Profilbereich Sustainability & Biodiversity

Mission Statement

Der Profilbereich "Sustainability & Biodiversity" steht für exzellente Forschung und Lehre im Kontext von Planetary Health and Dynamics und umfasst die Gebiete der Nachhaltigkeits-, Biodiversitäts-, Erdsystem- und Umweltforschung. Ziel des Councils des Profilbereichs ist es, die Goethe-Universität bei der strategischen Ausgestaltung des Profilbereichs zu beraten und zu unterstützen. Wichtig sind uns die Vernetzung der beteiligten, bereits gut etablierten und jungen Wissenschafter*innen des Profilbereichs, die gemeinsame Entwicklung koordinierter Forschungsprogramme, die Identifizierung neuer Themenfelder und exzellenter Wissenschaftler*innen für strategische Rekrutierungen sowie die Förderung des Nachwuchses.


Profilbereichssprecher*innen

Für mich ist der Profilbereich „Sustainability & Biodiversity“ ein fantastisches Netzwerk, um sich über die Fakultätsgrenzen hinweg in der Forschung und Lehre auszutauschen und eine interdisziplinäre Zusammenarbeit im Bereich von Planetary Health and Dynamics hin zu einer echten transdisziplinären Exzellenz zu entwickeln. Einzigartig finde ich die breite Expertise im Profilbereich, um die Interaktionen der chemischen Belastung mit dem Rückgang der Biodiversität und dem Klimawandel zu verstehen und in einem interdisziplinären Ansatz Beiträge zu einer gesellschaftlichen Transformation zu leisten.

Henner Hollert (Evolutionsökologie und Umwelttoxikologie),
Gründungssprecher des Profilbereichs Sustainability & Biodiversity

Der Profilbereich „Sustainability & Biodiversity“ ist für mich ein einzigartiger Ort, an dem die Erkenntnisse unterschiedlicher Disziplinen zusammengetragen und verknüpft werden, um eine nachhaltigere Zukunft zu gestalten.

Barbara Brandl (Soziologie mit dem Schwerpunkt Organisation und Wirtschaft), 
Gründungssprecherin des Profilbereichs Sustainability & Biodiversity

Das Ausmaß, in dem die Gefährdungen unserer natürlichen Lebensgrundlagen derzeit voranschreiten, erfordert neue Ansätze, wie eine inter- und transdisziplinäre Integration des breiten Expertisenspektrums an der Goethe-Universität und an den Partnerinstitutionen, um nachhaltige und wissenschaftlich fundierte Lösungen zu entwickeln. Hierfür bietet der Profilbereich "Sustainability & Biodiversity" hervorragende Voraussetzungen.

Jörg Oehlmann (Aquatische Ökotoxikologie), 
Gründungssprecher des Profilbereichs Sustainability & Biodiversity


Forschungsschwerpunkte


Im Profilbereich "Sustainability & Biodiversity" sind umfassende Forschungsaktivitäten in den etablierten Schwerpunkten Erdsystemforschung, Klima- und Wetterforschung sowie Biodiversität und Naturschutz gebündelt. 

Die Forschungsfragen im Bereich "Sustainability & Biodiversity“ betreffen zu einem großen Teil Querschnittsthemen, die eine interdisziplinäre Bearbeitung erfordern. Daher sind mehrere Fachbereiche, vor allem die Bio-, Molekulare- und Lebenswissenschaften (FB14, 15) und die Geowissenschaften (FB11) in diesem Profilbereich vertreten und kooperieren eng in Forschung und Lehre. Auch andere Fächer wie die Ökonomie und die Soziologie sind bei Fragen, die beispielsweise Maßnahmen zur Vermeidung von gefährlichen Folgen des Klimawandels betreffen, eng involviert. Aus der interdisziplinären Zusammenarbeit und der Verknüpfung und Bündelung der an der Goethe-Universität Frankfurt bestehenden Expertise in den einzelnen Feldern werden umfangreiche Synergien generiert, und es entsteht ein Profil mit charakteristischen Alleinstellungsmerkmalen.

Klima-, Wetter- und Atmosphärenforschung

Schwerpunkte der Klima-, Wetter- und Atmosphärenforschung betreffen regionale Klimamodellierung, die Bildung von Aerosolpartikeln und Wolken, Strahlungseigenschaften und Dynamik von Wolken, die Prozesse der Tropopausenregion sowie die Theorie der Schwerewellen. Schwerpunkte der Erdsystemforschung umfassen beispielsweise den globalen Süßwasserkreislauf oder die geowissenschaftliche Erforschung vergangener Warmzeiten als natürliche Analoge der erwarteten ‚hoch-CO2' Klimazukunft.

Biodiversität und Naturschutz

In diesem Schwerpunkt werden zahlreiche Themengebiete, die aktuell im Fokus der Öffentlichkeit stehen, beispielsweise Artenschutz, Rückgang der Biodiversität, Chemische Belastung, Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien, physische und psychische Gesundheit, Globalisierung, Digitalisierung, Gentechnik, Industrie- und Konsumgesellschaft, das globale Handels- und Finanzsystem, Ernährung, demographische Veränderungen sowie soziale Ungleichheit, in einen gemeinsamen ökologischen, ökonomischen und sozialen Kontext gebracht.

Erdsystemforschung

Die Schwerpunkte zeichnen sich alle durch eine außerordentliche gesellschaftliche Relevanz der Forschungsfragen aus. Die Themen sind durch den schnellen globalen Wandel auch in der mittel- und langfristigen Zukunft von größter Bedeutung, weit über die jeweiligen Expertenkreise hinaus. Aus den Forschungsergebnissen leiten sich unmittelbar wichtige Erkenntnisse, Handlungsperspektiven und innovative Lösungen für die Gesellschaft ab.

Die Goethe-Universität hat im Profilbereich „Sustainability & Biodiversity“ bereits über viele Jahre ein breit gefächertes Portfolio von Forschungsaktivitäten initiiert, auf- und ausgebaut. Die gebündelten Aktivitäten verfügen über eine hervorragende internationale Sichtbarkeit und sind umfassend vernetzt. Die Vernetzung beginnt innerhalb der Universität, häufig über Fachbereiche hinweg, erstreckt sich weiterhin auf umfassende Kooperationen mit starken lokalen und regionalen außeruniversitären Partnern, u.a. der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), dem deutschen Wetterdienst (DWD), dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), dem Fraunhofer Institut für Molekulare Biotechnologie und Ökologie, dem Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), dem Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung (SAFE) oder den Max-Planck-Instituten für Chemie (MPI-C) oder Terrestrische Mikrobiologie, und mündet in eine Vielzahl von nationalen und internationalen Forschungsverbünden. 

Von besonderer Bedeutung für den Profilbereich ist der Forschungsverbund "RobustNature" (Robustheit und Resilienz von Natur-Gesellschaftssystemen im sich entwickelnden Anthropozän). Der FB 15 hat in Zusammenarbeit mit den Fachbereichen 01, 02, 03, 11, 16, mit Senckenberg (SGN) und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ), ISOE, SAFE FhG-IME und der RWTH Aachen University sowie ausgewählten internationalen Partnern (UoS Canada, ETHZ und Universität Stockholm) eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit initiiert, um wichtige Fragestellungen zur Mensch-Ökosystem-Dynamik zu untersuchen. In RobustNature soll mittels eines Multiskalenansatzes ein Prozessverständnis zum Themenkomplex Robustheit und Resilienz aus fachlich-disziplinärer, interdisziplinärer und transdisziplinärer Sicht erarbeitet werden. RobustNature befasst sich mit dem Rückgang der Biodiversität, Auswirkungen des Klimawandels und der chemischen Belastung. In Stellungnahmen der Leopoldina und den Berichten der Internationalen Panels IPCC, IPBES und IPCP/NORMAN werden die Interaktionen und Interdependenzen dieser drei Bereiche als große Herausforderungen für die internationale Forschung in den nächsten Jahren angesehen. RobustNature will sich hier konkret auf die Themenfelder Wasser, Organismische Interaktionen und Systemische Risiken fokussieren, um wissensbasierte Transformationsforschung von Natur‐Gesellschaftssystemen an den Beispielen Biodiversität und Wasser zu entwickeln – vom Wissen zum Handeln. 

Mehrere koordinierte Forschungsverbünde unter Leitung der GU sind umfassend und exzellent etabliert. Hierzu gehören ein Transregio-Sonderforschungsbereich, DFG-TRR zur Erforschung der Tropopausenregion gemeinsam mit der Universität Mainz sowie ein Schwerpunktprogramm und sechs Forschergruppen der DFG, EU-Projekte (u.a. zwei Marie Skłodowska Curie Innovative Training Networks), sowie LOEWE-Zentren und Schwerpunkte. Weitere Forschungsverbünde sind in Vorbereitung, beispielsweise ist ein IRTG Water Health zur integrierten Wasserforschung mit der University of Saskatchewa, Kanada derzeit in Vorbereitung. Neben den koordinierten Forschungsverbünden gehören ausgewiesene, exzellente Nachwuchsforscher*innen zum Profilbereich (sichtbar u.a. durch Emmy-Noether-Nachwuchsgruppen, Heisenberg-Stellen, DAAD-Nachwuchsgruppen). Zu den etablierten Forscher*innen zählen zudem ein ERC Advanced Grant Inhaber sowie vier Forscher*innen, die in den vergangenen Jahren als Highly Cited Researcher ausgezeichnet wurden. Der Profilbereich verfügt über innovative und moderne Forschungsinfrastrukturen wie das Taunus-Observatorium zur Atmosphären- und Erdbebenforschung und das neu aufgebaute Wissenschaftszentrum FIERCE (Frankfurt Isotope & Element Research Center). Insgesamt werden in diesem Profilbereich mehrere Forschungsaktivitäten, bei denen die beteiligten Forscher*innen der GU internationale Spitzenplätze einnehmen, gebündelt. 

In der Lehre werden neben den klassischen Studiengängen wie Biologie, Geowissenschaften oder Meteorologie, auch interdisziplinäre Studiengänge wie der MSc Umweltwissenschaften durchgeführt. Von der Vernetzung, gemeinsamer Forschung und Generierung von neuem Wissen im Profilbereich „Sustainability & Biodiversity“ werden an erster Stelle die Masterstudiengänge MSc Umweltwissenschaften sowie MSc Ökologie & Evolution profitieren, die im Rahmen der forschungsorientierten Lehre durch das Forschungsvorhaben RobustNature und die Vernetzung aktuelles Wissen, inhaltliche Impulse und einzigartige Forschungsthemen erhalten. Auch die Weiterentwicklung des derzeitigen Masterstudiengangs Ökologie & Evolution ist von großer Bedeutung für den Profilbereich „Sustainability & Biodiversity“. Sie erfolgt in Richtung eines interdisziplinär und international ausgerichteten und fokussierten Masterstudiengangs "Biodiversity and Ecosystem Health".

Der Profilbereich ist eng mit mehreren weiteren Profilbereichen verzahnt und strategisch vernetzt, teilweise sind Forschungsschwerpunkte auch in zwei Profilbereichen eingegliedert. So sind die SP Erdsystemforschung und Biodiversität und Naturschutz sowie das Potenzialfeld Organismische Interaktionen beispielsweise eng in den Bereich Struktur und Dynamik des Lebens eingebunden, das Potenzialfeld der Transdisziplinären Nachhaltigkeitsforschung ist synergistisch eng mit dem Profilbereich Globale Ordnungen und gesellschaftliche Transformationen verbunden. Ferner bestehen Anknüpfungspunkte mit dem Bereich Raum, Zeit und Materie, besonders für den SP Kondensierte Materie und Quantenmaterialien.



HMWK 

  • LOEWE-SP "VeWa - Vergangene Warmzeiten als natürliche Analoge unserer ‚hoch-CO2' Klimazukunft"

Beteiligung



EU