Fachprofil Sinologie

1. Die Sinologie gehört zu den sogenannten kleinen Fächern. Bitte stellen Sie uns Ihr Fach in wenigen Sätzen vor.

Die Sinologie beschäftigt sich auf der Grundlage der chinesischen Sprache und Schrift mit den politischen, gesellschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Strukturen und Entwicklungen Chinas und des chinesischsprachigen Raums in der Vergangenheit und Gegenwart. Sinologinnen und Sinologen arbeiten mit methodischen Ansätzen aus verschiedenen Disziplinen, so beispielsweise der Geschichtswissenschaft, Literaturwissenschaft, Sprachwissenschaft, Philosophie, Ethnologie oder Politikwissenschaft. Allen gemeinsam ist jedoch die Arbeit mit chinesischen Quellen.

2. Was zeichnet Ihr Fach am Standort Frankfurt besonders aus?

Kennzeichnend für die Forschung und Lehre am Institut ist die Untersuchung chinesischer Wirklichkeiten in deren historischen Bezügen.

Die Sinologie in Frankfurt ist interdisziplinär gut vernetzt – als Teil des Interdisziplinären Zentrums für Ostasienforschung (IZO), aber auch darüber hinaus. Auch zu außeruniversitären Institutionen bestehen, z.B. über das China-Institut, enge Beziehungen. Zudem steht die Sinologie in engem Austausch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in China und Taiwan. Die zahlreichen Kooperationen ermöglichen ein vielfältiges Vortrags- und Veranstaltungsprogramm. Neben der Forschung kooperiert die Sinologie auch im Bereich der Lehre interdisziplinär, beispielsweise im Studiengang Modern East Asian Studies (MEAS).

3. Womit beschäftigen Sie sich aktuell in Ihrer Forschung?

In Frankfurt wird vor allem zur Ideen- und Wissensgeschichte, Sprachwissenschaft und Literaturwissenschaft geforscht. Aktuelle Forschungsprojekte beschäftigen sich zum Beispiel mit der Geschichte der chinesischen Meteorologie, mit Transkriptionssystemen des Chinesischen, mit der Rolle der klassischen Lyrik im modernen China, mit militärischer Professionalisierung in der Republikzeit, mit der chinesischen Bestattungskultur und mit der Ästhetik und Politik des Theateraustauschs.

4. Was erwartet diejenigen, die sich für ein Studium der Sinologie entscheiden?

In Frankfurt können Studierende einen vierjährigen Bachelorstudiengang durch einen einjährigen Masterstudiengang ergänzen. Eine Besonderheit des Studiums in Frankfurt ist, dass die vier Jahre des grundständigen Studiengangs es ermöglichen, einen mindestens einsemestrigen obligatorischen Aufenthalt in China oder Taiwan ohne Studienzeitverlängerung in das Studium zu integrieren. Am Institut bestehen enge Kooperationen mit Hochschulen in China und Taiwan und ein ausführliches Beratungsangebot zu den verschiedensten Aspekten des Auslandsstudiums.

Neben einer Ausbildung in der modernen chinesischen Standardsprache erwerben die Studierenden Grundkenntnisse des klassischen Chinesischen. Sie beschäftigen sich mit verschiedenen Aspekten der Geschichte, Gesellschaft, Literatur und Sprache des chinesischsprachigen Raums und können diese Kenntnisse in zwei von vier Schwerpunktbereichen vertiefen. Der Sprachunterricht in Frankfurt ist intensiv (regelmäßig werden Studierende der Frankfurter Sinologie bei Sprachwettbewerben ausgezeichnet) und das Betreuungsverhältnis am Institut ist gut.

5. Nennen Sie uns drei Gründe, warum es aus Ihrer Sicht eine gute Entscheidung ist, Sinologie zu studieren.

  • Das Studium weitet den Blick über Europa hinaus.
  • Das Sinologiestudium umfasst Sprach- und Fachkurse. Die Studieninhalte sind vielfältig und es gibt gegen Ende des Studiums die Möglichkeit, sich zu spezialisieren.
  • China spielt sowohl politisch als auch ökonomisch eine zentrale Rolle in der Welt. Widersprüche, Vielfalt und Komplexität prägen das Land und die China-Berichterstattung. Das Sinologiestudium hilft dabei, das Land besser zu verstehen und Berichte über China kritisch zu hinterfragen.