Würdigung von Dr. Jochen Hückmann

Dr. Jochen Hückmann führte und entwickelte das Familienunternehmen Merz in dritter Generation über drei Jahrzehnte zu einem international erfolgreichen Pharmaunternehmen. Als Ökonom legte er besonderen Wert auf die Innovationskraft von Forschung und Entwicklung. Im Firmengründer Friedrich Merz, seinem Großvater, sah Hückmann immer ein Vorbild, und zwar nicht nur als Unternehmer, sondern auch als Förderer der Wissenschaft. 

Aus Anlass des 100. Geburtstags des Firmengründers initiierte er, angeregt durch den damaligen Universitätspräsidenten Prof. Hartwig Kelm, die Friedrich-Merz-Stiftungsgastprofessur als dauerhaften Beitrag zur Förderung der wissenschaftlichen Entwicklung der Bereiche Pharmazie und Medizin. Hückmann war überzeugt, dass damit das Engagement des Großvaters fortgeführt und ein positiver langfristiger Beitrag zur Entwicklung unserer Gesellschaft und zum Wohlergehen der Gemeinschaft geleistet werde. Mit der Gastprofessur sollte nicht nur der Familientradition Rechnung getragen, sondern eine Form des philanthropischen Engagements geschaffen werden, die auf die Zukunft ausgerichtet ist und die von den Familienmitgliedern der nachfolgenden Generationen bis heute nachhaltig unterstützt wird. 

Da ihm die Forschung und innovative Projekte, die auch dem Gemeinwohl dienen, ein großes Anliegen waren, engagierte sich Hückmann ehrenamtlich in kulturellen und wissenschaftlichen Institutionen und rief u. a. zum 100-jährigen Jubiläum der Goethe-Universität aus privaten Mitteln einen Stiftungsfond zur Förderung der Nachwuchswissenschaftler*innen ins Leben. 2012 wurde ihm für sein Engagement die Ehrenbürgerwürde der Goethe-Universität verliehen. Diese Anerkennung bedeutete dem bescheidenen Unternehmer ungemein viel, der nach eigener Aussage in seinem Leben nichts anderes hatte sein wollen als ein angesehener Bürger. 

Nach seinem Vorbild möchten auch die nachfolgenden Generationen dieses Engagement fortführen.

Lese-Tipp: "Die stillen Stifter. Ein Porträt von Johanna Quandt und Dr. Jochen Hückmann", Forschung Frankfurt (Ausgabe 1.2014) | PDF