Bluthochdruck operativ behandeln

Minimal-invasiver Eingriff an den nierenversorgenden Blutgefäßen

Veröffentlicht am: Mittwoch, 25. Juli 2012, 15:56 Uhr (041)

Hoher Blutdruck, eine der häufigsten Erkrankungen in Deutschland, wird bisher hauptsächlich medikamentös behandelt. Dabei können nicht nur Nebenwirkungen auftreten, auch die Hauptwirkung kann ausbleiben. Bei Patienten, deren Blutdruck durch die Einnahme von mindestens drei verschiedenen Medikamenten nicht zufriedenstellend eingestellt werden konnte, hat die Kardiologie am Frankfurter Uniklinikum deshalb seit 2009 ein neues Verfahren gestestet. Das unter der Leitung von Prof. Andreas M. Zeiher entwickelte Verfahren setzt an den Nieren an, in dem es Sympathikus-Fasern der versorgenden Blutgefäße verödet.

Die Niere spielt bei der Regulation des Blutdrucks eine wesentliche Rolle. Durch die Ausschüttung des Enzyms Renin schnellt der Blutdruck in die Höhe. Auslöser können unter anderem Signale des sympathischen Nervensystems sein, das besonders bei Aufregung aktiviert wird. Um Stimulationen durch Nervenfasern des Sympathikus zu unterdrücken, wird bei dem minimal-invasiven Verfahren ein Katheter über die Schlagader in der Leiste bis in die Nierenarterien vorgeschoben. Über dieses Schlauchsystem werden leichte Stromstöße abgegeben, um die benachbart liegenden Nerven zu veröden. Der Eingriff wird an beiden Nierengefäßen in einer einmaligen, etwa einstündigen Sitzung durchgeführt.

Bei über 90 Prozent der Patienten bewirkte die Behandlung eine deutliche und anhaltende Blutdrucksenkung. Auch die Behandelten selbst sind sehr zufrieden. Daher bietet das Frankfurter Uniklinikum die Methode jetzt standardmäßig zur Bluthochdruck-Behandlung an.

Kontakt für Patienten: Hypertoniesprechstunde der Medizinischen Klinik III; Dr. Susanne Bojunga, Tel. 069-6301-6666.

Pressemitteilung und Bildmaterial finden Sie auf den Seiten der Uniklinik.