Ana Honnacker, M.A.

Der Beitrag einer pragmatistischen Religionstheorie zur Inklusion von Religion in den wissenschaftlichen und öffentlichen Diskurs

 

Ziel des Projektes ist es, die Chancen und Stärken eines pragmatistischen Religionsbegriffs und einer auf ihn beruhenden Theologie aufzuzeigen und deren Vermittlungspotentiale sowohl für den wissenschaftstheoretischen als auch gesellschaftspolitischen Diskurs freizulegen.

Die Frage nach der Rolle der Religion in der modernen Gesellschaft stellt sich im 21. Jahrhundert wieder neu und immer drängender. Die traditionellen Säkularisierungstheorien, nach denen das Phä­no­men Religion mit wachsendem wissenschaftlichen Fortschritt und Aufklärung der Menschheit not­wendigerweise verschwinden werde, haben offenkundig eine falsche Prognose getroffen. Reli­gion ist weiterhin ein gesellschaftlich relevanter Faktor, der im letzten Jahrzehnt, nicht zuletzt durch vermehrt auftretende politisierte Formen der Religion, wieder in den Fokus des öffentlichen, aber auch des wissenschaftlichen Interesses gerückt ist. Die die Religion exkludierenden Strategien politischer Philosophie, etwa einige Varianten des Politischen Liberalismus, sind zunehmend in Frage zu stellen.

Vor dem Hintergrund der Debatte um die Rolle der Religion in der (post-)säkularen Gesellschaft soll die Religionstheorie William James' (1842-1910), in deren Rahmen religiöse Erfahrung als mögliche und relevante Erfahrung von Wirklichkeit berücksichtigt und zugleich einer kritischen pragmatistischen Prüfung unterzogen wird, fruchtbar gemacht werden für einen die religiöse Perspektive inkludierenden Ansatz des Politischen Liberalismus.