1. Die Kulturanthropologie gehört zu den sogenannten kleinen Fächern.
Bitte stellen Sie uns Ihr Fach in wenigen Sätzen vor.
Die Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie
analysiert aktuelle Dynamiken in den Bereichen Digitalisierung,
Verwissenschaftlichung, Globalisierung und Urbanisierung.
Gegenwärtige Kulturen sehen sich erheblichen
Anpassungs- und Änderungsanforderungen ausgesetzt, denn nicht nur Konsumgüter,
sondern auch Menschen und Ideen sind Anfang des 21. Jahrhunderts rund um den
Globus hochgradig mobil. Mit den Instrumenten der qualitativen Sozialforschung
untersucht die Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie diese
Veränderungsprozesse moderner Gesellschaften.
2. Was zeichnet Ihr Fach am Standort Frankfurt besonders aus?
Das Frankfurter Institut für KAEE steht für
Innovation und Einzigartigkeit in der deutschsprachigen Forschungslandschaft.
Bachelorstudierende haben die Möglichkeit nicht nur
in Frankfurt, sondern auch am Marburger Institut für Kulturwissenschaft und
Europäische Ethnologie Veranstaltungen zu besuchen und die Frankfurter
Perspektive auf zeitgenössische Phänomene durch die stärker historisch
ausgerichteten Inhalte in Marburg zu ergänzen.
Seit dem Wintersemester 2017/2018 bietet das
Frankfurter Institut außerdem den Masterstudiengang Science and Technology
Studies: Economies, Governance, Life an, der das noch junge Feld der Science
and Technology Studies auch in der Rhein-Main-Region etabliert.
3. Womit beschäftigen Sie sich aktuell in Ihrer Forschung?
Wir beobachten kulturelle und
gesellschaftliche Wandlungsprozesse, die neue Entwicklungen auslösen: Migration
und andere Mobilitätsformen vervielfältigen die Möglichkeiten von Kontakten und
Konflikten; digitalisierte Kommunikations- und Speichermedien verändern die Art
und Weise, wie Menschen miteinander kommunizieren, wie sie Neues in die Welt
bringen oder Vergangenes im Gedächtnis behalten; rasch fortschreitende
Wissensentwicklungen und die Durchdringung aller Lebens- und Arbeitsbereiche
mit wissenschaftlichem Wissen bringen neue Handlungsmöglichkeiten ebenso wie
Verunsicherungen und Risiken im Umgang mit Körperlichkeit, die immer auch
geschlechtlich ist, und Formen der Lebensgestaltung hervor.
4. Was
erwartet diejenigen, die sich für ein Studium der Kulturanthropologie und
Europäische Ethnologie entscheiden?
Anhand
aktueller Forschungsergebnisse werden die Schwerpunktthemen des Instituts
Digitalisierung, Urbanisierung, Verwissenschaftlichung und Globalisierung erarbeitet
und greifbar gemacht. Außerdem entwickeln Studierende entlang der Maxime des
forschenden Lernens unter Anleitung eigene Forschungsprojekte und werden so
befähigt Ethnographien moderner Gesellschaften nicht nur zu verstehen, sondern
selbst zu entwerfen und durchzuführen. Das Institut garantiert
eine individuelle Betreuung der Studierenden, die von der familiären Atmosphäre
im Hause in vielfacher Hinsicht profitieren.
5. Nennen
Sie uns drei Gründe, warum es aus Ihrer Sicht eine gute Entscheidung ist, Kulturanthropologie
und Europäische Ethnologie zu studieren.
Der Bachelor-Abschluss ist berufsqualifizierend und bildet sowohl zum
Einstieg ins Berufsleben als auch zur Aufnahme eines Master-Studiums aus.
Bachelor-Abschlüsse im Fach Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie
qualifizieren für ein breites Berufsfeld. Tätigkeiten sind möglich in der
Kulturwirtschaft und öffentlichen Kulturangeboten, Medienproduktion,
Verlagswesen, Wissensspeicherung und -transfer, Erwachsenenbildung und im
Bereich von Beratungs- und Evaluationstätigkeiten.
Darüber hinaus erlangen Studierende die Fähigkeit kritische
Perspektiven auf aktuelle gesellschaftliche Ereignisse einzunehmen und erlernen
die selbstverantwortliche Erarbeitung von Projekten, aber auch interkulturelle
und geschlechtersensible Kompetenz.