch motiviert? Wie können wir Lernende im Unterricht lehren „anders“ zu sehen – und selbst daraus lernen?

In der Geographiedidaktik an Hochschulen wie auch an den Schulen wird bereits verschiedentlich in dieser Hinsicht gearbeitet. Ziel dieses Workshops ist es, diese Erfahrungen und Erkenntnisse zu bündeln und zu diskutieren.

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The Outdoors: Spaces of nature/culture and the body in the advertisement of a growing industry

Theoretical framing

The outdoors is not a given, waiting for being represented. It is made real, presented and enacted in various fields of communicative practice.
Depending on the angle of reflection the outdoors may then appear as a growing industry of so called outdoor products (rising number of outdoor trade fairs, spread of companies that sell outdoor wear / gear). This industry advertises in a growing number of journals dedicated to outdoor pursuits (tgo, trail, ute, outdoor), and obviously there is a broad readership that can be addressed with outdoor issues. According to common language use, the outdoors can also be understood as a space that can be entered (and left). As such, it appears as a destination for a growing number of people doing so called outdoor sports such as hiking, trekking, canyoning. Children are sent to the outdoors for educational reasons.
On the other hand, the outdoors seems to be something that can be experienced. According to habitual language use people cannot only travel to the outdoors, but also enjoy it or explore it. The outdoors is – at least to some extent - constituted by the practice of experiencing and feeling “outdoors". In this respect, the outdoors may appear as a synonym for nature: The “Profilstudie Wandern" 2005 of the German Institute for Hiking (Marburg) shows that “enjoying nature" is a growing motivation for people relocating their leisure activities to the outdoors (Profilstudie Wandern 05/06: http://www.wanderforschung.de/files/prostu060-korrektur1251264511.pdf). This report also shows a trend towards solitude hiking (i.e. no longer understanding hiking as a group experience, an idea that was formative for the Wandervogel movement in the late 19th century or the rise of organised tours as members of Alpine Clubs etc.). Theoretically, the phenomenon is hence connected to an increasing individualistic body-centred culture – in response to a life-style more and more steeped in technology and artificial surroundings (Bette 2001). This stresses not only the important force of a visual consumption of the environment (Urry 2002, Urry and Larsen 2011), but also of consuming natural space with the whole body.

This tentative approach to what is called the outdoors reveals various dimensions of my research subject (rather than conclusively explaining its nature):

  1. the outdoors is a complex social construction, a relative and contingent, yet stabilized concept that is somehow interlinked with other concepts such as space, nature (and its opposite, say culture), and the body
  2. this communicative interplay involves the dimension of meaning as well as the dimension of experience, theoretically spoken: the construction of the outdoor has a semiotic and a phenomenological side, a representational and a presentational level.

Though these two realms might seem to be disjoint, I adopt the theoretic assumption that they are dialectically intertwined. Even experiences of what is called the outdoors are not pure or innocent or in a way antecedent and hence more real. Rather, like the realm of meaning, they are discursively informed. Taking this as a starting point for a heuristic approach, the question I am concerned with is:

What does the everyday making of “the outdoors" as both a representation and a presentation reveal about contemporary understandings of nature and culture and their respective “spaces"? And how is a contemporary concept of the body involved in this process?

Put as a working hypothesis: (Re-)Presentations of the outdoor are a key for observing the contemporary discursive interplay of ideas of nature, culture and the body.


Methodology

Visual images, I suggest, are of vital importance in order to grasp both the semiotic and the experiential dimension of the discursive construction, because they can be theorized as mediator of signification and sensation

As Sachs-Hombach (2001) (following the French Philosopher Merleau-Ponty) put it, visual images are “perceptional signs", they dwell in an ontological interspace. That means, visual images do not simply reproduce and frame an external world of objects. Nor should they be understood as pure subjective constructions, or rather, as genuine products of the mind. They are rather “in betweens" since they have both a representational reproductive and a presentational productive character. On the one hand, according to Watzlawick, visual images provide an “analogous" form of communication (see Watzlawick et al. 1971, 61ff.). 'Analogous' here means, that material images do not present their message by contingent naming (that follows a linear grammar), but by similarity relations. On the other hand, as phenomenologists such as Waldenfels point out, this similarity is neither barely representative nor “innocent". Speaking from a critical realistic stance, visualization is not as contingent as naming, yet analogous images (especially computer generated images) are always culturally informed. Additionally, visual images are intertwined with the performative act of perceiving. And this act of perceiving, in turn, is discursively informed as well. There is no such thing like the innocent eye. Perceiving in this perspective is the performance of codes that have been learned through social institutions.

The visual images hence can be seen as powerful agents in the re-production of concepts such as space, nature and the body on the one hand. On the other hand, visual images can be conceptualized as powerful agents in the discursive structuration of sensations of space, nature and the lived body (Leib), in Foucauldian terms: visual images bear “somatic power". The value of a conceptual difference between the body (Körper) and the lived body (Leib) gets obvious in this regard. Though these concepts describe different analytical levels, some theorists claim convincingly, that the lived body is also discursively formed, in Foucault's terms, that it is an object of genealogy. Hence the idea of first-order experience must be questioned, or rather reflected and historized: what is the cultural origin of absolute feelings we have? And why do we take them naturally for granted?

One approach in this direction is to understand that images bear truth claims about the objects they visualize. They bear a mimetic implicitness, a character of evidence, and they imply illocutionary acts such as “the presented object looks like the object represented!" or “the presented place (there) looks like this!"). According to speech-act theory these can be understood as “visual assertive statements". Associated sensations thus easily lose their subjective character and appear to be mere responses to inherent features of visualized environments. The romantic gaze (Urry 1990), for instance, is not experienced as contingent and culturally informed gaze. Instead, the landscape gazed at is experienced as if it was romantic by nature. Hence, images – and seeing or gazing respectively - are powerful agents in the process of naturalizing affective relations to objects or the environment

In sociological theory of embodiment or “incorporation", this naturalizing effect is seen as an important stance of validating organizational and complexity reducing structures of the social (Jäger 2004), for example the understanding of the world in terms of binaries such as nature and culture.

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Findings

From the outlined theoretical/methodical perspective I have traced the continuous performance of the nature/culture dualism (as a social construction) and the respective incorporation of the body in the ads of the outdoor industry.

This dualism is clearly manifest in the propositions of many visual images and their captions. The outdoors as a natural space is typically depicted as the non-human, the non-technical or non-artificial. The images provide the idea of a pure and exclusive nature and they evoke - via kinaesthetic effects - purified nature feelings. Furthermore, these images rely on topoi such as escaping from artificial surroundings and “going nature". The outdoors thus appears as a late-modern arcadia where members of an urbanised and technology-based society can regain freedom and self-affirmation.

Surely, this construction of a quiet zone where you can recover from an over-directed working life obscures the fact that it is precisely the satisfaction of this need which reproduces the functionality for this working life.
Likewise, the idea of regaining freedom obscures the fact that the proposed dress code for the outdoors can also be seen as a disciplinary action of the outdoor industry. The outdoor body as constructed by the images is not only fit and well trained but uniformly dressed in hi-end functional wear.

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References

  • Bette, Karl-Heinz (2001): »Körper, Sport und Individualisierung«. In: G. von Randow (Hg.), Wieviel Körper braucht der Mensch? Standpunkte zur Debatte für den deutschen Studienpreis. Hamburg, S. 89-100.
  • Jäger, Ulle (2004): Der Körper, der Leib und die Soziologie. Entwurf einer Theorie der Inkorporierung, Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag.
  • Plessner, Helmut (1982): »Der Mensch als Lebewesen«. In: Helmut Plessner (Hg.), Mit anderen Augen. Aspekte einer philosophischen Anthropologie, Stuttgart: Reclam, S. 9-62.
  • Sachs-Hombach, Klaus (2001): »Bild und Prädikation« In: Klaus Sachs-Hombach (Hg.), Bildhandeln: interdisziplinäre Forschungen zur Pragmatik bildhafter Darstellungsformen, Bildwissenschaft Band 3, Magdeburg: Scriptum-Verlag, S. 55-76.
  • Searle, John R. (1982): Ausdruck und Bedeutung. Untersuchungen zur Sprechakttheorie, Frankfurt/Main: Suhrkamp.
  • Urry, John (22002): The Tourist Gaze, London: Sage.
  • Urry, John & Jonas Larsen (2011): Tourist Gaze 3.0. London: Sage.
  • Watzlawick, Paul/Beavin, Janet H./Jackson, Don D. (1971): Menschliche Kommunikation. Stuttgart: Verlag Hans Huber.

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Publications

​Images of nature from a childrens’ perspective. A comparative case study between Germany and Sweden.

Concept and Aims

The Project aims to gain and deepen insight into the ideas and concepts of nature and nature spaces, which children at an age of around 12 years have formed and which they adopt to make sense of the world and their environment.Against the background of theories of significative appropriation of space (Werlen 1993) as well as iconographic and phenomenological approaches to the perception of material surroundings (Sachs-Hombach 2001), we aim to figure out to what extend children have aquired ideas about the nature/ Culture divide and enclosed landscape entities such as forests, woodlands or urban areas.Additionally, we are interested in the perception of cultural heritage such as the Stora Alvaret on Öland in Sweden and the Biosphärenreservat Rhön in Germany, for instance. What differences can be analysed in comparing children with an urban and rather nature-distant educational background (Frankfurt), and children with a rural and rather close to nature educational background (Torslunda)? Are there any differences?This research is strongly related to recent discussions around Actor Network and non-representational approaches (Whatmore 2002, Thrift 2007) and a possible overcoming of traditional dualistic thinking: What can we learn from children as regards perceiving the environment as “heterogenous associations"? At what age and under what conditions could a non-dualistic education in school curricula be effective? What would be the implications for present scholarly worldviews?

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Methodology

Analytical frameworks combining semiotic and phenomenological approaches (Renggli) by using quantitative and qualitative methods such as mental mapping, reflexive photography, group discussion, hermeneutics.

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Project members

Torslunda Skola (Torslunda), Station Linné (Skogsby), Linné Universitetet (Kalmar), Gymnasium Riedberg (Frankfurt am Main) and Goethe-Universität Frankfurt (Frankfurt am Main).

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References

Spiegelbilder des Klimawandels. Zur Analyse von Bildern als kommunikativen Medien im Kontext umweltbezogener Bildungsprozesse

Von Sommer-Sintfluten und ertrinkenden Eisbären…
Eine Untersuchung visueller Konstruktionen gesellschaftlicher Naturverhältnisse in Bildern der Klimawandelberichterstattung (AT)

Konzept

Das Dasein im 21. Jahrhundert ist durch einen technologischen Entwicklungsschritt geprägt, der zu einer Gleichzeitigkeit und Allgegenwart multimedialer Kommunikationsformen geführt hat. Bilder und Visualisierungen – in den unterschiedlichsten Formen ihrer Repräsentation – spielen dabei für die Übermittlung von Informationen eine besondere Rolle. Sie wirken direkt und unmittelbar, emotionalisierend und oft unbewusst (Doelker 1997). Durch die Zunahme dessen, was wir durch Bilder erfahren und ihre spezifische Wirksamkeit, werden diese zu einem zentralen Moment der Wirklichkeitskonstitution: Das Erleben der medialen Bildrealität substituiert gleichsam jenes der „realen Realität“ (Miggelbrink 2009). So erfahren (auch) Gegenstände geographischer Reflexion eine Bildgebung einerseits bzw. ein Erblicktwerden im Bild andererseits. Seit jeher bedient sich die Geographie bilderzeugender Verfahren und deren Produkte. Dominierten zu Zeiten Humboldts das Anfertigen von Landschaftszeichnungen oder Profilskizzen, bestimmen heute Fotografien, Luft- und Satellitenbilder sowie Karten und GIS die geographische Praxis. Diese Visualisierungen sollen im Kontext ihrer (wissenschaftlichen) Veröffentlichung dazu beitragen, wahres Wissen über die Welt darzustellen und kommunizierbar zu machen. Im Zusammenspiel von auf Kommunikation konkreter Sachinformationen ausgerichteter Produktion und Rezeption tritt dabei das Wesenhafte der Bilder allzu leicht in den Hintergrund und die Wirksamkeit des Visuellen gerät in Vergessenheit (Miggelbrink & Schlottmann 2009). Was passiert aber, wenn z.B. ein – zunächst lebensweltlich nicht erfahrbarer – sich über Jahre und Räume ereignender, komplexer Prozess wie z.B. der anthropogene Klimawandel visuell reduziert wird und seine Form in ausschnitthaften, perspektivischen, manipulierten Momentaufnahmen findet? Wie wird ein solches Ereignis durch die medialen Repräsentationen konstruiert? Welche Bildgebungen wirken in das öffentliche Bewusstsein und in der Konsequenz auch in das Handeln einer Gesellschaft hinein?

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Empirie

Die empirische Arbeit widmet sich einer Analyse der visuellen Konstruktion geographischer Gegenstände durch Medienbilder am Beispiel von Natur-Darstellungen in der Klimawandel-Berichterstattung. Ziel ist es, durch Überlegungen zur Bedeutung dieser visuellen Konstruktionen und der durch sie gegebenen Möglichkeiten der Einflussnahme auf Bildungsprozesse z.B. hinsichtlich gesellschaftlicher Naturverhältnisse, Implikationen für einen Umgang mit Bildern in der Vermittlung geographischer Gegenstände zu entwickeln. Im Zentrum steht die Analyse eines Bildkorpus, gespeist aus den Beiträgen zur Klimawandel-Berichterstattung der Zeitschrift DER SPIEGEL aus den Jahren 2000-2010. Um zu einer Typologie visueller Stereotype des Klimawandels zu gelangen, werden die einzelnen Elemente des Korpus zunächst  kodiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. In einem zweiten Schritt wird unter Rückgriff auf Strategien der visuellen Diskursanalyse den Pressfotografien inhärenten Bildungsgehalten nachgespürt und mögliche durch diese angelegte Handlungsimplikationen aufgezeigt.

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Zielsetzung

Ziel der Arbeit ist es, ausgehend von den Ergebnissen aus der Empirie, Wege aufzuzeigen, wie geographische Bildung durch die Förderung einer kritisch-reflexiven Visuellen Kompetenz, Heranwachsende dazu befähigen kann, den durch Medien visuell konstruierten Gegenständen geographischer Reflexion eigenverantwortlich und emanzipiert entgegenzutreten.

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Literatur

Doelker, C. (1997): Ein Bild ist mehr als ein Bild. Visuelle Kompetenz in der Multimedia-Gesellschaft. Stuttgart: Klett-Cotta.

Miggelbrink, J. (2009): Verortung im Bild. Überlegungen zu 'visuellen Geographien'. In: Döring, J. & Thielmann, T. (Hrsg.). Mediengeographie. Bielefeld: transcript, 179–202.

Miggelbrink, J. & Schlottmann, A. (2009): Visuelle Geographien - ein Editorial. – Social Geography 4, 1, 1–11, http://www.soc-geogr.net/4/13/2009/sg-4-13-2009.html (Zugriff: 2010-02-05).


Schwerpunkt

Neue Regionalgeographie

In Abkehr von länderkundlichen Perspektiven hat sich in den letzten 10 Jahren unter dem sozialkonstruktivistischen Paradigma eine „Neue Regionalgeographie“ entwickelt, die sich mit der alltagssprachlichen und diskursiven Wirklichkeit von Regionen befasst (s. DFG-Projekt zur Konstruktion der Region „Mitteldeutschland“, Prof. B. Werlen). Daran anschließend startete Anfang 2013 mein DFG-Folgeprojekt  „Raumkonzepte im politischen Diskurs: Metropolregion Mitteldeutschland“ („Multiple Spatial Dimensions in Political Discourses: Inducing the Metropolitan Region of Central Germany"), das sich mit dem Zusammenhang informativ-signifikativer und politisch-normativer Dimensionen alltäglicher Regionalisierung befasst.

Die theoretische Erforschung der Möglichkeiten der Arbeit mit verschiedenen Raumkonzepten für unterschiedliche Jahrgangsstufen im Sinne der Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss verbindet meine Forschungen zur Neuen Regionalgeographie mit fachdidaktischen Schwerpunktsetzungen.

Forschungsprojekte

​Multiple Spatial Dimensions in Political Discourses – Inducing the Metropolitan Region of Central Germany

Theoretical Framing

In their inspiring paper on socio-spatial theory Jessop, Brenner and Jones (2008) identified four distinct spatial lexicons that have been developed by social scientists over the last thirty years: territory, place, scale, and network (Dicken, Kelly, Olds & Yeung, 2001; Paasi, 2004; Sheppard, 2002). These lexicons are associated with specific spatial turns and, although they problematize different issues, they should actually be seen as closely intertwined theoretically and empirically (Leitner, Sheppard & Sziarto, 2008).

However, advocates of a given turn are often tempted to focus on one dimension of spatial relations, neglecting the role of other forms of socio-spatial organisation (Leitner et al., 2008). Such one-dimensionalism falls into the trap of conflating one part (territory, place, scale, or networks) with the whole (the totality of socio-spatial organisation). In contrast, Jessop et al. (2008) argue for all four dimensions to be put into play, albeit not necessarily all at once.

Elsewhere, Terlouw and Weststrate (2013) argue for an overdue shift of attention from the historical evolution of current regions to the circumstances in the present in which regions are actually constructed. The starting point, then, is not the social construction of a specific region, but the motives behind the use of regions by local stakeholders in different situations to promote their interests. In other words, regions as socio-spatial relations (regions-in-becoming) are conceptualised as publics-in-stabilisation (Metzger, 2013).

Yet, Terlouw and Weststrate's (2013) one-sided focus on 'scale' must be seen as problematic leading to the sidelining of other spatialities in favour of scale as primus inter pares (Casey, 2008), first among equals, thereby contradicting this project's emphasis on the important interplay between different spatial dimensions (Jessop et al., 2008).

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Aims and Objectives

Drawing on earlier studies (Felgenhauer, et al., 2005; Schlottmann et al., 2007; Schlottmann, 2008) on spatial semantics of Central Germany (Mitteldeutschland), this project aims to achieve the following two main objectives. First, the project explores the role and motives of political stakeholders inducing multiple spatialities of the metropolitan region Central Germany – a loose political alliance comprising the three German federal states Thuringia, Saxony and Saxony-Anhalt. Second, the multi-dimensionality of spatial organisation is emphasised in this research analysing interdependencies between different spatial lexicons of scale, territory, and networks in the context of the metropolitan region.

The general and comparative questions therefore become:

  • Why and how do political stakeholders utilise regional spatialities to promote their specific interests?
  • Which spatial references are drawn upon and how do different lines of argumentation fluctuate in multiple contexts?

The spatial strategies of political stakeholders never focus on only one spatiality, but on a patchwork of related territories, scales, and networks. Instead of tracing the evolution of patterns of regional formation, as reflected in a single spatiality over time, the aim of this project is to contribute to current debates in regional and political geography by comparing intentions of local stakeholders shifting their support for a region, conceptualised as various partially overlapping spatialities, in order to secure/promote their interests to accommodate changing circumstances.

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Methodology

This research is conceptualised as a qualitative micro-analytical study focusing on official documents and expert interviews as resources. A multitude of analytical methods will be deployed in this venture including discourse (Dittmer, 2010), metaphor (Lakoff & Johnson, 2011), and argumentation analysis (Toulmin, 2003).

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Project Members

This is a conjoint research project conducted by Prof Antje Schlottmann and Roger Baars; funded since 2013 by the German Research Foundation (DFG).

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Presentations

“Regional Governance and the 'Phantom Region' Mitteldeutschland: The Political Dimension of Spatial Concepts". Paper presented at 'Phantom Borders in the Political Behaviour and Electoral Geography in East Central Europe' conference. The European University Viadrina (Frankfurt/Oder), 14.-15. November 2013.

"Inducing the Metropolitan Region of Central Germany - Multiple Spatial Dimensions of Politico-Economic Discourses." Paper presented at 'Regional Studies Association Winter Conference. Mobilizing Regions: Territorial Strategies for Growth'. Holiday Inn London Bloomsbury, London, UK. 22. November 2013.

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Publications

  • 2013 Baars, R., & Schlottmann, A.: The Central German Metropolitan Region - Multiple Spatial Dimensions of Politico-Economic Discourses. Paper presented at the Regional Studies Association Winter Conference. 'Mobilizing Regions: Territorial Strategies for Growth'. London, UK: Regional Studies Association

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References

  • 2009/10 Schlottmann, A. & M. Hannah (eds.): Lost in translation? Interkulturelle Forschungs- und Publikationspraktiken in kritischer Betrachtung/A critical engagement with intercultural research and publication practices. (Special Issue in Social Geography)

Monographien

Veröffentlicht

Herausgeberschaften

Veröffentlicht

​Zeitschriftenartikel

Eingereicht

  • Voraussichtlich 2024 Poerting, J. und Schlottmann, A.: Animals and their visual constitution in social media: Petfluencers, consumer culture and charisma.

Veröffentlicht

Buchbeiträge

Im Druck

  • 2023 Schlottmann, A.: Geographie als Weltbeziehungsbildung: Die Bedeutung von Respekt, Reflexivität und Resonanz. In: Pettig, F. & I. Gryl (Hg.): Geographische Bildung in digitalen Kulturen. Perspektiven für Forschung und Lehre. Springer.
  • 2023 Schlottmann, A. & J. Miggelbrink: Cultural Geographies of the visual. In: Ashutosh, I. & Winders, J. (Hg.): The Wiley-Blackwell Companion to Cultural Geography. Wiley-Blackwell.

Veröffentlicht

Andere Begutachtungsverfahren

2023

  • 62. Deutscher Kongress für Geographie (DKG) vom 19. bis 23. September 2023 

    Panelbeitrag:

    - Weltbildwechsel: Geschichte der Geographie (Buchvorstellung) (Leitung B. Korf & U. Wardenga)
    - Fotos in der Geographie II: Rechtliche Restriktionen und ethische Vorbehalte in der Wissenschaftskommunikation (Leitung J. Dobrusskin & E. Losang)
    - Gesellschaftstheorie und Tourismus (Leitung M. Mießner & G. Rainer) 

    Moderierte Fachsitzung:

    - InneHalten, NachDenken, VerÄndern: Verhältnisbestimmungen zu verantwortungsvoller geographischer Praxis (mit M. Dickel)
    - 42 Kleinigkeiten zwischen den Arten. Stichworte aus einer mehr-als-menschlichen Welt (mit R. Pütz)

2019

  • Deutscher Kongress Geographie Kiel, 26 - 30 September 2019 (Kommentar: eingeladen)
    - Gegenwärtige Zukünfte. Drei bildungsgeographische Miniaturen im Anschluss an Ute Wardengas GZ Journal Lecture 2019
    - Moderierte Sitzung: Wissensordnungen im/des Anthropozän/s (mit P. Goeke)
    - Moderierte Sitzung: Geographien der Zukunft II: Visuelle Methoden als Zugänge zur Artikulation von Raum und Zeit (mit D. Müller-Mahn)
    - Vortrag: Geographiegeschichte(n) erzählen: Praktiken des Scheiterns (mit J. Wintzer)
  • Universität Erlangen, geographisches Institut, Forschungskolloquium, 15 Juli 2019
    Vortrag (eingeladen): Geographiegeschichte(n) erzählen. Perspektiven für die „post-Gegenwart“
  • ECAS2019. Africa: Connections and Disruptions Edinburgh, 11-14 June 2019
    The commercialization of wildlife: selling nature to save it? Nature conservation as a market in Namibia (mit O. Graefe)
  • NEUE KULTURGEOGRAPHIE 16 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, 31 Januar - 02 Februar 2019
    Moderation Sitzungen: Geographien der Mensch-Tier Verhältnisse I und II.

2018

  • 5th Namibia Research Day, Baseler Afrika Bibliographien, Basel, 5 October 2018
    Paper Discussion: Contested construction of wildlife in Namibian conservation practices - a conceptual framework" (mit O. Graefe). 
  • Colloquium SFB Future Rural Africa, D. Müller-Mahn, Universität Bonn, 9 July 2018
    Paper (invited) Contested constructions of wildlife in Namibian conservation practices - a conceptual framework (mit O. Graefe) 
  • (Un)Common Worlds. Human-Animal Studies Conference, Turku, Finland, 7–9 August 2018
    Paper: Common worlds of struggles upon nature: The case of the Namib wild horses (mit R. Pütz)

2017

  • Deutscher Kongress Geographie Tübingen 30 September – 5 Oktober 2017
    - Leitung Fachsitzung „Geographie als Erkenntnispraxis: Wege aus dem Fliegenglas“
    - Leitung Fachsitzung „GegenBilder – GegenGeographien? Zur visuellen Herstellung anderer Raumverhältnisse (mit J. Miggelbrink)
    - Leitung Podiumsdiskussion der VGDH Sondersitzung „Geschlechtergleichstellung in der Hochschulgeographie: Barrieren, Ideen, Potentiale auf Institutsebene“ (mit J. Miggelbrink und S. Bauriedl)
    - Moderation Worldcafé Kritische Geographie und Geographiedidaktik – eine zukunftsfähige Kombination. (mit I. Gryl, I. Bauer, V. Schreiber und T. Jekel). 
  • HGD-Symposium, Grenzen markieren und überschreiten. Jena 28-29 Juni 2017
    Leitung workshop: Klimawandel vermitteln (AT). Vermittlungsprak-tische Potentiale einer phänomenologisch-semiotischen Analyse von Natur-Bildern in der Klimawandelberichterstattung (mit E. Nöthen) 
  • Universität Hannover, Institut für Didaktik der Naturwissenschaften, Didaktisches Kolloquium (Prof. C. Meyer), 1 Februar 2017
    Vortrag (eingeladen): „Umwelterziehung plus“ Erfahrungen aus der integrativen Lehre zum Klimawandel

2016

  • Fachhochschule Nordwestschweiz / eikones Basel (Dr. J. Hodel): Tagung Panofsky and beyond, 2-3 Dezember 2016
    Vortrag (eingeladen): Mediale Natur/Raum-Katastrophen. Potentiale der Analyse von Bildwirklichkeiten zwischen Semiotik und Phänomenologie aus Sicht der Geographiedidaktik (mit Eva Nöthen) 
  • Universität Bayreuth (Prof. M. Hannah), Workshop Cross-currents of Globally Influential Thought: New Developments in the Geography of Knowledge, 17-19 November 2016
    Vortrag (eingeladen): Ludwik Fleck and geographical epistemologies 
  • Universität Erfurt / Hochschule Coburg (Prof. C. Holtorf), Tagung „Über den Horizont“, 10-12 November 2016
    Vortrag (eingeladen): So nah und doch so fern: Der Horizont der RaumSprache 
  • Forschungszentrum Gotha (FZG) / Hochschule Coburg (Prof. C. Holtorf): 10. Workshop der Erfurter RaumZeit-Forschung (ERZ): „Kartographien zeitlicher Dynamik“, 2-3 Juni 2016
    Vortrag (eingeladen): Unmögliche Karten!? – Einige konzeptionelle Überlegungen zur visuellen Fixierung raum-zeitlicher Grenzüberschreitungen 
  • IfL Forschungswerkstatt #2 „Das Auge forscht mit. Visualisierungen in den raumbezogenen Wissenschaften“, 3-4 März 2016
    - Teilnahme Synpodium
    - Leitung Diskussionsforum D3 – Lernen mit und von Visualisierungen (mit Judith Miggelbrink)

2015

  • Tagung Visuelle Geographien, Inst. f. Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt, 26-28 November 2015
    Tagungsleitung (mit Holger Jahnke und Eva Nöthen) 
  • Hessenkonferenz, Schader-Stiftung Darmstadt, Netzwerk Stadtforschung 2015
    Intervention und Vortrag: Zum Mittag: Das Rohe und das Gekochte. Erkundung der Schönheit der Wildnis in der Umgebung (mit Verena Kuni) 
  • Deutscher Kongress Geographie, HU-Berlin, Berlin 30 September – 4 Oktober 2015
    - Leitung FS: Risiken des Klimawandels – naturwissenschaftliche, sozialwissenschaftliche, didaktische und integrative Perspektiven. (mit Petra Döll)
    - Leitung Diskussionsforum: New new regional geographies (mit Sabine von Löwis)
    - Beitrag zum Podium: Von wo aus Geographie‐Machen? Reflexivität und Positionalität in der geographischen Forschungspraxis (Sybille Bauriedel / Martina Neuburger) 
  • HGD Symposium, Naturwissenschaftliche Bildung, Universität Bochum, 26-28 März 2015
    Vortrag: Mensch:Umwelt:System – Einbettung naturwissenschaftlichen Lernens (mit. Inga Gryl und Detlef Kanwischer) 
  • Forum Lehrerbildung Hessen, Weilburg 11. März 2015
    Vortrag und workshop: Forum Unterricht – ein Konzept für die 1. Phase der Lehrerbildung (mit Eva Nöthen)

Wintersemester 2022/2023

  • Seminar "Natur/Gesellschaft/Bildung 1/2: Klimawandel" (Modul: Integrative Geographie), in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Petra Döll, Dienstags 12 - 16h, GW 2.101
  • Seminar "Stadt als Lebensraum: Grüne Bildungsräume" (Modul: Räumliche Sozialisation und Schule), Donnerstags 10 - 12h, PEG 2.G 074
Sommersemester 2023
  • "Projektseminar Quartiersanalyse: Grüne Bildungsräume" (Modul: Räumliche Sozialisation und Schule), Donnerstags 10 - 13h, PEG 2.G 070 

Die Lehrerausbildung im Fach Geographie steht insbesondere im Bezug auf die Vermittlung komplexer Problemlagen im Zuge der Globalisierung und des globalen Wandels vor Herausforderungen. Gleichzeitig ist im Sinne einer mündigen Raumaneignung die Reflexion von Geovisualisierungen in der Vermittlungsarbeit ein zentrales Thema für eine zeitgemäße geographische Bildung. Dies erfordert innovative Ansätze und die Erprobung neuer Lehrformen, ebenso wie die kritische Revision und Weiterbildung erprobter Konzepte.

Meine Unterrichtsprojekte stehen in Verbindung mit meinen Forschungsschwerpunkten und fokussieren eine fachlich integrative Umweltbildung und die Entwicklung kritisch-reflexiver visueller Kompetenz sowie deren Vermittlung. Ein besonderer konzeptioneller Schwerpunkt ist die Konzeption, Erprobung und begleitende Erforschung von schul-hochschulintegrativen Lehr-Lern-Arrangements.


Aktuelle

Unterrichtsprojekte


Archiv

Unterrichtsprojekte

Christoph Geissler
Pädagogischer Mitarbeiter

E-Mail

Moritz Herrmann
Studentische Hilfskraft

E-Mail

Robert Lämmchen
Wissenschaftlicher Mitarbeiter

E-Mail

Dr. Birte Schröder
Wissenschaftliche Mitarbeiterin

E-Mail

Schwerpunktbereiche:

Natur - Gesellschaft - Visualität und Neue Regionalgeographie

In meinen Forschungsschwerpunkten verbinden sich jeweils fachwissenschaftliche Fragen zur Theoriebildung mit fachdidaktischen Fragen der Kommunikation und Vermittlung raumbezogener Sachverhalte. Thematisch ergibt sich dabei ein Anschluss an meine zurückliegenden Forschungsarbeiten zur alltäglichen Regionalisierung und der sprachlichen Konstitution räumlicher Wirklichkeit.

In Verbindung mit dem Forschungsfokus „Gesellschaftliche Naturverhältnisse“ befasse ich mich innerhalb des Forschungsbereichs „Natur-Gesellschaft-Visualität“ praxistheoretisch fundiert mit der visuellen/bildlichen Konstitution räumlicher Wirklichkeit und ihrer sozialen Bedeutung. Daran anschließend bearbeite ich didaktische Fragestellungen zur Entwicklung kritisch-reflexiver visueller Kompetenz bei Schülerinnen und Schülern.

Im Rahmen eines weiteren Forschungsschwerpunkts „Neue Regionalgeographie / Raumkonzepte in der Praxis der Vermittlung“ untersuche ich die alltagssprachliche und diskursive Wirklichkeit von Regionen (s. DFG Projekt zur Institutionalisierung der Region Mitteldeutschland im politischen Diskurs).

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Schwerpunkt

Natur – Gesellschaft – Visualität

„‚Visualisierung und „Rematerialisierung' der Geographie im Kontext von ‚non representational-Ansätzen'“ wurde 2009 als„emerging field“ der Geographie formuliert (Gebhardt 2009).Im Anschluss an praxis- und diskurstheoretische sowie (leib)phänomenologische Denktraditionen beschäftige ich mich mit der Entwicklung humangeographischer Ansätze für die Konzeption des Visuellen und wende sie auf verschiedene Komplexe des Gesellschaft-Natur-Verhältnisses und dessen Konstruktionsmodi an. Visuelle Wahrnehmung verstehe ich dabei als konstitutive, ästhetisch informierte und sozial eingebundene Vollzugsform, Bilder entsprechend als Artikulationsweisen, die gesellschaftliche Wirklichkeit weniger abbilden denn hervorbringen.

Dieses in der deutschsprachigen Geographie noch junge Forschungsfeld zur visuellen Wirklichkeit raumbezogener Sachverhalte ist eng mit neueren bildtheoretischen Arbeiten v.a. aus der Philosophie, der Soziologie und den Kunst- und Medienwissenschaften vernetzt. Mit meiner Arbeitsgruppe arbeite ich u.a. zur Konstruktion von Naturraum in Bildern der Werbung (Outdoor) oder zum Klimawandel. In verschiedenen Teilprojekten werden fachwissenschaftliche und fachdidaktische Perspektiven integriert, etwa in Bezug auf eine kritisch-reflexive Arbeit mit Bildern und Karten der neuen Medien im Unterricht oder - im Überschneidungsbereich mit dem Schwerpunkt Gesellschaftliche Naturverhältnisse – hinsichtlich kindlicher Vorstellungsbilder zu Naturraum oder Mensch- und Naturbilder in Schulbüchern. Ins Blickfeld rücken somit die Inhalte wie der Gebrauch von populären und bildungsbezogenen Medien. In konstruktiv-programmatischer Hinsicht ist dabei mein Ziel, Lehrer_innen und Lehramts-Studierende zu einem kritisch-reflexiven Umgang mit Bildlichkeit im (Geographie)Unterricht anzuleiten und eine kritisch-reflexive visuelle Kompetenz zu fördern.

In Kooperation mit der Universität Flensburg (Prof. H. Jahnke) läuft die Tagungsreihe „Visuelle Geographien“, in deren Rahmen jeweils mit einem unterschiedlichen thematischen Schwerpunkt die fortlaufende Entwicklung des vergleichsweise jungen Forschungsfeldes reflektiert und diskutiert wird.

Forschungsprojekte

Contested wildlife – neglected corporeality: The case of the Namib wild horses (with Robert Pütz, Goethe-University Frankfurt)

Living in Common worlds comprises a permanent struggle of advantaged and disadvantaged actors. Paradoxically, this holds even more, when it comes to objectives of conservation. Their application continuously produces borders between a nature worth conserving and a rather dispensable nature and its parts and members. Territories such as conservation areas confine a spatial fixation of such determinations of nature. However, borders, territories as well as related concepts of nature and wilderness are permanently struggled upon.

Against this background, the case of the wild horses in the Namib-Naukluft National Park in southern Namibia serves as an instructive example. Their struggle for life due to persistent drought and evermore pressure of predatory hyenas is for the Park management the common course of life and death, while representatives of local NGOs and touristic entrepreneurs empathetically claim for human action in order to save the horses from extinction.

We take this case in order to disentangle a conflict that comes with different agendas of what nature is about and what is worth conservation. Moreover, we analyse the postcolonial discourse, which in the case of Namibia this conflict is steeped with. Secondly, we show that actors in the field incorporate conservation as a praxis of bordering nature. Their embodiment of social norms and ethical values, however, leads to inner struggles and frictions with their affective experiences in the course of working with the horses and “caring” for them, sometimes in situations that crave a decision for life or death. We argue that neither established approaches of discourse analysis nor the newer assemblage perspectives sufficiently grasp this circumstance, and we suggest the phenomenological concept of intercorporeality as a promising perspective for understanding Human-animal relations in conservation practice.


The commercialization of wildlife encounter: selling nature to save it? Nature conservation as a market in Namibia (with Olivier Graefe, University of Fribourg)

It is estimated that 80 % of the wildlife in Namibia is now in possession of private game farmers and private parks. Here is good news: The number of elephants tripled since independence in 1990 and Namibia has by now the biggest national population of Black Rhinos while the species was near extinction in the 1980’s. Hence, the devolution of rights over wildlife to private land owners and custodians since the mid-1960 is unmistakably a success in terms of wildlife conservation and growth of animal population. So, what’s biting? At the same time, wildlife conservation has turned into a source of profit and nowadays attracts many actors like private entrepreneurs, companies but also nature conservation NGOs. Competition is fierce. The trade for animals developed immensely not only in form of auctions and sells by catalogue for hunting concessions, trophies and life animals for breeding, but also for touristic wildlife encounter of different kinds in private game reserves. In short, there is a new complexity of commercialization of wildlife going on with yet unidentified implications for humans, nature, and their relationships.

While the political economy of lively commodities, especially price fluctuations of different species are worth own research, our purpose is to understand the potential as well as occurring implications of the commercialization of wildlife from a political-ecological and socionature perspective. Therefore, as a complement to use and exchange value, we employ the concept of encounter value introduced by Donna Haraway (2008) and further developed by Maan Barua (2016).

Tagungsreihe Visuelle Geographien

Die Tagungsreihe Visuelle Geographien setzte sich im Rahmen von fünf Tagungen mit der Rolle der Visualität innerhalb der geographischen Forschung und Lehre auseinander. Die Titel der Tagungen lauteten "Das visuelle in der Praxis geographischer Vermittlung", "Von inneren und äußeren Bildern der Welt", "Praktiken geographischen Sehens", "HGD-Symposium - Räume visualisiern" und "Sehen - Denken - Vermitteln".

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Visuelle Geographien V – SEHEN – DENKEN – VERMITTELN

26.-28. November 2015, Goethe-Universität Frankfurt a.M

Die fünfte Tagung der Reihe „Visuelle Geographien“ findet vom 26.-28. November 2015 an der Goethe-Universität in Frankfurt a.M. statt. Das diesjährige Thema „SEHEN – DENKEN – VERMITTELN“ möchten wir zum Anlass nehmen, verschiedene Zugänge zu Visualität und Bildlichkeit ins Verhältnis zu setzen.

Verstand sich die Geographie über lange Zeit als eine vornehmlich bildanwendende Disziplin, geht es vielen Geograph_innen längst nicht mehr allein um bildproduzierendes, sondern um bildreflektierendes wissenschaftliches Tun. Die wachsende Zahl von Publikationen unterstreicht die Wichtigkeit fachspezifischer theoretischer Reflexion von Visualität und Bildlichkeit. Neben den originär in der Geographie angesiedelten medienzentrierten Bereichen wie z.B. der kritischen Kartographie erstarken auch theoriegeleitete Bezugnahmen auf die Kultur- und Geisteswissenschaften und die Bildende Kunst einerseits sowie auf unterschiedliche gesellschaftliche Praxisfelder andererseits. Mit der Tagung wollen wir die Aufgabe angehen, diese Ansätze zu bündeln und zu einander in Beziehung zu setzen. Vor diesem Hintergrund stehen drei praxisbezogene Aspekte des Umgangs mit Bildlichkeit in der Geographie im Fokus:

  • SEHEN als performatives Initialereignis geographischer Konstruktion sowohl in lebensweltlichen Bezügen als auch in der Begegnung mit Bildmedien.
  • DENKEN als bildtheoretische Verortung visuell-geographischer Grundlagenforschung.
  • VERMITTELN von Bild-Raum-Bezügen in unterschiedlichen Praxisfeldern in institutionellen und außerinstitutionellen Bildungskontexten.

Diese unterschiedlichen Herangehensweisen an die Visuellen Geographien sind im Hinblick auf die einzureichenden Beiträge nicht im Sinne eines Entweder-oder zu verstehen, da sich Performanz, Theorie und Vermittlung kaum getrennt betrachten lassen. Dennoch vermag die Fokussierung auf eine Herangehensweise – unter Berücksichtigung der anderen – die Möglichkeit einer systematischeren Betrachtung zu eröffnen. Über die vorgeschlagenen Schwerpunkte hinaus laden wir auch Beiträge ein, die sich mit weiteren Aspekten des Verhältnisses von Gesellschaft, Raum und Visualität befassen.

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Visuelle Geographien IV / HGD-Symposium - Räume visualisieren

3. - 5. September 2014 an der Universität Flensburg

Kein Geographiebuch ohne Karten und Fotos, kaum eine Forschungsarbeit ohne Abbildungen und keine Unterrichtsstunde ohne umfangreiches Anschauungsmaterial: Seit jeher bedienen sich Geograph_innen mehr als andere Wissenschaften und Schulfächer der visuellen Repräsentation ihrer Erkenntnisse und Vorstellungen.

Forschungsreiseberichte, Landschaftsbilder, textbasierte „Geographische Charakterbilder“ sowie Karten, Fotografien und Satellitenbilder zielten und zielen darauf ab, das „Fremde“ und das „Nicht Erfahrbare“, insbesondere aber auch das nicht angemessen Sagbare (Formulierbare) in die geographische Bildung zu tragen. Die Visualisierung von Räumen in Form von Bildern und Karten fungiert(e) hierbei gleichermaßen als Ergebnis, Dokumentation, Beweis und Legitimation geographischer Forschung.

Der Geographieunterricht ist in besonderem Maße von einem Visualisierungsideal geprägt. Dieses geht zurück auf den Anschauungsunterricht und hat sich beispielsweise in der Dominanz von Abbildungen in aktuellen Schulbüchern oder in der zunehmenden Verwendung unterschiedlicher visueller Geomedien im Unterricht bis heute erhalten. Das Internet hat den Zugang zu entsprechenden Materialien revolutioniert – Bilder, Fotografien, Dokumentarfilme und Karten sind längst ubiquitär verfügbar, selbst entlegene Räume lassen sich mithilfe von „Google Earth“ erkunden. Doch wie verändert diese Bilderflut die geographische (Bildungs-)Forschung und den Geographieunterricht? Das Verhältnis von Erkenntnisgewinnung, Wissensproduktion, Visualisierungspraktiken und dem Einsatz visueller Medien im Lehr-Lern-Kontext ist mehr denn je kritisch zu reflektieren und muss neu diskutiert werden.

Das diesjährige HGD-Symposium zielt in Fortsetzung der Tagungsreihe Visuelle Geographien darauf ab, Fachdidaktiker_innen, Schulgeograph_innen und Hochschulgeograph_innen, die sich mit Fragen der Visualisierung von Räumen in unterschiedlichen praxisorientierten oder theoretischen Bezügen beschäftigen, verstärkt in die Diskussion zu bringen. Der Visualisierungsbegriff wird dabei bewusst offen gehalten und bezieht sich nicht nur auf Bilder, Filme und Karten, sondern auch auf Grafiken und Modelle. Er schließt Praktiken des Sehens ebenso ein wie innere Vorstellungsbilder, die beispielsweise in Forschungsarbeiten zu Schüler_innenvorstellungen und imaginierten Geographien untersucht werden.

Zum diesjährigen Symposium laden wir somit Beiträge ein, die sich mit Fragen der Visualisierung von Räumen in Theorie und Praxis beschäftigen. Mögliche Themenfelder sind dabei:

  1. Zum Verhältnis von Visualisierung und (geographischer) Bildung – Theoretische Potentiale für die Praxis der Vermittlung.
  2. Zur Diskussion des Verhältnisses von Sprache und visuellem Material bei der Darstellung raumbezogener Sachverhalte – Beispiele aus Schulbüchern, Unterrichtspraktiken und Medien.
  3. Vom Wirklichkeitsersatz zur Bildwirklichkeit – Aktuelle Formen des Bildeinsatzes und der Visualisierungspraktiken in unterschiedlichen Vermittlungskontexten (Schule, Hochschule, Medien, Dokumentarfilme...).
  4. Karten und Atlanten versus Bildsuche und Google maps – Potentiale und Grenzen des Einsatzes visueller Geomedien.
  5. Visuelle Kompetenz im Geographieunterricht – Kritische Bild- und Kartenrezeption und strategische Bild- und Kartenproduktion als Schlüsselkompetenzen einer Teilhabe an der Mediengesellschaft.
  6. Visualisierungspraktiken in den Nachbarfächern (Kunst, Geschichte, Naturwissenschaften) – Synergien, Erfahrungen und „Lessons learned“.

Zu imaginativen Geographien und visuellen Schüler_innenvorstellungen in geographischen Vermittlungszusammenhängen.

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Visuelle Geographien III – Praktiken geographischen Sehens

14. – 16. November 2013; Goethe-Universität Frankfurt a.M.

Das Sehen ist „Mittel der Orientierung, Informationsaufnahme und Interaktion“ und „zugleich eine persönlichkeitsspezifische und kulturell variable Form individueller Wirklichkeitswahrnehmung“ (Schürmann 2008: 9). Was wir sehen, wird gleichermaßen bedingt durch Materialitäten, die uns etwas zu sehen geben, durch das, was wir als Subjekte und im Moment einer Situation zu sehen fähig, gewohnt und bereit sind, sowie durch kulturell tradierte angeeignete Sehkonventionen. Das „geographisch disziplinierte“ Sehen, welches in der deutschsprachigen Geographie bislang eher punktuell behandelt wurde, wird im Zentrum der dritten Tagung der Reihe „Visuelle Geographien“ stehen. Neben individuellen Beiträgen, die sich mit dem „Sehen“ in der geographischen Forschung und Lehre beschäftigen, möchten wir auch Beiträge einladen die sich explizit mit einem vom Organisationsteam angebotenen Bildkorpus auseinandersetzen.

Die Welt hat vom 11.-16. März 2011 über die Massenmedien zugesehen, wie ein Atomkraftwerk explodiert. Hat sie das wirklich? Was zeigen die medial verbreiteten Bilder und was nicht, was verbergen sie, was können sie gar nicht zeigen? Welche Raumvorstellungen und Raumdeutungen werden durch die Bilder wirklich? Die Bilder aus Fukushima bieten beispielhaft Anknüpfungspunkte für viele geographische Perspektiven – auf Orte, Räume, Menschen und Umwelten und werfen in ihrer vermeintlichen Allgegenwärtigkeit Fragen nach Sichtbarkeiten und Unsichtbarkeiten und nach den Gesten des Zeigens und Verbergens auf. Wir möchten eine Auswahl dieser bis heute medial präsenten Bilder im Rahmen der Tagung zum Anlass und zugleich zum Ausgangspunkt für eine Auseinandersetzung über Praktiken des Sehens und sich daraus ergebende Konsequenzen für die geographische Erkenntnisgewinnung und Vermittlung machen.

Die Tagung „Visuelle Geographien III – Praktiken geographischen Sehens“ widmet sich ausgehend von den obigen Überlegungen theoretischen, methodischen, didaktischen und alltagsbezogenen Reflexionen von Praktiken (geographischen) Sehens. Auf Grundlage der von uns zusammengestellten Bildreihe zum Reaktorunglück in Fukushima – die wir aus urheberrechtlichen Gründen hier nicht abbilden können, bei Interesse aber umgehend zusenden (E-Mail-Adressen siehe unten) – möchten wir Blicke und Sichtweisen erkunden, zusammenführen und differenzieren. Was haben wir am 11. März 2011 und in den Tagen danach gesehen? Was sehen wir jetzt, wenn wir uns Bilder zum Atomunglück in Fukushima ansehen, die kurz nach dem Reaktorunfall die Medienwelt bestimmten und bis heute als Visiotype das kollektive Gedächtnis prägen? Wie wirken diese äußeren Bilder auf unser inneres Bild, wie verändern sie sich im Akt des Sehens?

Die Tagungsreihe reflektiert die fortlaufende Entwicklung des vergleichsweise jungen Forschungsfeldes. Das gemeinsame Arbeiten soll diesmal weitergehend dazu dienen, die Erfassung, Systematisierung und Diskussion von Zugangsweisen visueller Geographien für die Forschung, insbesondere aber auch für eine kritisch-reflexiv angelegte Lehre fortzuführen.

Wir freuen uns über Vortragsangebote,

  • die eine theoretische/methodische Perspektive auf eines oder mehrere Bilder der Bildreihe und/oder auch selbst gewählte Bilder aus dem visuellen Zusammenhang des Atomunglücks in Fukushima eröffnen,
  • die sich analytisch mit Praktiken „geographischen Sehens“ in Disziplingeschichte, Forschung, Lehre oder Unterricht befassen,
  • die systematisch oder performativ Einblicke in Alltagspraktiken geographischen Sehens in geographischen Vermittlungskontexten eröffnen.

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Visuelle Geographien II – Von inneren und äußeren Bildern der Welt

12.–14. Juli 2012, Universität Flensburg

Bilder sind zentrale Medien geographischer Erkenntnisgewinnung und Vermittlung. In den Massenmedien wie im Geographieunterricht fungieren Bilder oftmals als „Realitätsersatz“ oder „Anschauungsmedien“ bei der Beschäftigung mit Ausschnitten der Welt. Die Bildwissenschaften betonen hingegen, dass so genannte äußere (materielle) Bilder – seien es Skizzen, Zeichnungen, Gemälde, Fotografien oder Videos – nicht einfache Abbilder einer ebenso äußeren Realität sind, sondern gleichsam Ausdrucksformen innerer (mentaler) Bilder im Zusammenwirken von diskursiven Kontexten und Situationen der Bildherstellung und Bildbetrachtung.

In der wissenschaftlichen Kommunikation wurden Bilder lange Zeit der Sprache untergeordnet. Erst die Entwicklung zur Mediengesellschaft hat das Feld der wissenschaftlichen Auseinandersetzung für die Spezifika von Bildlogiken, bildlicher Kommunikation und Praktiken der Rezeption geöffnet. Dies führt – ausgehend von der Annahme, Bilder seien nicht nur Ausdrucksform sondern auch Denkgebilde – dazu, dass sich der Fokus vom materiellen Bild löst und auf die Entstehung und Beschaffenheit von inneren Bildern gelegt wird. Diese inneren Bilder sind prägende Elemente nicht zuletzt auch unserer geographischen Vorstellungen – geographical imaginations. Sie bestimmen einerseits unsere Begegnung mit der Welt und umgekehrt kann jede Begegnung mit äußeren Bildern auch zu einer Modifikation innerer Bilder beitragen. Für die Konstitution geographischer Gegenstände und die Durchdringung geographischer Sachverhalte sind innere Bilder demnach ein entscheidendes Moment.

In Bezug auf die Theorie und Praxis geographischer Vermittlung liegen derzeit allerdings noch vergleichsweise wenige Untersuchungen zu Entstehung, Wirkungsweise und Wirklichkeit innerer Vorstellungsbilder in Abhängigkeit von inhärenten Bildlogiken, soziokulturell geprägten Sehgewohnheiten oder machtvoll eingesetzten Strategien visueller Kommunikation vor. Auch der Einsatz zentraler Medien der Vermittlung (Lehrbücher, Unterrichtsmaterialien, Schulfilme etc.) ist diesbezüglich kaum hinreichend thematisiert und beforscht. Die Frage danach, wie und unter welchen Bedingungen Prozesse der Übersetzung ablaufen, sowohl zwischen materiellen und mentalen bildlichen Vorstellungen, als auch zwischen bildlichen und sprachlichen Elementen der Vermittlung, eröffnet dabei eine weitere Dimension der grade erst am Anfang stehenden Auseinandersetzung.

In unserer 2. Tagung zu Visuellen Geographien möchten wir unter anderem folgende Fragen diskutieren:

  1. Wie lässt sich das Verhältnis von inneren und äußeren Bildern theoretisch fassen?
  2. Wie wirken Sichtweisen und Sehgewohnheiten bei der Entstehung innerer Bilder?
  3. Wie lassen sich geographische Vorstellungsbilder z.B. bei Schülerinnen und Schülern oder Studierenden untersuchen?
  4. Wie haben sich der Umgang mit Bildern und die geographischen Vorstellungsbilder im Medienzeitalter gewandelt?
  5. Wie drücken sich innere Vorstellungsbilder in der Praxis der Vermittlung aus? In welchen Situationen werden sie relevant?
  6. Welchen Einfluss hat der Umgang mit Bildern im Geographieunterricht auf den „geographischen Blick“  der Lernenden?

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Visuelle Geographien I – Das Visuelle in der Praxis geographischer Vermittlung

31. März-2. April 2011, Goethe-Universität Frankfurt a.M.

Bilder bestimmen – bemerkt und unbemerkt – unser alltägliches Handeln und unsere Vorstellungswelten. Gleichzeitig ist der Umgang mit visuellen Eindrücken keine Kulturtechnik, die wie Lesen und Schreiben in formalisierten Bildungszusammenhängen vermittelt wird, vielmehr wird das Sehen primär informell und intuitiv erlernt.

Bild(lese)kompetenz, d.h. ein kritisch reflektierender Umgang mit visueller Information, wird heute zwar programmatisch in den Bildungsstandards gefordert, noch existieren aber kaum praxisnahe Operationalisierungen für ein entsprechendes Lehren und Lernen mit Visualisierungen. In der Praxis des Geographieunterrichts wird Bildern meist eher ein illustrierender Charakter zuerkannt.

Gerade die Geographie als „visuelle Disziplin“ ist daher gefordert, die Reflexion der von ihr selbst hergestellten wissenschaftlichen, wie auch der im Unterricht verwendeten Bilder zu ihrem Anliegen zu machen. Denn das alltägliche Geographie-Machen ist maßgeblich ein visueller Prozess, der Räume, (ihre) Menschen und Kulturen auf bestimmte Art und Weise erscheinen lässt. Die produktive praktische Arbeit mit visuellem Material sollte stets hinterfragen: Was machen wir mit Bildern, was machen die Bilder mit uns Betrachtern? Was verbirgt sich im Unsichtbaren? Wie sind Visualisierungen politisch motiviert? Wie können wir Lernende im Unterricht lehren „anders“ zu sehen – und selbst daraus lernen?

In der Geographiedidaktik an Hochschulen wie auch an den Schulen wird bereits verschiedentlich in dieser Hinsicht gearbeitet. Ziel dieses Workshops ist es, diese Erfahrungen und Erkenntnisse zu bündeln und zu diskutieren.

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The Outdoors: Spaces of nature/culture and the body in the advertisement of a growing industry

Theoretical framing

The outdoors is not a given, waiting for being represented. It is made real, presented and enacted in various fields of communicative practice.
Depending on the angle of reflection the outdoors may then appear as a growing industry of so called outdoor products (rising number of outdoor trade fairs, spread of companies that sell outdoor wear / gear). This industry advertises in a growing number of journals dedicated to outdoor pursuits (tgo, trail, ute, outdoor), and obviously there is a broad readership that can be addressed with outdoor issues. According to common language use, the outdoors can also be understood as a space that can be entered (and left). As such, it appears as a destination for a growing number of people doing so called outdoor sports such as hiking, trekking, canyoning. Children are sent to the outdoors for educational reasons.
On the other hand, the outdoors seems to be something that can be experienced. According to habitual language use people cannot only travel to the outdoors, but also enjoy it or explore it. The outdoors is – at least to some extent - constituted by the practice of experiencing and feeling “outdoors". In this respect, the outdoors may appear as a synonym for nature: The “Profilstudie Wandern" 2005 of the German Institute for Hiking (Marburg) shows that “enjoying nature" is a growing motivation for people relocating their leisure activities to the outdoors (Profilstudie Wandern 05/06: http://www.wanderforschung.de/files/prostu060-korrektur1251264511.pdf). This report also shows a trend towards solitude hiking (i.e. no longer understanding hiking as a group experience, an idea that was formative for the Wandervogel movement in the late 19th century or the rise of organised tours as members of Alpine Clubs etc.). Theoretically, the phenomenon is hence connected to an increasing individualistic body-centred culture – in response to a life-style more and more steeped in technology and artificial surroundings (Bette 2001). This stresses not only the important force of a visual consumption of the environment (Urry 2002, Urry and Larsen 2011), but also of consuming natural space with the whole body.

This tentative approach to what is called the outdoors reveals various dimensions of my research subject (rather than conclusively explaining its nature):

  1. the outdoors is a complex social construction, a relative and contingent, yet stabilized concept that is somehow interlinked with other concepts such as space, nature (and its opposite, say culture), and the body
  2. this communicative interplay involves the dimension of meaning as well as the dimension of experience, theoretically spoken: the construction of the outdoor has a semiotic and a phenomenological side, a representational and a presentational level.

Though these two realms might seem to be disjoint, I adopt the theoretic assumption that they are dialectically intertwined. Even experiences of what is called the outdoors are not pure or innocent or in a way antecedent and hence more real. Rather, like the realm of meaning, they are discursively informed. Taking this as a starting point for a heuristic approach, the question I am concerned with is:

What does the everyday making of “the outdoors" as both a representation and a presentation reveal about contemporary understandings of nature and culture and their respective “spaces"? And how is a contemporary concept of the body involved in this process?

Put as a working hypothesis: (Re-)Presentations of the outdoor are a key for observing the contemporary discursive interplay of ideas of nature, culture and the body.


Methodology

Visual images, I suggest, are of vital importance in order to grasp both the semiotic and the experiential dimension of the discursive construction, because they can be theorized as mediator of signification and sensation

As Sachs-Hombach (2001) (following the French Philosopher Merleau-Ponty) put it, visual images are “perceptional signs", they dwell in an ontological interspace. That means, visual images do not simply reproduce and frame an external world of objects. Nor should they be understood as pure subjective constructions, or rather, as genuine products of the mind. They are rather “in betweens" since they have both a representational reproductive and a presentational productive character. On the one hand, according to Watzlawick, visual images provide an “analogous" form of communication (see Watzlawick et al. 1971, 61ff.). 'Analogous' here means, that material images do not present their message by contingent naming (that follows a linear grammar), but by similarity relations. On the other hand, as phenomenologists such as Waldenfels point out, this similarity is neither barely representative nor “innocent". Speaking from a critical realistic stance, visualization is not as contingent as naming, yet analogous images (especially computer generated images) are always culturally informed. Additionally, visual images are intertwined with the performative act of perceiving. And this act of perceiving, in turn, is discursively informed as well. There is no such thing like the innocent eye. Perceiving in this perspective is the performance of codes that have been learned through social institutions.

The visual images hence can be seen as powerful agents in the re-production of concepts such as space, nature and the body on the one hand. On the other hand, visual images can be conceptualized as powerful agents in the discursive structuration of sensations of space, nature and the lived body (Leib), in Foucauldian terms: visual images bear “somatic power". The value of a conceptual difference between the body (Körper) and the lived body (Leib) gets obvious in this regard. Though these concepts describe different analytical levels, some theorists claim convincingly, that the lived body is also discursively formed, in Foucault's terms, that it is an object of genealogy. Hence the idea of first-order experience must be questioned, or rather reflected and historized: what is the cultural origin of absolute feelings we have? And why do we take them naturally for granted?

One approach in this direction is to understand that images bear truth claims about the objects they visualize. They bear a mimetic implicitness, a character of evidence, and they imply illocutionary acts such as “the presented object looks like the object represented!" or “the presented place (there) looks like this!"). According to speech-act theory these can be understood as “visual assertive statements". Associated sensations thus easily lose their subjective character and appear to be mere responses to inherent features of visualized environments. The romantic gaze (Urry 1990), for instance, is not experienced as contingent and culturally informed gaze. Instead, the landscape gazed at is experienced as if it was romantic by nature. Hence, images – and seeing or gazing respectively - are powerful agents in the process of naturalizing affective relations to objects or the environment

In sociological theory of embodiment or “incorporation", this naturalizing effect is seen as an important stance of validating organizational and complexity reducing structures of the social (Jäger 2004), for example the understanding of the world in terms of binaries such as nature and culture.

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Findings

From the outlined theoretical/methodical perspective I have traced the continuous performance of the nature/culture dualism (as a social construction) and the respective incorporation of the body in the ads of the outdoor industry.

This dualism is clearly manifest in the propositions of many visual images and their captions. The outdoors as a natural space is typically depicted as the non-human, the non-technical or non-artificial. The images provide the idea of a pure and exclusive nature and they evoke - via kinaesthetic effects - purified nature feelings. Furthermore, these images rely on topoi such as escaping from artificial surroundings and “going nature". The outdoors thus appears as a late-modern arcadia where members of an urbanised and technology-based society can regain freedom and self-affirmation.

Surely, this construction of a quiet zone where you can recover from an over-directed working life obscures the fact that it is precisely the satisfaction of this need which reproduces the functionality for this working life.
Likewise, the idea of regaining freedom obscures the fact that the proposed dress code for the outdoors can also be seen as a disciplinary action of the outdoor industry. The outdoor body as constructed by the images is not only fit and well trained but uniformly dressed in hi-end functional wear.

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References

  • Bette, Karl-Heinz (2001): »Körper, Sport und Individualisierung«. In: G. von Randow (Hg.), Wieviel Körper braucht der Mensch? Standpunkte zur Debatte für den deutschen Studienpreis. Hamburg, S. 89-100.
  • Jäger, Ulle (2004): Der Körper, der Leib und die Soziologie. Entwurf einer Theorie der Inkorporierung, Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag.
  • Plessner, Helmut (1982): »Der Mensch als Lebewesen«. In: Helmut Plessner (Hg.), Mit anderen Augen. Aspekte einer philosophischen Anthropologie, Stuttgart: Reclam, S. 9-62.
  • Sachs-Hombach, Klaus (2001): »Bild und Prädikation« In: Klaus Sachs-Hombach (Hg.), Bildhandeln: interdisziplinäre Forschungen zur Pragmatik bildhafter Darstellungsformen, Bildwissenschaft Band 3, Magdeburg: Scriptum-Verlag, S. 55-76.
  • Searle, John R. (1982): Ausdruck und Bedeutung. Untersuchungen zur Sprechakttheorie, Frankfurt/Main: Suhrkamp.
  • Urry, John (22002): The Tourist Gaze, London: Sage.
  • Urry, John & Jonas Larsen (2011): Tourist Gaze 3.0. London: Sage.
  • Watzlawick, Paul/Beavin, Janet H./Jackson, Don D. (1971): Menschliche Kommunikation. Stuttgart: Verlag Hans Huber.

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Publications

​Images of nature from a childrens’ perspective. A comparative case study between Germany and Sweden.

Concept and Aims

The Project aims to gain and deepen insight into the ideas and concepts of nature and nature spaces, which children at an age of around 12 years have formed and which they adopt to make sense of the world and their environment.Against the background of theories of significative appropriation of space (Werlen 1993) as well as iconographic and phenomenological approaches to the perception of material surroundings (Sachs-Hombach 2001), we aim to figure out to what extend children have aquired ideas about the nature/ Culture divide and enclosed landscape entities such as forests, woodlands or urban areas.Additionally, we are interested in the perception of cultural heritage such as the Stora Alvaret on Öland in Sweden and the Biosphärenreservat Rhön in Germany, for instance. What differences can be analysed in comparing children with an urban and rather nature-distant educational background (Frankfurt), and children with a rural and rather close to nature educational background (Torslunda)? Are there any differences?This research is strongly related to recent discussions around Actor Network and non-representational approaches (Whatmore 2002, Thrift 2007) and a possible overcoming of traditional dualistic thinking: What can we learn from children as regards perceiving the environment as “heterogenous associations"? At what age and under what conditions could a non-dualistic education in school curricula be effective? What would be the implications for present scholarly worldviews?

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Methodology

Analytical frameworks combining semiotic and phenomenological approaches (Renggli) by using quantitative and qualitative methods such as mental mapping, reflexive photography, group discussion, hermeneutics.

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Project members

Torslunda Skola (Torslunda), Station Linné (Skogsby), Linné Universitetet (Kalmar), Gymnasium Riedberg (Frankfurt am Main) and Goethe-Universität Frankfurt (Frankfurt am Main).

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References

Spiegelbilder des Klimawandels. Zur Analyse von Bildern als kommunikativen Medien im Kontext umweltbezogener Bildungsprozesse

Von Sommer-Sintfluten und ertrinkenden Eisbären…
Eine Untersuchung visueller Konstruktionen gesellschaftlicher Naturverhältnisse in Bildern der Klimawandelberichterstattung (AT)

Konzept

Das Dasein im 21. Jahrhundert ist durch einen technologischen Entwicklungsschritt geprägt, der zu einer Gleichzeitigkeit und Allgegenwart multimedialer Kommunikationsformen geführt hat. Bilder und Visualisierungen – in den unterschiedlichsten Formen ihrer Repräsentation – spielen dabei für die Übermittlung von Informationen eine besondere Rolle. Sie wirken direkt und unmittelbar, emotionalisierend und oft unbewusst (Doelker 1997). Durch die Zunahme dessen, was wir durch Bilder erfahren und ihre spezifische Wirksamkeit, werden diese zu einem zentralen Moment der Wirklichkeitskonstitution: Das Erleben der medialen Bildrealität substituiert gleichsam jenes der „realen Realität“ (Miggelbrink 2009). So erfahren (auch) Gegenstände geographischer Reflexion eine Bildgebung einerseits bzw. ein Erblicktwerden im Bild andererseits. Seit jeher bedient sich die Geographie bilderzeugender Verfahren und deren Produkte. Dominierten zu Zeiten Humboldts das Anfertigen von Landschaftszeichnungen oder Profilskizzen, bestimmen heute Fotografien, Luft- und Satellitenbilder sowie Karten und GIS die geographische Praxis. Diese Visualisierungen sollen im Kontext ihrer (wissenschaftlichen) Veröffentlichung dazu beitragen, wahres Wissen über die Welt darzustellen und kommunizierbar zu machen. Im Zusammenspiel von auf Kommunikation konkreter Sachinformationen ausgerichteter Produktion und Rezeption tritt dabei das Wesenhafte der Bilder allzu leicht in den Hintergrund und die Wirksamkeit des Visuellen gerät in Vergessenheit (Miggelbrink & Schlottmann 2009). Was passiert aber, wenn z.B. ein – zunächst lebensweltlich nicht erfahrbarer – sich über Jahre und Räume ereignender, komplexer Prozess wie z.B. der anthropogene Klimawandel visuell reduziert wird und seine Form in ausschnitthaften, perspektivischen, manipulierten Momentaufnahmen findet? Wie wird ein solches Ereignis durch die medialen Repräsentationen konstruiert? Welche Bildgebungen wirken in das öffentliche Bewusstsein und in der Konsequenz auch in das Handeln einer Gesellschaft hinein?

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Empirie

Die empirische Arbeit widmet sich einer Analyse der visuellen Konstruktion geographischer Gegenstände durch Medienbilder am Beispiel von Natur-Darstellungen in der Klimawandel-Berichterstattung. Ziel ist es, durch Überlegungen zur Bedeutung dieser visuellen Konstruktionen und der durch sie gegebenen Möglichkeiten der Einflussnahme auf Bildungsprozesse z.B. hinsichtlich gesellschaftlicher Naturverhältnisse, Implikationen für einen Umgang mit Bildern in der Vermittlung geographischer Gegenstände zu entwickeln. Im Zentrum steht die Analyse eines Bildkorpus, gespeist aus den Beiträgen zur Klimawandel-Berichterstattung der Zeitschrift DER SPIEGEL aus den Jahren 2000-2010. Um zu einer Typologie visueller Stereotype des Klimawandels zu gelangen, werden die einzelnen Elemente des Korpus zunächst  kodiert und inhaltsanalytisch ausgewertet. In einem zweiten Schritt wird unter Rückgriff auf Strategien der visuellen Diskursanalyse den Pressfotografien inhärenten Bildungsgehalten nachgespürt und mögliche durch diese angelegte Handlungsimplikationen aufgezeigt.

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Zielsetzung

Ziel der Arbeit ist es, ausgehend von den Ergebnissen aus der Empirie, Wege aufzuzeigen, wie geographische Bildung durch die Förderung einer kritisch-reflexiven Visuellen Kompetenz, Heranwachsende dazu befähigen kann, den durch Medien visuell konstruierten Gegenständen geographischer Reflexion eigenverantwortlich und emanzipiert entgegenzutreten.

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Literatur

Doelker, C. (1997): Ein Bild ist mehr als ein Bild. Visuelle Kompetenz in der Multimedia-Gesellschaft. Stuttgart: Klett-Cotta.

Miggelbrink, J. (2009): Verortung im Bild. Überlegungen zu 'visuellen Geographien'. In: Döring, J. & Thielmann, T. (Hrsg.). Mediengeographie. Bielefeld: transcript, 179–202.

Miggelbrink, J. & Schlottmann, A. (2009): Visuelle Geographien - ein Editorial. – Social Geography 4, 1, 1–11, http://www.soc-geogr.net/4/13/2009/sg-4-13-2009.html (Zugriff: 2010-02-05).


Schwerpunkt

Neue Regionalgeographie

In Abkehr von länderkundlichen Perspektiven hat sich in den letzten 10 Jahren unter dem sozialkonstruktivistischen Paradigma eine „Neue Regionalgeographie“ entwickelt, die sich mit der alltagssprachlichen und diskursiven Wirklichkeit von Regionen befasst (s. DFG-Projekt zur Konstruktion der Region „Mitteldeutschland“, Prof. B. Werlen). Daran anschließend startete Anfang 2013 mein DFG-Folgeprojekt  „Raumkonzepte im politischen Diskurs: Metropolregion Mitteldeutschland“ („Multiple Spatial Dimensions in Political Discourses: Inducing the Metropolitan Region of Central Germany"), das sich mit dem Zusammenhang informativ-signifikativer und politisch-normativer Dimensionen alltäglicher Regionalisierung befasst.

Die theoretische Erforschung der Möglichkeiten der Arbeit mit verschiedenen Raumkonzepten für unterschiedliche Jahrgangsstufen im Sinne der Bildungsstandards für den mittleren Schulabschluss verbindet meine Forschungen zur Neuen Regionalgeographie mit fachdidaktischen Schwerpunktsetzungen.

Forschungsprojekte

​Multiple Spatial Dimensions in Political Discourses – Inducing the Metropolitan Region of Central Germany

Theoretical Framing

In their inspiring paper on socio-spatial theory Jessop, Brenner and Jones (2008) identified four distinct spatial lexicons that have been developed by social scientists over the last thirty years: territory, place, scale, and network (Dicken, Kelly, Olds & Yeung, 2001; Paasi, 2004; Sheppard, 2002). These lexicons are associated with specific spatial turns and, although they problematize different issues, they should actually be seen as closely intertwined theoretically and empirically (Leitner, Sheppard & Sziarto, 2008).

However, advocates of a given turn are often tempted to focus on one dimension of spatial relations, neglecting the role of other forms of socio-spatial organisation (Leitner et al., 2008). Such one-dimensionalism falls into the trap of conflating one part (territory, place, scale, or networks) with the whole (the totality of socio-spatial organisation). In contrast, Jessop et al. (2008) argue for all four dimensions to be put into play, albeit not necessarily all at once.

Elsewhere, Terlouw and Weststrate (2013) argue for an overdue shift of attention from the historical evolution of current regions to the circumstances in the present in which regions are actually constructed. The starting point, then, is not the social construction of a specific region, but the motives behind the use of regions by local stakeholders in different situations to promote their interests. In other words, regions as socio-spatial relations (regions-in-becoming) are conceptualised as publics-in-stabilisation (Metzger, 2013).

Yet, Terlouw and Weststrate's (2013) one-sided focus on 'scale' must be seen as problematic leading to the sidelining of other spatialities in favour of scale as primus inter pares (Casey, 2008), first among equals, thereby contradicting this project's emphasis on the important interplay between different spatial dimensions (Jessop et al., 2008).

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Aims and Objectives

Drawing on earlier studies (Felgenhauer, et al., 2005; Schlottmann et al., 2007; Schlottmann, 2008) on spatial semantics of Central Germany (Mitteldeutschland), this project aims to achieve the following two main objectives. First, the project explores the role and motives of political stakeholders inducing multiple spatialities of the metropolitan region Central Germany – a loose political alliance comprising the three German federal states Thuringia, Saxony and Saxony-Anhalt. Second, the multi-dimensionality of spatial organisation is emphasised in this research analysing interdependencies between different spatial lexicons of scale, territory, and networks in the context of the metropolitan region.

The general and comparative questions therefore become:

  • Why and how do political stakeholders utilise regional spatialities to promote their specific interests?
  • Which spatial references are drawn upon and how do different lines of argumentation fluctuate in multiple contexts?

The spatial strategies of political stakeholders never focus on only one spatiality, but on a patchwork of related territories, scales, and networks. Instead of tracing the evolution of patterns of regional formation, as reflected in a single spatiality over time, the aim of this project is to contribute to current debates in regional and political geography by comparing intentions of local stakeholders shifting their support for a region, conceptualised as various partially overlapping spatialities, in order to secure/promote their interests to accommodate changing circumstances.

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Methodology

This research is conceptualised as a qualitative micro-analytical study focusing on official documents and expert interviews as resources. A multitude of analytical methods will be deployed in this venture including discourse (Dittmer, 2010), metaphor (Lakoff & Johnson, 2011), and argumentation analysis (Toulmin, 2003).

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Project Members

This is a conjoint research project conducted by Prof Antje Schlottmann and Roger Baars; funded since 2013 by the German Research Foundation (DFG).

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Presentations

“Regional Governance and the 'Phantom Region' Mitteldeutschland: The Political Dimension of Spatial Concepts". Paper presented at 'Phantom Borders in the Political Behaviour and Electoral Geography in East Central Europe' conference. The European University Viadrina (Frankfurt/Oder), 14.-15. November 2013.

"Inducing the Metropolitan Region of Central Germany - Multiple Spatial Dimensions of Politico-Economic Discourses." Paper presented at 'Regional Studies Association Winter Conference. Mobilizing Regions: Territorial Strategies for Growth'. Holiday Inn London Bloomsbury, London, UK. 22. November 2013.

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Publications

  • 2013 Baars, R., & Schlottmann, A.: The Central German Metropolitan Region - Multiple Spatial Dimensions of Politico-Economic Discourses. Paper presented at the Regional Studies Association Winter Conference. 'Mobilizing Regions: Territorial Strategies for Growth'. London, UK: Regional Studies Association

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References

  • 2009/10 Schlottmann, A. & M. Hannah (eds.): Lost in translation? Interkulturelle Forschungs- und Publikationspraktiken in kritischer Betrachtung/A critical engagement with intercultural research and publication practices. (Special Issue in Social Geography)

Monographien

Veröffentlicht

Herausgeberschaften

Veröffentlicht

​Zeitschriftenartikel

Eingereicht

  • Voraussichtlich 2024 Poerting, J. und Schlottmann, A.: Animals and their visual constitution in social media: Petfluencers, consumer culture and charisma.

Veröffentlicht

Buchbeiträge

Im Druck

  • 2023 Schlottmann, A.: Geographie als Weltbeziehungsbildung: Die Bedeutung von Respekt, Reflexivität und Resonanz. In: Pettig, F. & I. Gryl (Hg.): Geographische Bildung in digitalen Kulturen. Perspektiven für Forschung und Lehre. Springer.
  • 2023 Schlottmann, A. & J. Miggelbrink: Cultural Geographies of the visual. In: Ashutosh, I. & Winders, J. (Hg.): The Wiley-Blackwell Companion to Cultural Geography. Wiley-Blackwell.

Veröffentlicht

Andere Begutachtungsverfahren

2023

  • 62. Deutscher Kongress für Geographie (DKG) vom 19. bis 23. September 2023 

    Panelbeitrag:

    - Weltbildwechsel: Geschichte der Geographie (Buchvorstellung) (Leitung B. Korf & U. Wardenga)
    - Fotos in der Geographie II: Rechtliche Restriktionen und ethische Vorbehalte in der Wissenschaftskommunikation (Leitung J. Dobrusskin & E. Losang)
    - Gesellschaftstheorie und Tourismus (Leitung M. Mießner & G. Rainer) 

    Moderierte Fachsitzung:

    - InneHalten, NachDenken, VerÄndern: Verhältnisbestimmungen zu verantwortungsvoller geographischer Praxis (mit M. Dickel)
    - 42 Kleinigkeiten zwischen den Arten. Stichworte aus einer mehr-als-menschlichen Welt (mit R. Pütz)

2019

  • Deutscher Kongress Geographie Kiel, 26 - 30 September 2019 (Kommentar: eingeladen)
    - Gegenwärtige Zukünfte. Drei bildungsgeographische Miniaturen im Anschluss an Ute Wardengas GZ Journal Lecture 2019
    - Moderierte Sitzung: Wissensordnungen im/des Anthropozän/s (mit P. Goeke)
    - Moderierte Sitzung: Geographien der Zukunft II: Visuelle Methoden als Zugänge zur Artikulation von Raum und Zeit (mit D. Müller-Mahn)
    - Vortrag: Geographiegeschichte(n) erzählen: Praktiken des Scheiterns (mit J. Wintzer)
  • Universität Erlangen, geographisches Institut, Forschungskolloquium, 15 Juli 2019
    Vortrag (eingeladen): Geographiegeschichte(n) erzählen. Perspektiven für die „post-Gegenwart“
  • ECAS2019. Africa: Connections and Disruptions Edinburgh, 11-14 June 2019
    The commercialization of wildlife: selling nature to save it? Nature conservation as a market in Namibia (mit O. Graefe)
  • NEUE KULTURGEOGRAPHIE 16 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, 31 Januar - 02 Februar 2019
    Moderation Sitzungen: Geographien der Mensch-Tier Verhältnisse I und II.

2018

  • 5th Namibia Research Day, Baseler Afrika Bibliographien, Basel, 5 October 2018
    Paper Discussion: Contested construction of wildlife in Namibian conservation practices - a conceptual framework" (mit O. Graefe). 
  • Colloquium SFB Future Rural Africa, D. Müller-Mahn, Universität Bonn, 9 July 2018
    Paper (invited) Contested constructions of wildlife in Namibian conservation practices - a conceptual framework (mit O. Graefe) 
  • (Un)Common Worlds. Human-Animal Studies Conference, Turku, Finland, 7–9 August 2018
    Paper: Common worlds of struggles upon nature: The case of the Namib wild horses (mit R. Pütz)

2017

  • Deutscher Kongress Geographie Tübingen 30 September – 5 Oktober 2017
    - Leitung Fachsitzung „Geographie als Erkenntnispraxis: Wege aus dem Fliegenglas“
    - Leitung Fachsitzung „GegenBilder – GegenGeographien? Zur visuellen Herstellung anderer Raumverhältnisse (mit J. Miggelbrink)
    - Leitung Podiumsdiskussion der VGDH Sondersitzung „Geschlechtergleichstellung in der Hochschulgeographie: Barrieren, Ideen, Potentiale auf Institutsebene“ (mit J. Miggelbrink und S. Bauriedl)
    - Moderation Worldcafé Kritische Geographie und Geographiedidaktik – eine zukunftsfähige Kombination. (mit I. Gryl, I. Bauer, V. Schreiber und T. Jekel). 
  • HGD-Symposium, Grenzen markieren und überschreiten. Jena 28-29 Juni 2017
    Leitung workshop: Klimawandel vermitteln (AT). Vermittlungsprak-tische Potentiale einer phänomenologisch-semiotischen Analyse von Natur-Bildern in der Klimawandelberichterstattung (mit E. Nöthen) 
  • Universität Hannover, Institut für Didaktik der Naturwissenschaften, Didaktisches Kolloquium (Prof. C. Meyer), 1 Februar 2017
    Vortrag (eingeladen): „Umwelterziehung plus“ Erfahrungen aus der integrativen Lehre zum Klimawandel

2016

  • Fachhochschule Nordwestschweiz / eikones Basel (Dr. J. Hodel): Tagung Panofsky and beyond, 2-3 Dezember 2016
    Vortrag (eingeladen): Mediale Natur/Raum-Katastrophen. Potentiale der Analyse von Bildwirklichkeiten zwischen Semiotik und Phänomenologie aus Sicht der Geographiedidaktik (mit Eva Nöthen) 
  • Universität Bayreuth (Prof. M. Hannah), Workshop Cross-currents of Globally Influential Thought: New Developments in the Geography of Knowledge, 17-19 November 2016
    Vortrag (eingeladen): Ludwik Fleck and geographical epistemologies 
  • Universität Erfurt / Hochschule Coburg (Prof. C. Holtorf), Tagung „Über den Horizont“, 10-12 November 2016
    Vortrag (eingeladen): So nah und doch so fern: Der Horizont der RaumSprache 
  • Forschungszentrum Gotha (FZG) / Hochschule Coburg (Prof. C. Holtorf): 10. Workshop der Erfurter RaumZeit-Forschung (ERZ): „Kartographien zeitlicher Dynamik“, 2-3 Juni 2016
    Vortrag (eingeladen): Unmögliche Karten!? – Einige konzeptionelle Überlegungen zur visuellen Fixierung raum-zeitlicher Grenzüberschreitungen 
  • IfL Forschungswerkstatt #2 „Das Auge forscht mit. Visualisierungen in den raumbezogenen Wissenschaften“, 3-4 März 2016
    - Teilnahme Synpodium
    - Leitung Diskussionsforum D3 – Lernen mit und von Visualisierungen (mit Judith Miggelbrink)

2015

  • Tagung Visuelle Geographien, Inst. f. Humangeographie der Goethe-Universität Frankfurt, 26-28 November 2015
    Tagungsleitung (mit Holger Jahnke und Eva Nöthen) 
  • Hessenkonferenz, Schader-Stiftung Darmstadt, Netzwerk Stadtforschung 2015
    Intervention und Vortrag: Zum Mittag: Das Rohe und das Gekochte. Erkundung der Schönheit der Wildnis in der Umgebung (mit Verena Kuni) 
  • Deutscher Kongress Geographie, HU-Berlin, Berlin 30 September – 4 Oktober 2015
    - Leitung FS: Risiken des Klimawandels – naturwissenschaftliche, sozialwissenschaftliche, didaktische und integrative Perspektiven. (mit Petra Döll)
    - Leitung Diskussionsforum: New new regional geographies (mit Sabine von Löwis)
    - Beitrag zum Podium: Von wo aus Geographie‐Machen? Reflexivität und Positionalität in der geographischen Forschungspraxis (Sybille Bauriedel / Martina Neuburger) 
  • HGD Symposium, Naturwissenschaftliche Bildung, Universität Bochum, 26-28 März 2015
    Vortrag: Mensch:Umwelt:System – Einbettung naturwissenschaftlichen Lernens (mit. Inga Gryl und Detlef Kanwischer) 
  • Forum Lehrerbildung Hessen, Weilburg 11. März 2015
    Vortrag und workshop: Forum Unterricht – ein Konzept für die 1. Phase der Lehrerbildung (mit Eva Nöthen)

Wintersemester 2022/2023

  • Seminar "Natur/Gesellschaft/Bildung 1/2: Klimawandel" (Modul: Integrative Geographie), in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Petra Döll, Dienstags 12 - 16h, GW 2.101
  • Seminar "Stadt als Lebensraum: Grüne Bildungsräume" (Modul: Räumliche Sozialisation und Schule), Donnerstags 10 - 12h, PEG 2.G 074
Sommersemester 2023
  • "Projektseminar Quartiersanalyse: Grüne Bildungsräume" (Modul: Räumliche Sozialisation und Schule), Donnerstags 10 - 13h, PEG 2.G 070 

Die Lehrerausbildung im Fach Geographie steht insbesondere im Bezug auf die Vermittlung komplexer Problemlagen im Zuge der Globalisierung und des globalen Wandels vor Herausforderungen. Gleichzeitig ist im Sinne einer mündigen Raumaneignung die Reflexion von Geovisualisierungen in der Vermittlungsarbeit ein zentrales Thema für eine zeitgemäße geographische Bildung. Dies erfordert innovative Ansätze und die Erprobung neuer Lehrformen, ebenso wie die kritische Revision und Weiterbildung erprobter Konzepte.

Meine Unterrichtsprojekte stehen in Verbindung mit meinen Forschungsschwerpunkten und fokussieren eine fachlich integrative Umweltbildung und die Entwicklung kritisch-reflexiver visueller Kompetenz sowie deren Vermittlung. Ein besonderer konzeptioneller Schwerpunkt ist die Konzeption, Erprobung und begleitende Erforschung von schul-hochschulintegrativen Lehr-Lern-Arrangements.


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Theodor-W.-Adorno-Platz 6
60623 Frankfurt am Main

Fon: +49 (0)69/798 -35179/-35162
Internet: www.humangeographie.de
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