Sprachen und Kulturwissenschaft des Judentums

Gegenstand des Schwerpunkts Sprachen und Kulturwissenschaft des Judentums sind Sprachen, Geschichte, Religion und Kultur des Judentums von den Anfängen bis zur Gegenwart. Konkret bedeutet dies eine Beschäftigung mit den vielfältigen Erscheinungsformen des Judentums, seinen Kontinuitäten und Wandlungen (einschließlich seiner Verflechtungen mit anderen Kulturen) in den verschiedenen Epochen und geographischen Räumen.

Aufgrund seiner vielfältigen sprachlichen, geographischen, historischen, religiösen und sozialen Bezüge umfasst das Fach daher verschiedenste wissenschaftliche Disziplinen (z.B. Geschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie, Rechtsgeschichte, Religionsgeschichte, Kunst usw.) und Fachgebiete (etwa Bibel und Talmud ebenso wie z.B. Soziologie der Diasporagemeinden).

Ein wichtiger Bestandteil des Studiums sind natürlich die Sprachen, die im Laufe der Zeit von Jüdinnen und Juden gesprochen wurden. Gegenstand des Studiums sind neben dem Hebräischen Jiddisch, Jüdisch-Spanisch, Litauisch und Aramäisch. 


 

Studienanfänger erwartet im ersten Semester eine Einführung in die Kultur und Geschichte des Judentums. Die studierenden bekommen einen Überblick über das Judentum in dessen geographischen Räumen, Epochen und jeweiligem
historischen und kulturellen Umfeld, der zugleich als Einführung in die Gegenstände des Faches Judaistik dient. Gleichzeitig  beginnen die Studierenden mit dem Studium des Hebräischen. Die Studierenden lernen sowohl das Neuhebräische als auch das biblisch-hebräische kennen. Im weiteren Verlauf des Studiums belegen die Studierenden weitere Module in denen sie Sprachen und Kultur des Judentums von der Antike bis heute kennenlernen.

Es bietet sich an nach dem B.A.-Abschluss einen Master in Judaistik anzuschließen. Ein Masterabschluss ermöglicht eine anschließende Promotion und Tätigkeit an Universität bzw. Forschungseinrichtungen.

Auch im außeruniversitären Bereich sind vielfältige Berufsfelder denkbar. Je nach Richtung können und sollten im Rahmen der Wahlpflichtmodule bereits entsprechende berufsfeldorientierte Kompetenzen erworben werden. Mögliche Berufsfelder umfassen:

  • Fortbildung / Personalarbeit: Training und Schulung mündlicher und schriftlicher Kommunikation, Kommunikationsberatung, Coaching, Moderation;
  • Interkulturelle Kommunikation: interkulturelles Training und Mediation: I. interkulturelle Kommunikationstrainer, z. B. Vermittler internationaler Teams, II. Mediatoren, Einsatz bei Konflikten, deren Ursachen in kulturellen Unterschieden liegen, III. Berater und kulturelle Mittler, Erschließung von Auslandsmärkten oder Maßnahmen zur Integration von Ausländern;
  • Presse / Medien / Public Relations: Medienkonvergenz, Umgang mit Text, Bild, Ton, Film, Grafik, Hypertext, praktische Erfahrung im Schreiben, Textgestalten, Redigieren und Moderieren;
  • Technische Dokumentation: technischer Redakteur, Übersetzer oder Lektor, Darstellung jeglicher Informationen über technische Produkte;
  • Computer / Software / Neue Medien: Softwareentwicklung, Planung, Entwicklung und Realisierung von Hypertexten und Hypermedia sowie deren Vermittlung, Entwicklung von Lehr- und Lernsystemen;
  • Klinische Linguistik: Diagnostik und Therapie neurogener Sprach- und Sprechstörungen, Qualitätsmanagement, Aus- und Fortbildung, Forschung und Methodenentwicklung;
  • Dolmetschen / Übersetzen (neue Bedeutung durch explosionsartige Bedarfsentwicklung auf fachlichem Gebiet);
  • Sprachunterricht (Mutter- und Fremdsprachen): Schuldienst, Alphabetisierungskurse.

Quelle: Becker-Mrotzek, Michael / Brünner, Gisela / Cölfen, Hermann (Hg.) Linguistische Berufe. Ein Ratgeber zu aktuellen linguistischen Berufsfeldern. Frankfurt/M. u.a.: Peter Lang 2000.