Die Projektgruppe Südosteuropa startete 2018/19 unter dem Titel „Brücke der Freundschaft – Brücke des Wissens“. Wir arbeiten selbstorganisiert mit den politischen, ökonomischen, soziokulturellen und historischen Entwicklungen des Balkans.
Ziel ist es, die Kontakte mit dem südosteuropäischen Raum auszubauen, und Besuche dort, wie hier in Frankfurt zu ermöglichen.
Darüber hinaus hat sich eine Literaturgruppe gebildet, die aktuelle Themen der jeweiligen Autoren eines Landes gemeinsam erarbeitet.
Besuche hier in Frankfurt, sollen neben den gewohnten touristischen Highlights, auch die eigene Umgebung in neuen Aspekten verdeutlichen und nahebringen, so dass wir uns in einer weiteren Gruppe entsprechende Vorgehensweisen erarbeitet haben.
In diesem Wintersemester 2022/23 hat die Projektgruppe keine öffentlichen Termine. Die TeilnehmerInnen diskutieren eine Neuorientierung der Gruppe.
Seit ihrer Gründung steht die Projektgruppe in Austausch mit ihren Partnerorganisationen in Ljubljana und Zagreb. Auf Reisen konnten sich die Teilnehmenden bereits kennen lernen und den interkulturellen Austausch vertiefen. Geplant sind weitere Begegnungsreisen und der Aufbau neuer Kontakte zu Bildungsträgern für Ältere in Südosteuropa.
Weitere Informationen:
Eine Untergruppe der Projektgruppe gründete sich mit dem Ziel, sich im Rahmen eines Lesezirkels mit aktueller Literatur aus den Ländern Südosteuropas zu beschäftigen.
Darüber hinaus werden Hinweise auf Filme und kulturelle Festivals der Region miteinander geteilt und besprochen.
Wie leben europäische Nachbarn im 3. Lebensalter? Das Projekt DENTA geht dieser Frage nach in 8 Arbeits-gruppen aus 6 europäischen Ländern. Interviews mit Menschen ab 60 Jahren gewähren Einblicke in den Lebensalltag und den gesellschaftlichen Hintergrund im europäischen Kontext.
➔ Schauen Sie sich den DENTA Film der U3L Gruppe an (Klick auf das Video).
Die internationalen Arbeitsgruppen aus Serbien, Rumänien, Bulgarien, Italien, Frankreich und Deutschland haben jeweils 15 Interviews mit Menschen über 60 Jahren geführt. Anhand von kurzen Texten, Bildern und kleinen Videoclips sind Porträts entstanden, bei denen der Lebensalltag, soziales Engagement, aber auch Herausforderungen aufgezeigt werden.
➔ Hier geht es zu den Interviews aus Frankfurt in deutscher und englischer Sprache
Jede Arbeitsgruppe hat zu drei ausgewählten Interviews kurze Videos erarbeitet.
Die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene ermöglicht ein gegenseitiges Kennenlernen und trägt zum Abbau von Vorurteilen bei. Sie stärkt das Bewusstsein für ein gemeinsames Europa.
Eine Brücke zwischen den europäischen Nachbarn entsteht, ein Freundschaftsband wird geknüpft vom Schwarzen Meer quer durch Europa bis zum Atlantik.
Im Rahmen der Hintergrundrecherche hat die Projektgruppe zu folgenden Themen gearbeitet. Die Ergebnisse finden Sie hier:
Das Programm der Universität des 3. Lebensalters (U3L) an der Goethe-Universität in Frankfurt richtet sich an ältere Erwachsene. „Lebenslanges Lernen“ bedeutet für sie einen Zugewinn von Wissen, Qualifikation, Kompetenzen und Lebensqualität. Große Bedeutung erlangt dabei die Teilhabe am sozialen Leben, wozu die gemeinsame Erfahrung von anderen Sichtweisen, die Diskussion über den eigenen, immer wieder auch zu reflektierendem Blick und, nicht zuletzt, das Schließen neuer Freundschaften gehören.
Darüber hinaus ermöglicht die U3L den Studierenden die aktive Teilnahme an Forschungsprojekten. Das Format, ‚über Leben und Kunst' in einem „Projektlabor“ zu reflektieren, eröffnet über mehrere Semester Experimentierräume, in denen eigenes (Er-)Forschen von Themenschwerpunkten möglich wird. Kreativität, kritisches Hinterfragen, Flexibilität, Teamfähigkeit und Eigenständigkeit können durch dieses „Forschende Lernen“ erprobt und positive Bildungserfahrungen erreicht werden.Ursprünglich als Präsenzveranstaltung geplant, mit dem Ziel, sich als Teilnehmenden und Dozentinnen regelmäßig vor Ort auszutauschen, kennenzulernen und in Kleingruppen Schwerpunktthemen zu erarbeiten, findet das Projektlabor derzeit Online statt. Der Gedanke, einen besonders engen, persönlichen Kontakt durch Präsenz zu etablieren, war aufgrund der Pandemie leider nicht möglich. Es stellte sich aber heraus, dass auch andere Formate wie Online-Seminare es ermöglichen, neue Spielräume eröffnen. Den Studierenden wurde eine hohe Eigenverantwortung übertragen, sie fühlten sich in ihren Kompetenzen bestätigt und sie waren hoch motiviert.
Insofern stellten sowohl das neu implementierte Projektlabor als auch die besondere Art der rein digitalen Treffen per Zoom für die Beteiligten ein Novum dar, indem es gelang, über einen längeren Zeitraum ein Gefühl von Vertrauen und Wertschätzung zu erfahren.
Allerdings bleibt die Sehnsucht der Teilnehmenden nach gelegentlichen Präsenzveranstaltungen durchaus bestehen.
Unter dem Schwerpunkt ‚Mensch und Natur' einigten sich die Teilnehmenden gemeinsam mit zwei Lehrenden aus unterschiedlichen Disziplinen (Kulturanthropologie und Kunstgeschichte) auf den Fokus der Entdeckung der Stadtkultur Frankfurts. Dazu wurden theoretische Grundlagen und Fragestellungen im lebendigen Diskurs zu Aspekten der Kulturanthropologischen Stadtforschung, der bildenden Kunst und Architektur gemeinsam im Projektforum entwickelt. Stadtforschung bedeutet städtische Räume für sich zu erkunden und ihre Bedeutung für den Menschen aufzuzeigen. Stadtraum setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen: aus Baukörpern, ausgenutzten Funktionsflächen, privaten und öffentlichen Bereichen, genutzten und ungenutzten Arealen, Grünanlagen und Niemandsland. Ausgangspunkt der Stadtforschung wäre dann: Gibt es in der Stadt (in unserem Projekt Frankfurt) Räume für ein urbanes Lebensgefühl, Orte für Natur und Kunst? Letztere umfasst im öffentlichen Raum auch die Architektur, genau wie Denkmäler und Brunnen und deren Stellenwert für ‚Stadtvisionen'.
Im Projektlabor wurde bisher über Themen wie „Stadt und Natur als Denk-, Frei- und Spielraum“, Fragestellungen, wie z. B. „Hängt die Schwärmerei für die Natur von der Unbewohnbarkeit der Städte ab? Wie wirkt die städtische bzw. ländliche Umgebung auf den Menschen? Welche Gestaltungsmöglichkeiten gibt es?“ reflektiert. Im zweiten und dritten Semester begannen die Studierenden mit der Erprobung der gelernten Theorien in der Praxis. Das bedeutete für sie, sich alleine oder zu zweit als Flaneure und in einem „Nosing around“ (Herumbummeln, ‚Herumschnüffeln') auf Spurensuche zu begeben. Die eigenen Erfahrungen und Erinnerungen zur Stadt Frankfurt wurden mit dem „fremden Blick“ ergänzt und führten zu neuem Erleben einer sich wandelnden Stadt.
Die Erstellung der eigenständigen Teilprojekte wurde im Forum durch eingehende Diskussionen, Empfehlungen aus Fachzeitschriften und -büchern ergänzt. Das Vorstellen der selbst erarbeiteten Texte, der Fotografien und deren Präsentation per Zoom bereitete den Studierenden viel Freude und die Möglichkeit, Frankfurt mit den Augen des jeweils anderen zu erleben.
Im digitalen Seminarraum wird auch die Möglichkeit geboten, sich mit anderen Studierenden Online zu verabreden und eigenständige Fachdiskussionen zu führen, so dass mit dem interdisziplinären Projektlabor durch eigenständige kleinere Forschungsthemen zum Gedanken- und Ideenaustausch und der Ausarbeitung eigener, kleiner Forschungsthemen angeregt wurde. Aus dem Einbringen von eigenen Erfahrungen und der Neugier auf Gruppenerlebnisse entwickelte sich ein neuer, ungewohnter, frischer Blick auf Frankfurt, der den Teilnehmenden die Stadt (wieder)neu erschließt, ja, zu einem Stück neu entdeckter ‚Verheimatung' beiträgt. So bekommen Online-Seminare auch einen ganz besonderen Reiz.